Toskana 2(8)

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Samstag, 11.06.05: Anreise über den Gotthardpass zum Luganer See

Morgens um 06:20 Uhr fahren wir los. Zunächst ist der Himmel bedeckt, aber ab dem Schwarzwald scheint die Sonne. Um 12:00 Uhr sind wir bereits in Luzern. Auf einer Bank direkt am Vierwaldstättersee essen wir ein kurz vor Luzern an einer Autobahnraststätte gekauftes Baguette. Jetzt beginnt unser Urlaub!

Wir fahren (natürlich offen!) eine sehr schöne Runde am Nord- und Ostufer des Vierwaldstätter Sees. Es ist eine wunderschöne Gegend und hat viele, teils sehr enge Kurven. Leider verpasse ich die Abfahrt "Altdorf", der Stadt Wilhelm Tells, wir hätten dort gern einen Cappuccino getrunken.
 

Am Nachmittag, oberhalb von Andermatt, entdecken wir mehr durch Zufall den alten Gotthard-Pass, den man am kleinen Kopfsteinpflaster erkennt. Da dort fast keine Fahrzeuge unterwegs sind und wir ihn noch nie gefahren sind, entscheiden wir uns für den alten Pass. Das Pflaster bleibt bis oben hin recht gut. Als wir um 17 Uhr in Lugano ankommen, planen wir, hier in der Gegend eine Pension oder ein kleines Hotel zu finden, um morgen die Reststrecke zu fahren. Zu diesem Zweck fahren wir nun am Luganer See entlang. In Porlezza (Italien), dem letzten Dörfchen am See,  werden wir schließlich fündig. Es kostet 60 € ohne Frühstück.
 

Sonntag, 12.06.05: Anreise über Lugano und Maranello

Wir fahren zunächst zurück nach Lugano und stellen fest, dass in der Schweiz der Liter Super ganze 97,9 Cent kostet. Von der Autobahn an Mailand vorbei gibt es nichts zu berichten.

Ein kleines Highlight auf der Anreise ist noch der Besuch von Ferrari in Maranello. Ein riesiges Werk, vergleichbar mit VW in Wolfsburg oder Daimler in Stuttgart. Und natürlich geschlossen. Aber es gibt einen kleinen Store direkt am Werkseingang. Immer wieder strömen hier Touristen (vornehmlich aus Italien) mit ihren Autos und Motorrädern heran und machen ein paar Fotos. Das machen wir natürlich auch, bevor wir weiterfahren. Wir kommen noch an der Kirche vorbei, die jedes Mal geläutet wird, wenn Ferrari gewinnt (was in diesem Jahr noch nicht vorgekommen ist).
 

In San Casciano findet unser Navi nicht auf Anhieb die richtige Zielstraße. Sie ist in Realität ca. 150 m früher als im System. Dürfte ein DVD-Fehler sein, verwirt uns aber nur kurzzeitig. Und "Christina", die Hauswirtin, erwartet uns schon. Wir sind von ihrem perfekten Englisch ebenso begeistert wie von der Lage unserer Wohnung: Inmitten von Olivenbäumen und Zypressen.
 

Montag, 13.06.05: Florenz (Teil 1)

Wir wollen heute nach der langen Anfahrt erst einmal nicht so weit fahren. Da liegt es nahe, Florenz zu besuchen, die Stadt der Medici, der Kunst und der Wiege der Renaissance. Aber nicht die Schnellstraße, nein! Wir fahren gemütlich eine kleine Landstraße. Wir kommen nach Firenze hinein und finden eher durch Zufall die "Piazzale Michelangelo". Und dazu noch einen großen kostenlosen Parkplatz. Man hat einen grandiosen Blick über die Stadt. Wir kommen gerade recht, denn ein frisch vermähltes (japanisches!) Brautpaar steht zum Foto über Florenz bereit. Und als wenn es bestellt war: Um Punkt 12 Uhr fangen plötzlich mehrere Kirchenglocken zu läuten an. Ein schönes Willkommen.

Der 104 m hoch über der Stadt gelegene Platz wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt und mit einigen Kopien von Michelangelo ausgestattet. Er eignet sich hervorragend für Hochzeitsbilder und wird auch, wie wir später erfahren, sehr oft so genutzt. Und wer nicht gerade wegen seiner Hochzeit hierher kommt, der kommt wegen der fantastischen Sicht über die Stadt: Der Arno, die Ponte Vecchio mit ihren wabenförmig "angeklebten" Lädchen, die roten Tondächer der Stadt und schließlich die sanften Hügel im Osten sowie die etwas höheren Berge im Norden.
 

An der Arno-Uferstraße sind noch jede Menge Parkplätze frei. Generell ist das Parken in Florenz kein großes Problem, es gibt genügend Parkplätze, sollte man nicht glauben. Bezahlt haben wir 5€ für 3 Stunden, in kurzem Abstand zur Ponte Vecchio. Man sollte aber nur erlaubt parken, denn noch nie haben wir irgendwo so viele Abschleppwagen gesehen wie hier in Florenz.

Wir gehen als erstes am Arno entlang zur Ponte Vecchio, der "alten Brücke", mit ihren wie Waben an die Seiten "geklebten" kleinen Lädchen. Im Mittelalter hatten alle möglichen Händler, Weber, Fischer und Handwerker ihre Läden hier auf der Brücke. Gerber behandelten ihr Leder mit Pferdeharn, und Fischer kippten ihre Fischreste in den Arno. Entsprechend "unangenehm" müssen die Gerüche gewesen sein. Das fanden die damaligen hohen Herren wohl auch und verboten allen, hier ihrem Handwerk nachzugehen – bis auf den Goldschmieden. Und so ist es bis heute geblieben, auch 500 Jahre später. Bemerkenswert sind auch die sehr kleinen Busse, die hier durch diese Sträßchen fahren, normale kämen hier gar nicht um die Ecken. Und sie werden mit Elektromotoren betrieben!

Als nächstes stehen auf dem Programm:

  • die Uffizien (gehören zu den bedeutendsten Kunstmuseen der Welt)
  • die Piazza della Signoria (Platz der Städteregierung; hier muss man einfach einen Cappuccino trinken)
  • Palazzo Vecchio (hier flankieren mehrere monumentale Statuen den Eingang, die berühmteste ist der David von Michelangelo)
  • Piazza della Repubblica
  • Piazza Santa Croce nebst zugehöriger Santa Croce – Kirche
  • das Nationalmuseum
  • die Brücke San Trinità (von hier hat man am Nachmittag und Abend einen tollen Blick auch die Ponte Vecchio)

Interessant finden wir auch den kurzen Abstecher in die mehr als 3.000 Jahre alte Geschichte von Florenz.

Zum Schluss fahren wir nochmals auf den tollen Parkplatz, auf dem wir unseren Florenz-Tag heute Mittag begannen. In den großen Lokalen und Gaststätten ist unser Italienisch anscheinend fehl am Platze. Die Kellner sprechen jedenfalls sofort Englisch. Der Cappu auf der "Terrazza Panoramica" ist hoffentlich der teuerste des ganzen Urlaubs, der Preis ist echt der Hammer: 10€ für 1 Cappu und eine 0,2 Cola.
 

 

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