Donnerstag,
23.06.05: Lucca
und Levanto
Heute ist Packen angesagt! Wir müssen unsere Heimreise antreten. Aber zum Glück noch nicht direkt! Wir müssen erst am Sonntag zu Hause sein.
Wir fahren Richtung Pisa und biegen vorher rechts ab, um noch Lucca zu besuchen.
Obwohl nicht im Zentrum der Toskana, aber es ist ein durchaus attraktives
Städtchen. Denn:
Lucca weist gleich mit zwei zwar weniger bekannten, aber durchaus interessanten Sehenswürdigkeiten auf. Da ist zunächst diese gigantische Stadtmauer. Sie ist die größte komplett erhaltene Stadtmauer Europas. Ein sagenhaftes Bauwerk. Außen eine
"normale" italienische Stadt – innen pures Mittelalter. Kein Wunder, dass Lucca über die Jahrhunderte seine eigene Kultur behielt und nicht abhängig wurde von Florenz. Und zweitens das
"Anfiteatro Romano". Diese Piazza wurde auf den Ruinen eines römischen Theaters gebaut und hat eine höchst bemerkenswerte Form: Sie ist oval! Und die Häuserfront ist komplett oval
drumherum gebaut.
Hier hören wir interessanterweise wieder mehr
Deutsch. Aber auch Amerikaner, hingegen keine Japaner. Die haben halt nur Zeit für Pisa, Florenz und Venedig... Und was uns besonders beeindruckt hat: Hier sind, anders als in allen anderen italienischen Städten, die wir kennen, Fahrräder unterwegs. Ja, Fahrräder für Italiener – wirklich!
Das ist fast so sensationell wie Fahrräder für Amerikaner! Das kommt daher, dass die komplette Innenstadt (also innerhalb der Stadtmauer) quasi nicht für den Auto- und Zweiradkraftverkehr freigegeben ist. Kein Krach, keine Abgase, keine Angst, im nächsten Moment einen kleinen Roller im Kreuz zu haben. Das hat was!
Der Dom von Lucca hat uns aber nicht mehr "sooo" beeindruckt. Aber
ein ausführlicher Rundgang durch die Stadt ist sehr empfehlenswert.
Unterwegs zum nächsten Etappenziel "Cinque
Terre" sehen wir von weitem die großen “Wunden” in den Bergen von Carrara, dort, wo der italienische Marmor abgebaut wird. Was wäre die Toskana
(damals wie heute), wenn sie den Marmor nicht gehabt hätte? Hätte es je diesen Boden im Dom von Siena gegeben?
Wohl kaum!
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