Toskana 7(8)

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Mittwoch, 22.06.05: Auf der Weinstraße der Toskana

Heute ist Cruisen das Tagesziel – und zwar auf der "Strada del Vino". Als erstes kommt Fiano. Das Dörfchen macht einen netten Eindruck, ist aber sehr klein. Das Örtchen Certaldo kennen wir schon. Wir fahren geradeaus weiter nach Gambassi. Hier oben auf 300 m Höhe sieht man auf den gegenüberliegenden Bergen SG und Volterra liegen. Besonders die Skyline von SG ist auf diese Distanz von rund 20 km sehr prägnant zu erkennen. Dann fahren wir an Volterra vorbei – immer der Strada del Vino entlang. Die Straßen nach Volterra (inzwischen sind wir sie ja alle gefahren) sind echt gut, incl. der Oberfläche, hier kann man es auch schon mal knacken lassen.

Danach kommt Ponteginori und Casino di Terra. Canneto ist sehr klein, also weiter nach Monteverdi. Dort machen wir ein Päuschen unter einer Baumgruppe und genießen den frischen Wind. Sassetto ist ein kleines Bergdörfchen, das an die vielen einsamen Dörfer in den Bergen Korsikas oder Sardiniens erinnert. Hier lassen wir es uns gut gehen.

Wir fahren also mit weiterhin ungetrübten Gedanken weiter der Strada del Vino entlang. Diese Gegend hat keine Toskana-typischen sanften Hügel mehr, sondern ist gebirgiger (allerdings nicht so wie im Benedetto-Gebirge) und hat vor allem wieder viel Wald. Auch das ist die Toskana.
 

 

Das sehr kleine Sträßchen von Sassetto nach Suvereto ist ein echtes Kleinod. Super Landschaft mit Bergen und Wäldern, einer Straßenführung quasi mitten durch den Wald und Kurven ohne Ende. Und das tollste: Wir waren die einzigen hier! Sogar Korkeichen, die wir das letzte Mal vor 2 Jahren auf Sardinien sahen, stehen hier in rauen Mengen herum, geschält und ungeschält. In der Nähe von Massa Marittima stoßen wir auf mehrere riesige Sonnenblumenfelder. Es muss eine frühe Sorte sein, denn auf den Feldern, die wir bisher sahen, waren die Blüten noch geschlossen. Das ist natürlich auch nochmals ein Zetti-Foto wert und entschädigt ein klein wenig für das entgangene Mohnblütenfoto...
 

Donnerstag, 23.06.05: Lucca und Levanto

Heute ist Packen angesagt! Wir müssen unsere Heimreise antreten. Aber zum Glück noch nicht direkt! Wir müssen erst am Sonntag zu Hause sein. Wir fahren Richtung Pisa und biegen vorher rechts ab, um noch Lucca zu besuchen. Obwohl nicht im Zentrum der Toskana, aber es ist ein durchaus attraktives Städtchen. Denn:

Lucca weist gleich mit zwei zwar weniger bekannten, aber durchaus interessanten Sehenswürdigkeiten auf. Da ist zunächst diese gigantische Stadtmauer. Sie ist die größte komplett erhaltene Stadtmauer Europas. Ein sagenhaftes Bauwerk. Außen eine "normale" italienische Stadt – innen pures Mittelalter. Kein Wunder, dass Lucca über die Jahrhunderte seine eigene Kultur behielt und nicht abhängig wurde von Florenz. Und zweitens das "Anfiteatro Romano". Diese Piazza wurde auf den Ruinen eines römischen Theaters gebaut und hat eine höchst bemerkenswerte Form: Sie ist oval! Und die Häuserfront ist komplett oval drumherum gebaut.

Hier hören wir interessanterweise wieder mehr Deutsch. Aber auch Amerikaner, hingegen keine Japaner. Die haben halt nur Zeit für Pisa, Florenz und Venedig... Und was uns besonders beeindruckt hat: Hier sind, anders als in allen anderen italienischen Städten, die wir kennen, Fahrräder unterwegs. Ja, Fahrräder für Italiener – wirklich! Das ist fast so sensationell wie Fahrräder für Amerikaner! Das kommt daher, dass die komplette Innenstadt (also innerhalb der Stadtmauer) quasi nicht für den Auto- und Zweiradkraftverkehr freigegeben ist. Kein Krach, keine Abgase, keine Angst, im nächsten Moment einen kleinen Roller im Kreuz zu haben. Das hat was! Der Dom von Lucca hat uns aber nicht mehr "sooo" beeindruckt. Aber ein ausführlicher Rundgang durch die Stadt ist sehr empfehlenswert.

Unterwegs zum nächsten Etappenziel "Cinque Terre" sehen wir von weitem die großen “Wunden” in den Bergen von Carrara, dort, wo der italienische Marmor abgebaut wird. Was wäre die Toskana (damals wie heute), wenn sie den Marmor nicht gehabt hätte? Hätte es je diesen Boden im Dom von Siena gegeben? Wohl kaum!
 

Die Autobahn führt uns durch die schroffen, aber sehr grünen apuanischen Alpen. Kurz hinter La Spezia verlassen wir die Autobahn und fahren nach Levanto: Eine richtige kleine Ferienstadt am Meer. Allerdings ist alles (bis auf die Kategorie oberhalb von 150€) ausgebucht.

Deshalb verlassen wir Levante, um uns außerhalb etwas billigeres zu suchen. In “Ricco del Golfo di Spezia” finden wir ein Hotel, das uns zusagt. Es hat eine sehr schöne – weil grüne – Terrasse und lädt zum Bleiben ein. Hier kostet die Pizza Margherita noch 3,10€. Und der Preis von 6.000 Lire steht noch immer dahinter.
 

 

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