Die Saison 2005
25.04.2005
km-Stand: 2.500
Ein erstes Resümee
|
"Lovers at first sight"
-
Die "Liebe" auf den ersten Blick hat
nicht enttäuscht. Ich bin super zufrieden mit
meinem Z4. Ich hatte nach der Bestellung immer ein kleines
"Restrisiko" im Bauch verspürt, vielleicht ein
"Montagsauto" zu erwischen. Insbesondere, nachdem ich im
Z4-Roadster-Forum gelesen hatte, was man alles so für Probleme haben kann
mit diesem Sportwagen.
Motor
- Der Motor ist eine Wucht. Der Dreiliter
klingt deutlich voluminöser als die 2 bzw. 2,3 Liter-Versionen, die
ich bisher hatte. Er erfreut mich jedes Mal wieder mit seinem seidenweichen
Klang.
- Der 3-Liter-Sechszylinder ist der Maßstab an Laufkultur, Antritt und Durchzugsvermögen. Ruhig und vibrationsarm entfaltet er seine Leistung
nach einem leichten Tipp aufs Gaspedal. Begleitet wird er dabei von einem sportlich-sonoren Brummen,
mit dem die Akustiker die Auspuffanlage ausgelegt haben.
Einfahren
- Meine Erfahrungen beruhen zwar auf 5er
R6-Limousinen (und nicht auf Z4), aber die Technik ist überall
dieselbe.
- Grundsätzlich gilt: Die heutigen
Motoren sind nicht mehr so empfindlich wie früher.
- Die ersten 1.000 Kilometer fahre ich
ständig wechselnde Drehzahlen - nicht zu tief und vor allem nicht zu
hoch: Im Bereich zwischen 2.000 und 4.000 U/min.
- Überwiegend
ohne "Sporttaste"; erst oberhalb von 1.000 km schon mal ab
und zu "mit".
- Dann langsam steigern bis 5.000 U/min
bei 2.000 km.
- Wichtig sind ständig wechselnde Lastbedingungen,
dabei alle Gänge benutzen.
- Am besten Landstraßen, keine Autobahn
fahren.
- Keine Volllast bis 1.000 km, dasselbe
gilt für die Drehzahlen.
- Spätestens nach 2.000 km kann man mit
"falschem Fahren" nichts mehr kaputtmachen.
Fahreigenschaften
- Die 18-Zöller mit dem M-Sportfahrwerk
incl. zusätzlicher Tieferlegung von 15 mm sind
prima aufeinander abgestimmt. Klar, noch tiefer sieht
"irgendwie" schon besser aus, aber wenn ich bei jeder Rampe
oder beim Auffahren auf eine Autofähre o.ä. um meine Frontschürze Angst
haben muss, macht das auch keinen Spaß.
- Auch 19 Zoll Felgen betonen den
sportlichen Charakter des Autos sicher noch mehr als meine 18er. Auch
härtere Dämpfer/Federn ist sicher für manche Strecken nicht
schlecht. Aber ob ich das Auto noch
härter abgestimmt fahren möchte - erst einmal eher nicht.
- Die Lenkung arbeitet perfekt. Der Z4 fährt sich
absolut präzise. Er hat einen tadellosen Geradeauslauf und geht in saubere und präzise geführte Kurven
über. Dabei vermittelt die Lenkung einen sehr guten Kontakt zur Fahrbahn.
Es stimmt zwar, dass er den Spurrillen "hinterherfährt",
aber damit kann ich gut leben. Die Servolenkung ist im Stand und bei Langsamfahrt
sehr leichtgängig. Bei hohen Tempi ist sie immer noch direkt und auch
auf den nicht immer guten Strecken bei mir in der Eifel stoßfrei.
- Sehr positiv fällt mir der sehr kleine
Wendekreis auf, echt klasse! Wenden auf einer Landstraße ohne
Zurücksetzen ist kein Problem. Das geht mit meiner Limousine nicht.
- Am faszinierenden finde ich den Grip und
die dadurch möglichen Kurvengeschwindigkeiten. Diese
finde ich als passionierter Motorradfahrer noch am besten: In engen
Kurven bin ich deutlich schneller als jedes Motorrad. Diese
Kurvengeschwindigkeiten kann selbst mein Bruder mit seinem
Super-Sportler "Aprilia-RSV-Mille" nicht mitgehen. Das haben
wir schon ausprobiert.
- Die hohe Karosseriesteifigkeit, die von Antriebseinflüssen befreite Lenkung, die nahezu gleichmäßige Achslastverteilung sowie der niedrige Fahrzeugschwerpunkt sind die Zutaten zur
sprichwörtlichen Freude am Fahren, die der Z4 mehr als reichlich bietet.
Übersteuern ist bei richtiger Fahrweise nur in Bergab-Kurven bei gleichzeitigem
Bremsen spürbar. Ansonsten fährt der Z4 wie auf Schienen.
Hier noch 3 Bilder aus den letzten 4 Wochen:
|
25.04.2005
km-Stand: 2.500Ein erstes Resümee
|
Verdeck
- Die kleinen Falten, die man bei älteren
Z4 sieht, bilden sich so langsam auch schon bei mir, obwohl ich das
Verdeck nach jeder Fahrt und auch in der Garage schließe. Lässt sich
wohl nicht ändern. Na gut.
- Das Windschott lasse ich permanent
eingebaut. Da ich es optisch gut finde, habe ich noch nicht
ausprobiert, ob es tatsächlich weniger Wind im Cockpit erzeugt.
SMG-Getriebe
- Das SMG ist
schlicht genial. Es bietet drei Möglichkeiten des Schaltens: Den gewöhnlichen
"Automatik"-Modus,
das sequentielle Schalten am Gangwahlhebel in der Mittelkonsole und
das Schalten über die Paddles am Lenkrad. Jede
Art von Kritik an dieser Technik ist für mich nicht nachvollziehbar.
- Es schaltet nicht nur perfekt, sondern
auch enorm schnell (zumindest im Sport-Modus). Das geht "von
Hand" nicht, zumindest nicht so präzise. Mal
ganz abgesehen davon, dass es auch einfach deutlich mehr Spaß macht,
so zu schalten. Nur funktionieren muss es natürlich.
- Dieses Feature möchte ich nicht mehr
missen. Und eine manuell betriebene
Kupplung gehört meines Erachtens ins Auto-Museum. Das wird auch eines
Tages so kommen!
Audio
- Das im Openair-Paket enthaltene HiFi
Lautsprechersystem ist für meine Ansprüche absolut ausreichend.
- Hier ist lediglich besonders zu
erwähnen, dass das Laufwerk vorn im Armaturenbrett auch MP3-CD's
abspielt, was stundenlangen Musikgenuss möglich macht, ohne auch nur
eine einzige CD anzufassen.
- Der 6-fach-Wechsler spielt übrigens nur
"richtige"
Audio-CD's, der will von MP3-Formaten
nichts wissen.
Verbrauchswerte
- Der Super-Verbrauch (tanke bisher nur
ROZ 95) liegt im
Durchschnitt bei 9,7 Liter auf 100 km. Diese Zahl ist bereits um die
Einfahrzeit des Motors bereinigt. Cruising-Verbrauch liegt unter 8
Liter, Höchstverbrauch einer Tankfüllung bisher bei 10 l.
- Öl-Verbrauch kann ich keinen
feststellen. Der Meßstab zeigte MAX, als ich das Auto übernahm, und
dieselbe Menge Öl ist nun auch noch drin - erwartungsgemäß.
Verarbeitung
- Es gibt nichts, "rein gar
nichts" zu beanstanden! Das Auto läuft wie im Katalog
beschrieben. Kein fremdes Geräusch, keine Verarbeitungsmängel,
nichts. Und bei einem neuen Auto bin ich wirklich pingelig...
- Ich war nur einmal (gleich in der
zweiten Woche) seit der Übergabe in
meiner BMW-Werkstatt, weil ich glaubte, ein Leck an einer
Kühlwasserschlauchklemme festgestellt zu haben. Es hatte sich
nämlich ein Kühlwasserrinnsal gebildet, das durch den Frostschutz
eine hässliche grüne Spur hinterließ. Hier stellte der Meister nach 30
Sekunden fest, dass der Kühlerverschlussdeckel nicht richtig
festgedreht war... Das war's - wer auch immer den Deckel nicht
festgedreht hat. Ich war gar nicht auf die Idee gekommen, dass der
wohl nicht richtig zugedreht sein könnte.
Noch nicht ausprobiert, getestet oder
benötigt
- Ich bin bisher nur im Hellen unterwegs
gewesen. Über die Lichtausbeute kann ich noch nichts sagen. Auch
Regen kennt mein Z4 noch nicht. Beides wird wohl erst im
Toscana-Urlaub getestet werden können, der in ein paar Wochen
ansteht.
- Ähnliches gilt für den Gepäckraum und
das Platzangebot auf Reisen. Darüber berichte ich nach der
Italien-Tour.
- Das Navi-System habe ich zwar schon ausprobiert
(natürlich!), aber nicht unter echten Betriebsbedingungen. Dank der geschwindigkeitsabhängigen Lautstärkeregelung hört man die Anweisungen selbst
dann deutlich, wenn einem bei hohem Tempo Windstärke 12 um die Ohren
tobt.
Die Gesamtbewertung störend
- sind lediglich die beiden großen grundierten Flächen
aus dem Koffer- und dem Motorraum. Dass BMW es bei einem Auto dieser
Preisklasse nicht für nötig befindet, diese Flächen vernünftig zu
lackieren, verstehe, wer will. Es ist eines so teuren Roadsters
schlicht unwürdig.
- Ebenfalls meinen Sinn für Ästhetik
leicht störend wirken die beiden (fehlenden) seitlichen Abdeckklappen
für's Verdeckgestänge
(siehe weiter oben) mit freiem Einblick in die tiefen Geheimnisse der Scharnierwelt. Muss das
denn sein? Zwar gab's die beiden Kappen im Preis inbegriffen, aber
eine wirklich gute Lösung ist das nicht. Da ist es nur ein schwacher
Trost, dass dafür das Verdeck im offenen Zustand besonders
platzsparend ist.
- Aber sonst gibt's nichts zu meckern!
|