BMW Z4 3.0   3(13)

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Datum

Erfahrungsbericht

Die Saison 2005

30.11.2005
km-Stand: 11.000

Zusammenfassung: Die erste Saison mit dem Z4

  • Mein Z4 hat mich nicht enttäuscht. Das erste Resümee (siehe weiter oben) hat sich durch die ganze Saison gezogen. Meine Begeisterung für mein neues "Spielzeug" kennt kaum Grenzen. Ich bin nach wie vor super zufrieden mit dem Auto. Von "Montagsauto" also keine Spur. Selbst in der 38° heißen Toskana hat es keinerlei Probleme gegeben.
  • Einzig der folgende Punkt ließe sich auf der Liste der "bad points" verzeichnen: Die Regensensoreinheit hat - wie bei vielen anderen Z4 auch - schlapp gemacht. Irgendwann haben sich zwei kleine Bläschen gebildet, ich habe es anfangs gar nicht wahrgenommen. So wird nun im März 2006, sobald die Sonne wieder richtig lacht, die komplette Scheibe getauscht (kostenlos natürlich!)

 


Nürburgring


Walporzheim


Effelsberg im Sommer

Die Saison 2005

Im Einzelnen und etwas ausführlicher:

Fahreigenschaften

  • Die Fahrleistungen sind herausragend gut. Besonders die kleinen und engen Sträßchen haben es mir angetan! Es sind unglaubliche Kurvengeschwindigkeiten möglich. Die liebe ich am meisten. Deshalb: Will ich Längsbeschleunigung, fahre ich Motorrad. Will ich aber Querbeschleunigung, dann fahre ich Z4.
  • Im Grenzbereich blinkt das gelbe DTC-Lämpchen heftig, und es ist deutlich zu spüren, wie die Elektronik der Traktion wieder "Herr zu werden" versucht. Übrigens nimmt einfaches Drücken der DSC-Taste die elektronischen Helferlein nur zum Teil zurück. Völlig ausschalten kann man sie, indem man diese Taste länger als ca. 3 sec festhält. Nur dann sind alle elektronischen Hilfen komplett ausgeschaltet. Ich habe es nur einmal ausprobiert. Aber Vorsicht! Der Grenzbereich kündigt sich erst sehr spät an, dafür aber um so unerwarteter. Auf einem großen Parkplatz kann man das ganz gut testen.
  • Zur Erinnerung: Was ist DTC, DSC und DBC?
    - DTC = Dynamic Traction Control = Verhinderung des Hinterräderdurchdrehens (gelbes Lämpchen)
    - DSC = Dynamic Stability Control = Regelung der Antriebs- und Bremskräfte
    - DBC = Dynamic Break Control    = Erhöht unabhängig vom Bremspedaldruck die Bremskraft
  • In sehr engen berganführenden Kurven ist im Grenzbereich ein leichtes Übersteuern zu spüren.
  • Bis Tempo 130 fährt der Z4 auf guter Oberfläche ähnlich ruhig - wenigstens vertretbar - wie meine 5er Limousine. Aber spätestens bei 150 ist er doch deutlich lauter. Und mit offenem Verdeck durch Tunnel zu fahren (das war in Italien viele Male nötig), ist von der Geräuschkulisse her schon fast unerträglich.
  • Ich kann übrigens keine "Geräusche" ausmachen. Weder das "berühmte" Knarzen an der A-Säule noch irgendwas anderes aus dem Kofferraum o.ä.
  • Ohne Dach ist die Rundumsicht hervorragend gut - klar! Auch die beiden Rückspiegel geben keinen Grund für Meckereien. Jedoch erhöht sich der tote Winkel beim Fahren mit geschlossenem Verdeck drastisch, da die hinteren Seitenscheiben fehlen. Das ist z.B. auf der Autobahn bei häufigem Spurwechsel etwas lästig.
  • Die serienmäßigen Reifen "Potenza von Bridgestone" haben ganz guten Grip. Dass der Z4 serienmäßig auf pannensicheren Runflat-Reifen rollt, ist schon eine Beruhigung, vor allem im Ausland. Diese Notlauf-Reifen werden von einem serienmäßigen Luftdruck-Warnsystem überwacht, das anhand von Drehzahlunterschieden (gemessen durch den ABS-Sensor) Veränderungen im Luftdruck eines oder mehrerer Reifen nach kurzer Fahrt erkennen kann und den Fahrer optisch warnt. Einer der Reifen hat übrigens einen hohen Luftverlust. Nach spätestens 3 Wochen muss der wieder aufgepumpt werden. Aber nur dieser eine - Ursache unbekannt.

 

Vorsicht: SMG fahren kann süchtig machen

  • Das SMG bestätigt meine oben geäußerte hohe positive Meinung uneingeschränkt. Und mit der Zeit lernt man es richtig beherrschen! Kurzum: Ich bin in diesen 9 Monaten zum SMG-Junky geworden.
  • Auf der Strecke benutze ich immer die Paddles. Nur das Schalten in den 2. Gang beim Anfahren in der Kurve geht mit dem Ganghebel besser, da sich die Paddles mit dem Lenkrad drehen und dadurch je nach Kurvenradius immer dort sind, wo man gerade keine Finger hat.
  • Mit einem leichtem Anheben des Gaspedals beim Schalten fluppt es am besten. Beim Betrieb mit Sporttaste lupfe ich das Gaspedal auch, allerdings nur sehr gering und deutlich schneller. Dann ist vom vielfach zitierten "Kopfnicken" nichts zu spüren - jedenfalls nicht mehr als beim normalen Schaltgetriebe. Noch besser kann eigentlich nur noch das DSG (Direktschaltgetriebe) sein.
  • Das SMG merkt sich übrigens, ob "manuell" oder "D" eingeschaltet war. So kann man bedenkenlos vor der Ampel (oder vergleichbaren Situationen) den Gang herausnehmen - was ich immer tue, der Kupplung zuliebe! Beim Wiedereinlegen stellt sich dieselbe Einstellung ein wie vor dem Herausnehmen. Erst weiterer Druck nach rechts über den Druckpunkt hinaus schaltet es quasi "um", also nicht ein oder aus, sondern in den jeweils anderen Modus.
  • Auch das Anfahren im 2. Gang ist möglich, macht aber eigentlich nur im Winter Sinn, wenn die Reifen durch etwas weniger Drehmoment auf glatter Straße Grip finden sollen, z.B. beim winterlichen "Aus dem Schnee freischaukeln".
  • Die Rennstartfunktion des SMG habe ich allerdings noch nicht ausprobiert. Scheint mir doch zu sehr auf's Material zu gehen.
  • Beim Cruisen nutze ich auch schon mal die Möglichkeit des Überspringens von Gängen, also das Schalten von 2 in 4, 3 in 5 oder auch 4 in 6 - zweimaliges schnelles Drücken der Paddles macht es möglich! Auch 3 in 6 ist kein Problem, man fährt einfach den 3. Gang etwas höher 'raus und klickt die Paddles dreimal.
  • Die beiden gut geformten Schaltwippen am Lenkrad, von so manchem Roadster-Puristen oftmals argwöhnisch als "nicht stilecht" bewertet, steigern mein sportliches Vergnügen ins Maßlose, wenn der nächste Gang in Rekordzeit hineinzischt oder die Elektronik beim Herunterschalten die Zwischengas-Fanfare bläst. Das garantiert mir fast jedes Mal eine Gänsehaut und lässt sich nur mit einem Wort beschreiben:  G E I L  !!!
  • Und wenn's mal richtig sportlich zugehen soll, dann stellt man als ambitionierter Amateur den linken Fuß auf die Bremse und bremst sozusagen "mit links". Das muss man zwar etwas üben, um dem linken Fuß ein entsprechendes Bremsgefühl zu vermitteln, aber dann ist's perfekt: Zwei Füße - zwei Pedale! Und keine Zehntelsekunden mehr verschenkt beim Wechsel des rechten Fußes von einem auf das andere Pedal. Das schafft Reserven, falls in der Kurve mal ein unerwartetes Hindernis auftaucht. Von wegen "Hacke-Spitze-Technik früherer Zeiten". Das braucht's nun nicht mehr!
  • Einzig das Hochschalten in den Schubbetrieb bei eingeschalteter "Sport"-Funktion bereitet mir etwas Nachdenken. Im Klartest: Erst beschleunigen, dann schalten und kein Gas geben. Beim Schaltwagen geht man nahtlos in den Schubbetrieb über - bei meinem SMG bleibt die Kupplung leider getrennt und benimmt sich recht merkwürdig, bis ich wieder Gas gebe. Dieses "Problemchen" habe ich noch nicht gelöst.

 

 

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