Im Westen der USA 8(8)

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Donnerstag, 18.10.01: Western-Highway und Goldrausch-Region

Erste Etappe: Jamestown. Am Ortseingang fragen wir uns, ob es in Kalifornien noch die Todesstrafe gibt angesichts des armen Kerls, der dort am Galgen hängt...

Der "Columbia State Historic Park" ist ein Western-Dörfchen, das aussieht, als würde jeden Moment der Sheriff zum High Noon Duell gerufen. Diese Stadt war in den Jahren 1850 bis 1870 eine der wichtigsten Goldminen-Städte Kaliforniens. Ihr damaliger Zustand wurde wieder hergestellt und als relativ authentisch wirkendes Living-Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine authentische Goldmine von 1849 zeugt davon. Hier begann der Goldrausch. Es ist alles zwar ein wenig aufgeputzt, aber nett gemacht und recht dokumentarisch.

Auch das Dörfchen Murphys ist ein sehr nettes Western-Nest, dessen "Main Street" einen guten Eindruck des ehemaligen "Wilden Westens" vermittelt. Man kann sich trotz der asphaltierten Straße die hereinrauschende Postkutsche und die anschließende Menschenansammlung ganz gut vorstellen. Es gibt dort ein altes Gasthaus, "Murphys Hotel", was als ein historisches Monument gilt, das einen alten Saloon mit einer 150 Jahre alten Theke besitzt. Die laut Tour-Guide noch vorhandenen Einschusslöcher haben wir allerdings nicht gefunden. Auch die Bar-Bedienung konnte uns keine zeigen.

Und nach soviel Western-Kulisse stand noch ein Ausflug zum Calaveras Big Tree State Park auf dem Programm. Und nach diesem letzten ausführlichen Spaziergang in der Natur, steht die letzte Etappe auf dem Programm: San Francisco.

Noch an diesem Nachmittag fahren wir dorthin. Als wir die Richmond San Rafael Brücke über die Bucht passieren, sehen wir schon von weitem die Golden Gate Bridge. Wir suchen einen Stellplatz in den "Marin Headlands", wie diese Recreation Area genannt wird und... - stehen unversehens im dichten Nebel.

Freitag, 19.10.01: San Francisco

Am anderen Morgen hat sich der Nebel keineswegs verzogen. Am Visitor Center lassen wir das zweite Auto stehen und fahren mit einem in die Stadt. Wir kommen sofort auf die "101 South" und damit direkt auf die Golden Gate. Ein fantastischer Anblick! Es geht mit 4 Spuren in die Stadt hinein und mit zweien wieder hinaus. Aber alles in zum Teil dichtem Nebel. Schaurig.

Wir fahren als erstes über die Lombardstraße in Richtung ihres berühmten Serpentinen-Teils mit dem schönen Hortensienbewuchs, den man von Postkartenbildern kennt. Auf dem Weg dorthin müssen wir schon zum ersten Mal eine dieser Hügel dieser Stadt erklimmen. Das ist sehr problematisch für ein Fahrzeug dieser Größenordnung. Ein paar Mal kratze ich mit dem Heck über den Asphalt.

Natürlich wird es sehr eng mit dem Parkplatz. Wir fahren eine ganze Zeit herum, bis wir auf der "Hyde" direkt an der Cable-Car-Strecke einen Platz für 2 Stunden finden. Aber mit einem Gefälle von knapp 20%. Übrigens müssen alle Autos mit zum Bürgersteig eingeschlagenen Rädern parken.

Danach geht's zur Lombard Street. Schon beeindruckend, diese kleine Straße. Leider sind die Hortensien schon komplett verblüht, so dass sie im Oktober nicht ihrem ganzen Charme versprühen kann. Anschließend führt uns der Weg hinunter zur Fisherman's Wharf. Werften gibt's da nicht mehr und Fischerboote haben wir auch keine gesehen, allenfalls Charterboote zum Hochseeangeln. Von hier aus gehen die vielen Schiffslinien zu den verschieden Zielen in der Bay: Von Rundfahrten bis zum Besuch von Alcatraz. Danach kommen die unterschiedlichen Piers, allen voran die bekannte Pier 39 mit ihren Attraktionen.

Auf dem Weg zum Coit-Tower können wir einen prima Blick in die Gärten der anliegenden Wohnhäuser erhaschen. Toll hier oben, mit dem Blick auf die Bay. Vom Tower hat man einen tollen Blick über die Stadt. Die Sonne scheint ein wenig, aber vom Pazifik kommen noch immer Nebelschwaden in die Bucht hineingezogen, die nicht nur die Golden Gate sondern auch bisweilen Alcatraz einhüllen. Aber wir haben die Hoffnung auf freien Blick zur Brücke noch nicht ganz aufgegeben.

Und nach Chinatown, Cable-Cars (die Seile in den Straßen machen einen ganz schönen Lärm!) und den herrlich anzuschauenden viktorianischen Häusern sehen wir doch tatsächlich auch das "Goldene Tor" noch ohne Nebel in leichtem Sonnenschein, der letzte Höhepunkt unserer Reise.

Samstag, 20.10.01: San Francisco

Vom letzten Tag bleibt nicht mehr viel übrig. Auschecken, Wohnmobil abgeben, anschließend bringt uns die Firma El Monte zum Airport SFO. Danach geht's wieder nach Hause. Und hinter uns liegen 14 unvergessliche Tage.

 

 

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