Französische Alpen 2009 2(3)
Donnerstag, 11.06.09: Anfahrt und erste kleine Tour Das Motorrad steht (wie immer für längere Autobahnfahrten) schon seit gestern auf dem Hänger. Um 01:00 Uhr fahre ich los und brauche über Luxemburg, Metz, Nancy, Dijon und Lyon für 850 km 9 Stunden. Für PKW mit Anhänger sind auf der Autobahn zwischen Nancy und Grenoble 37,10 € fällig. In Moirans nordwestlich von Grenoble werde ich schließlich nach anderthalb Stunden Hotelsuche fündig. Der Preis ist mit 59 € ohne Frühstück eher überdurchschnittlich, dafür die Qualität eher darunter. Aber die lange Anfahrt sowie das mittelmäßige Hotel werden durch die phantastische Gegend, in der ich noch nie war, mehr als wieder wettgemacht. Gegen 13 Uhr bin ich endlich startbereit. Als erstes zieht es mich Richtung Gorges de la Bourne.
Diese Schlucht hat mich auf Bildern schon oft fasziniert.
Schon
die Anfahrt ist sehr schön! Ich nehme die sehr kurvenreiche Strecke über
Sassenage. Die Straße ist prima, die Kurven auch. An mehreren Stellen
hat man einen sehr schönen Blick in den Talkessel von Grenoble. Hier liegen
auch die "Grottes de Sassenage", mehrere große Höhlengewölbe, von denen
zwei durch einen Wasserfall verbunden sind.
Aber
zu meiner großen Enttäuschung stelle ich am Schluchteneingang de la
Bourne fest, dass selbige wegen Bauarbeiten gesperrt sind. |
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Zwei
Strecken südöstlich von Grenoble stehen heute noch auf dem Programm.
Einmal die "im Kreis" führende D111 und zum anderen die Kurvenstrecke
von Séchilienne hoch nach La Morte. Über letztere hatte ich im Internet
positives gelesen, das muss ich nun überprüfen.
Beide
Strecken sind dann auch nicht schlecht, reißen mich aber nicht vom
Hocker. Landschaftlich zwar sehr schön, aber die Straßenoberfläche
insbesondere der Strecke hoch nach La Morte ist in einem jämmerlichen
Zustand. |
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Freitag, 12.06.09: Schluchten-Tour im Vercors Nachdem es gestern von der Ostseite nicht geklappt hat, fahre ich heute auf die Westseite der Schlucht. Es ist mit 20 Grad schon sehr warm um neun Uhr. In der Stadt Tullins an der D1092 genehmige ich mir am Straßenrand einen Cappuccino. Aber was bekomme ich serviert? Einen Espresso! Kaum zu glauben! Große Kaffeekenner scheinen die Franzosen hier nicht zu sein! Aber zumindest hat er wach gemacht. Interessant wird die Strecke ab St. Marcellin und nach der Überquerung der Isère.
Das kleine Städtchen St. Nazaire-en-Royans liegt an
einem Zufluss der Isère und ist ein sehr idyllisches kleines Städtchen.
Es gibt hier auch eine alte Grotte sowie eine prähistorische
Ausstellung.
Kurz
bevor ich den Col de la Machine fahre, treffe ich 4 Motorradfahrer aus
Esslingen. Die Jungs wissen zu berichten, dass die Bourne-Schlucht nur
tagsüber während der Bauarbeiten gesperrt ist und jeden Abend gegen 18
Uhr wieder freigegeben wird.
Nun beginnt die
"Cirque
du Combe Laval".
So heißt diese 3-4 km lange Strecke hinauf zur Machine-Passhöhe. Mit einem
kolossalen Blick auf einen Felsentunnel, neben dem es steil abfällt,
beginnt diese geniale Strecke. Die in die Felsen hineingelegte und
gesprengte Straße ist ein echtes Highlight. Enge Kurven, etliche Tunnel,
steile Überhänge über der Straße erinnern mich sehr stark an die
Calanche
auf Korsika. Ganz ähnlich die Straßenführung, die Felsformationen
und die Faszination, diese Straße zu fahren - ja, sogar zu gehen! Nur
die Farben der Felsen sind anders, und auch das Meer fehlt. |
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Nur
ein kleines Mäuerchen soll allzu unvorsichtige Fahrer daran hindern,
fast 700 m tief zu fallen. An einer der großen Felsen klebt ein großes
Schild: "Sie passieren den 45. Breitengrad". Das ist ganz interessant,
denn der 50. verläuft durch die Eifel.
Das
erinnert mich daran, dass 5 Breitengrade etwa 500 km entsprechen. In
meine Fotosession mischt sich mit einem freundlichem, aber nicht
akzentfreiem "Bon jour!" ein Mann, mit dem ich ins Gespräch komme. Es
stellt sich heraus, er aus Southhampton kommt. Er macht
freundlicherweise ein paar Fotos von mir. Nur ein paar Meter weiter ist
dann die Passhöhe des Col de la Machine auf 1.015 m Höhe. |