SO 24.09.2006
Flucht in den Schwarzwald

Das Wetter sieht heute morgen nicht so besonders gut aus. Bei Wetteronline sehe ich, dass es hier westlich des Rheins schon heute schlecht ist. Na ja, der Schwarzwald soll ja auch nicht schlecht sein! Dunkle Wolken ziehen am Himmel vorüber, und es beginnt, ganz leicht zu regnen. Die Straße bleibt noch 10 km trocken, dann so langsam wird sie feucht. Ich fahre an Mulhouse vorbei und Richtung Rhein. Nach 10 km wird die Straße wieder trocken, der Himmel freundlicher. In Bad Krozingen nehme ich in einer Tankstelle einen Cappuccino und ein gefülltes Croissant dazu. Besser hätte es im Hotel auch nicht geschmeckt. Ich schaue ein weiteres Mal auf das Regenradar im Internet: In den Vogesen regnet es nun. Der Schwarzwald ist trocken, super!!! Und draußen scheint die Sonne! Vorbei an der Staufen-Burg, die hoch oben auf einem Hügel thront, dann weiter Richtung Münstertal. Tolle Gegend, schöne Kurven, macht sehr viel Spaß. Leider ist die Schauinslandstraße am SO für Moppeds gesperrt. Grrrrr...
 

Auf der B500 erreiche ich schließlich die gut ausgebaute Schwarzwaldhöhenstraße. Ein paar km weiter auf einem kleinen Parkplatz mit einer phantastischen Aussicht über die Region nehme ein karges Mittagsmahl mit Plätzchen und einer Cola ein. Im weiteren Verlauf der Höhenstraße gibt es ein paar wirklich tolle Kurven, insbesondere die Kombinationen vor Triberg haben mir gut gefallen. Am liebsten wäre ich wieder zurückgefahren, und hätte das ganze wiederholt - leider habe ich die Zeit nicht. Triberg stellt sich mir im weiteren Verlauf als eine typische Schwarzwald-Touri-Stadt mit einer sehr ausgeprägten Kuckucksuhridylle dar. Aber es ist ganz nett herausgeputzt.

Als nächstes kommt Hornberg: Mir fällt das Hornberger Schießen ein und überlege, was es damit eigentlich genau auf sich hatte. Ich gestehe, ich musste es zu Hause nachlesen! Hier die Geschichte vom Hornberger Schießen.
 

Die Straße nach Lauterbach ist sehr unscheinbar, ich bin erst daran vorbeigefahren, dann vergewissere ich mich bei Passanten, ob ich hier richtig bin. Ok, weiter geht’s. Oben verfahre ich mich nochmal, da man im Wald nach rechts Richtung Sulzbach abbiegen muss. Diese Details gehen aus der ansonsten guten ADAC-Karte leider nicht hervor. Es ist ein sehr schönes kleines Sträßchen: So stelle ich mir den Schwarzwald vor! Und auch, wenn die gut ausgebaute Höhenstraße nicht schlecht ist, das hier ist noch deutlich besser! Die Straße über Kirnbach und das Dörfchen selbst ist kurz vor "bilderbuchartig", wirklich fast wie im Märchenbuch: Häuser, Berge, Hügel, Wiesen - und viele, viele Kurven!!! Echt klasse! Bei wolkenlosem Himmel und Temperaturen um 24° komme ich in Freudenstadt an. Im Zentrum baden Kinder in einer öffentlichen Springbrunnenanlage. Ich habe den Eindruck, dass halb Freudenstadt hier versammelt ist und diesen Spätsommertag genießt.
 

Bei Ruhestein auf einem großen Schotterparkplatz mit Dutzenden von Motorrädern orientiere ich mich noch einmal auf der Karte und überlege, ob ich die "Rote Lache" wohl finden würde. Ich krame nach meiner Detailkarte und wirklich: Sie liegt in unmittelbarer Reichweite kurz vor Baden-Baden. Etwas später biege ich von der Hauptstraße nach rechts ab Richtung Schwarzbach-Stausee. Eine sehr schöne Gegend, aber wirklich voll heute! Am Wochenende scheint das hier ein bevorzugtes Revier für Langsamfahrer zu sein. Mit dem Mopped kein soooo großes Problem - mit dem Auto würde ich schier verzweifeln…
 

Die Rote Lache ist echt super! Ich bin sie mit meinem Bruder schon einmal in umgekehrter Richtung gefahren. Es ist eine sehr kleine Straße, teilweise sehr eng! Man fährt alles im 2. und 3. Gang. Autos sind kaum/schlecht zu überholen, da die Kurven oft in Rechts-Links-Kombinationen führen. Die Oberfläche ist zwar relativ schlecht, aber wenigstens kein Schmutz. Und man muss gut aufpassen: Hinter der nächsten Kurve kann sogar ein Bus auftauchen!!!

Auf 700 m Höhe erreiche ich die Passhöhe (wenn man das so nennen darf) "Rote Lache". Auch hier ist der Bär los, überwiegend Motorradfahrer. Der ganze Biergarten ist voll, nur mit Mühe erwische ich noch ein Plätzchen für meinen Cappuccino. Ein toller Platz zum Relaxen! Eine gute halbe Stunde halte ich mich auf. Dann so langsam muss ich mich an den Gedanken gewöhnen, heim zu fahren. Es geht auch noch am Schloss Eberstein vorbei, wo ich auch noch einmal kurz anhalte, um ein paar Fotos zu machen. Dann geht’s den Berg hinab nach Baden-Baden. Und von hier zum Ausgangsort Wissembourg sind es nur 30 min.