Mit der Happy One in und um Berlin 1(3)

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Nr. 3 (1995) Nach der steifen Brise auf der Ostsee wollten wir es ein weiteres Mal sehr gemütlich angehen lassen. Wir haben uns für die wunderschönen Gewässer in und um Berlin entschieden und haben diesmal eine Charisma 1200 gechartert:
  • Länge: 12 m
  • Breite: 3,70 m
  • Tiefgang: 0,90 m
  • Motorisierung: 1 x 6 Zylinder Volvo Penta Diesel mit 150 PS

Und dieses Boot war, obwohl nur wenig stärker als die Sirius, deutlich schneller (bis 18 kn), da diese Maschine nicht gedrosselt war. Aber Geschwindigkeit ist nicht das Ziel, wenn man mit einem Verdränger unterwegs ist. Unser Stützpunkt lag direkt am Wannsee, dem Strandbad Wannsee genau gegenüber. Und dort starteten wir natürlich auch unsere Route.

Zum ersten Mal hatten wir auch ein Dingi dabei, dass gut zugänglich an einem handbetriebenen Davit hing. Leider sind in Berlin/Brandenburg die Fahrerlaubnisregeln schärfer als im Rest der Bundesrepublik. Man darf hier nämlich auch kleinere Boote unter 5 PS nicht ohne Führerschein fahren, zum großen Leidwesen meiner Kinder.

Kaffeepause in Potsdam 

 
 
  Es gibt drei natürliche Wasserstraßen in und um Berlin, nämlich
  • Spree,
  • Havel und
  • Dahme

und etliche Verbindungen und Kanäle:

  • Landwehrkanal
  • Teltowkanal
  • Spree-Oder-Wasserstraße
  • Dahme-Wasserstraße
  • Hohenzollernkanal usw.

Es ist erstaunlich, wie sehr diese Flüsse und die sie verbindenden Kanäle pure Natur ausstrahlen. Man merkt nichts von der uns umgebenden pulsierenden Großstadt, von einigen Abschnitten mit viel Industrie einmal abgesehen.

Auf dem Weg nach Potsdam unterqueren wir natürlich die Glienicker Brücke, die 40 Jahre lang gesperrt war und auf der regelmäßig Spione und andere politisch brisante Personen zwischen Ost und West ausgetauscht wurden. Und Potsdam lädt immer zu einem schönen Spaziergang ein. Sanssouci ist von hier nur ein Katzensprung. Etwas weiter kommt man dann an dem Örtchen Caputh vorbei, wo Albert Einstein bis zu seiner Emigration lebte und arbeitete.

Später dann und auf der nördlichen Seite von Potsdam haben wir unser Boot vor Anker gelegt und dem Schloss Cecilienhof einen Besuch abgestattet. Hier hat bekanntlich die Potsdamer Konferenz zwischen Truman (USA), Stalin (UDSSR) und Churchill (später Attlee, England) vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 stattgefunden. Es lohnt sich, hier mal eine Führung mitzumachen. Der Verhandlungsraum sowie die Zimmer, in denen diese Herren wohnten, sind seitdem unverändert geblieben. Aus jedem Winkel dieses Hauses spricht Weltgeschichte.

 
 
 
Glienicker Brücke

 
 
 
  Die weitere Fahrt durch den Wannsee an der Pfaueninsel vorbei hinauf in die Spree gerät zu einem großem Vergnügen. Die ehemalige Kongresshalle, das Schloss Bellevue (heutiger Sitz des Bundespräsidenten), den Reichstag, das Pergamon-Museum oder den Palast der Republik von der Wasserseite zu sehen, ist schon ein ganz besonderer Reiz. Man fährt inmitten der Innenstadt (Berlin-Mitte) und merkt es fast nicht.

Geradezu traumhaft war die kleine Stadtpassage wieder zurück durch den Landwehrkanal. Obwohl der Kanal durch die dichteste Bebauung führt (Kreuzberg, Tiergarten, Charlottenburg), ist es an seinen Ufern absolut grün. Verkehr hört man nicht. Besonders die Durchfahrt quasi "mitten" durch den Zoo war ein tolles Erlebnis.

 
 
 
im Spreebogen hinter dem Reichstag 

 
 
 
  

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