Der Kleine und der Große St. Bernhard


 

  
Der Große Sankt Bernhard liegt im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Italien, in den Walliser Alpen östlich des Montblanc. Er verbindet das Rhônetal mit dem Aosta-Tal. Seine Passhöhe liegt auf 2469 Metern. Dieser Pass wurde schon in der Jungsteinzeit überschritten. Aber erst die Römer bauten über den Pass eine befestigte Straße.

Dem Kleinen St. Bernhard kommt durch die kürzeste Verbindung der französischen Region "Savoyen" mit dem italienischen Aosta-Tal eine besondere touristische Bedeutung zu. Seine Passhöhe liegt südlich des Montblanc auf 2188 Metern. Von dort hat man einen tollen Blick auf den Mont Blanc. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit...

Am höchsten Punkt des Großen St. Bernhard stehen die Grundmauern eines kleinen Tempels des Jupiter Poenius aus dem römischen Kaiserreich. 1796 führte Napoleon seine Armee über diesen Pass nach Italien. 1964 wurde ein Straßentunnel mit einer Gesamtlänge von über 5,6 Kilometern unter dem Pass eröffnet. Durch diesen fährt bis heute der Schwerlastverkehr, mit dem man sich den jeweils untersten Teil des Passes teilen muss.

 
 
  Diese Geschichte hat mich fasziniert:
Der Name der beiden Pässe geht auf den heiligen Bernhard von Menthon (ein französischer Mönch) zurück, der ca. 960 n.Chr. auf beiden Passhöhen je ein Hospiz (also so etwas wie ein Heim) gründete, in dem er Wanderern und anderen Hilfebedürftigen ein Dach über dem Kopf beschert hat. In dem Hospiz am Großen St. Bernhard wohnen seit dem Ende des 12. Jahrhunderts bis heute (!) Augustinermönche. Es wird von diesen Mönchen geführt, die es durch ihren Dienst an den Reisenden berühmt machten.

Schon im 12. Jahrhundert wurde Bernhard im ganzen Piemont als Heiliger verehrt, aber erst 1681 durch Papst Innozenz XI. heilig gesprochen. Eine andere Überlieferung berichtet von seiner Heiligsprechung im Jahr 1120. Papst Pius XI. erklärte ihn 1923 zum Patron der Alpenbewohner und Bergsteiger. Bernhards Grab befindet sich in der Kathedrale von Novara (40 km westlich von Mailand).

Der heilige St. Bernhard war es auch, der als erster mit besonderen Hunden nach Lawinenopfern suchte. Diese "besonderen Hunde" werden heute Bernhardiner genannt. Sie stammen wahrscheinlich von einer großen Hunderasse aus Asien ab, die römische Soldaten nach Europa brachten. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts war das wichtigste Zentrum für Zucht und Einsatz dieser Rasse das Hospiz St. Bernard von Menthon am Großen Sankt-Bernhard-Pass.

Die Bernhardiner wurden von den Mönchen des Hospiz erst als Wachhunde und dann zur Rettung verirrter Pilger und Wanderer sowie zum Aufspüren von Menschen eingesetzt, die im Schnee verschüttet waren. Dabei verschafften sie sich diesen legendären Ruf als Menschenretter. 

In den vergangenen 300 Jahren haben diese Hunde mehrere tausend Menschen gerettet. Dank ihrer guten Nase und ihres Orientierungssinnes können sie Menschen im Schnee aufspüren und die Rettungsmannschaften auch in einem Schneesturm wieder zurückführen.

Dem Denzel habe ich entnommen, dass es einen Rüden "Barry" gab, der in 12 Jahren sage und schreibe 40 Menschen vor dem Erfrierungstod rettete. Seinen heutigen Namen erhielt der Bernhardiner 1880. 

 

 

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