1200 RT Erfahrungsbericht von Carsten Lietzmann 2(2)

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Fahrkomfort…meine/unsere Maschine mit ESA macht es sehr leicht, sich auf die Straßenverhältnisse einzustellen. Die "Beladung" wird im Stand eingestellt. Wie weich das Fahrgestell sein soll, kann während der Fahrt in drei Stufen zwischen Sport, Normal und Komfort gewählt werden. Meine Sozia und ich lieben es weich und so gleiten wir in der Abteilung Komfort wie auf Wolken dahin. Selbst Bahnschienen oder Kopfsteinpflaster werden glatt gebügelt! (Warum reicht der Tank eigentlich "nur" 500 KM weit???) Sportlicheren Fahrern ist dies sicher viel zu weich, aber selbst die straffere Abstimmung lässt die neue RT nicht zu einem Brett werden. Die Sitzbank lässt ein erstes Fragezeichen entstehen, denn sie ist nicht so stimmig und macht den Eindruck, dass ihr in 10 oder 20 tausend Kilometern "die Luft ausgeht". Verstellbar ist sie für den Fahrer in zwei Stufen, so das "Normalos" wie ich mit 183cm Lebendgröße ohne Probleme eine angenehm aufrechte Sitzposition findet. Hinter der höhenverstellbaren Scheibe sitz man äußerst geschützt! Selbst bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn kann das Visier offen bleiben. Im Sommer und bei langsamer Stadtfahrt wird es allerdings mehr als kuschelig warm hinter der Scheibe und über der Verkleidung! Im nächsten Sommer sind also mit Sicherheit eine neue und luftigere Jacke und richtige Sommerhandschuhe angesagt.
 

Zusammen mit der Scheibe bietet die Verkleidung für den Fahrer mehr als guten Schutz. Die Sozia liegt da schon mehr im Zug aber schließlich will man ja "draußen" fahren und nicht ein Auto auf zwei Rädern, oder? Die Instrumentierung ist übersichtlich es sei denn, die Sonne kommt etwas flacher von hinten! Dann spiegelt die Kunststoffabdeckung dermaßen, dass eigentlich nur noch geraten werden kann, was da steht oder wie schnell man ist…! Noch ein Manko: Steht der Dampfer mit dem Kristalldisplay längere Zeit in der Sonne, wird das schöne Ding so warm, dass absolut nix mehr zu sehen ist! Erst der Fahrtwind bringt nach mehreren Kilometern die wichtigen Einblicke ins instrumentale Geschehen zurück. Alle wichtigen Knöpfe und Hebel sind in sicherer Reichweite gut zu handhaben und leichtgängig. ESA und Bordcomputer liegen außerhalb der Reichweite normaler Daumen, braucht man aber nicht ständig, so dass es hinnehmbar ist.

Große Probleme hatte ich am Anfang mit der Position der Spiegel. Liegen sie unter den Handgriffen blickt man mit ihnen am Arm entlang nach hinten. Position und Größe sind da bei weitem nicht optimal und schränken die Sicht nach hinten nicht unerheblich ein! Reisedampfer wie die RT benötigen Stauraum! Ein toll gelöstes Koffersystem gehört zur Grundausstattung und wer kein Radio hat, freut sich über ein zusätzliches kleines Fach vorne rechts. Auch hier ein kleiner Einwand: Legt man die Koffer zum befüllen auf den Boden, kullern sie ein wenig zu rund durch die Gegend und allzu schnell verkratzt der Lack. Die Gepäckbrücke sieht nicht nur gut aus, sie kann auch noch ganz ordentlich beladen werden. Auf meinem Wunschzettel zu Weihnachten oder dem nächsten Geburtstag steht allerdings auch schon das große Topcase. Für 450 Euro plus Schloss muss ich aber bestimmt sehr sehr brav sein, damit mein Wunsch in Erfüllung geht…

Wer BMW fahren möchte, wird nicht überrascht sein, das dieses Stückchen Motorrad richtig ins Geld geht. Mit dem einen oder anderen Schmankerl lag der Neupreis bei fast 17.000,- €! Weil unsere nicht mehr ganz neu war, standen "nur" 14.750,- € auf dem Zettel ganz unten…

 

Fazit:

Motor und Fahrwerk sind erstklassig abgestimmt. Fahrgefühl, Fahrsicherheit und Komfort müssen sich offensichtlich nicht ausschließen und die Verbrauchsdaten sind vorbildlich, was Umwelt- und Geldbeutelschonung angeht! Selbst beim Schreiben kann ich meinen ersten Eindruck und mein Grinsen kaum zügeln! Wenige, sehr wenige Punkte und dann auch noch die kleinen eher unwichtigen Fragezeichen lassen diese Maschine einfach jeden Euro, jeden Cent wert sein! Sonst immer nur SoFa (Sonntags-Fahrer) nutzen wir jetzt jede nur erdenkliche Stunde, um uns auf die zwei Räder zu schwingen und einfach nur Benzin zu verbrennen. Jedes Detail ist durchdacht und offensichtlich mit echter Spitzenqualität verarbeitet. Wenn ich bei anderen Herstellen Metallflexschläuche oder –züge nachrüsten muss, sind sie hier schon verbaut! Das Mopped ist ein echter Hingucker und besticht, was die Fahrdynamik betriff. Sie ist die erste Maschine, die ganzjährig angemeldet bleibt, denn wir gieren schon auf die nächsten Stunden oder Tage, die ein Motorraderlebnis mit diesem ausgereiften Stückchen Freiheit ermöglichen!

So viel also dazu, dass mir nie nicht ein Boxer in Haus kommt...

Mit viel Spaß Euer

CaRsTen

 
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