Das Z4 SMG 2(8)

1     2     3     4     5     6     7     8


 
SMG auf Basis GS6-37BZ für E85
 

Systemfunktionen Das SMG umfasst folgende 8 Funktionen:

1) Motorstart

Zum Starten des Motors müssen Schalthebel und Getriebe in "N" (Neutral) stehen. Um sicherzustellen, dass beim Motorstart sofort ausreichend Systemdruck zum Öffnen der Kupplung zur Verfügung steht, wird bei der Fahrzeugentriegelung über das Grundmodul das SMG-Steuergerät geweckt. Der Speicherdruck wird ermittelt. Bei zu niedrigem Speicherdruck wird einmalig die Hydraulikpumpe angesteuert. Nach Erreichen des Systemdrucks wird die Hydraulikpumpe vom SMG-Steuergerät wieder abgeschaltet. Mit dem "Wecksignal" wird die Anzeige der Schalthebelposition in der Mittelkonsole aktiviert. Wird nach ca. 15 Minuten die Klemme 15 nicht aktiviert, schaltet sich die Anzeige der Schalthebelposition wieder ab.

 

2) Schaltvorgang

Wenn im manuellen Modus oder im Drive-Modus ein Schaltvorgang ausgelöst wird, steuert das SMG-Steuergerät der Reihe nach entsprechende Magnetventile im Ventilblock an. Die prinzipielle Funktion einer Hydraulik ist auf dieser Seite beschrieben. Das unter Druck stehende Hydrauliköl fließt in den Kupplungsaktuator und betätigt die Kupplung. Gleichzeitig sendet das SMG-Steuergerät an das DME-Steuergerät die Information, dass ein Schaltvorgang eingeleitet wird und die Aufforderung, das Motordrehmoment zu reduzieren. Im nächsten Schritt wird der Schalt- / Wählwinkelaktuator angesteuert. Er führt den Schaltvorgang aus, indem er gleichzeitig die Vor- bzw. Zurückbewegung der Schaltwelle und im Bedarfsfall auch eine Drehung der Schaltwelle ausführt. Der Schaltvorgang wird bei Bedarf durch Anhebung der Motordrehzahl (Zwischengas) unterstützt. Wenn der Gang eingelegt ist, schließt die Kupplung automatisch. Die genaue Kupplungsposition erhält das SMG-Steuergerät vom Kupplungswegsensor. Nach dem Schaltvorgang werden die Magnetventile stromlos geschaltet. Der gesamte Schaltvorgang läuft in Abhängigkeit von Pedalwertgeber-Stellung, Fahrgeschwindigkeit, Motordrehzahl, Getriebedrehzahl und weiterer Faktoren (wie z. B. Motoröltemperatur) ab. Kurz vor dem Fahrzeugstillstand schaltet das SMG in den 1. Gang und öffnet die Kupplung. Der Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe ist unterbrochen. Schaltvorgänge, die zu unzulässig hohen bzw. niedrigen Motordrehzahlen führen würden, werden nicht zugelassen.

 

3) Fahren in Position Drive-Modus "D" (Automatikbetrieb)

  • Konstantfahrt: Ständige Wechsel der Pedalwertgeber-Stellung (Gas geben und Gas zurücknehmen) werden im SMG-Steuergerät registriert. Das Steuergerät unterbindet einen dadurch bedingten ständigen Wechsel zwischen zwei benachbarten Gängen (hin und her, z. B. bei einer Autobahnfahrt mit ständig wechselnder Geschwindigkeit).
  • Hochschaltunterdrückung: Das SMG-Steuergerät erkennt über den Pedalwertgeber des Fahrpedals eine schnelle Gasrücknahme und aktiviert die Hochschaltunterdrückung. Dadurch wird ein unerwünschtes Hochschalten verhindert (z. B. vor einem Bremsvorgang), und die Motorbremswirkung bleibt erhalten.
  • Bergauffahrt: Das SMG-Steuergerät erkennt aus den Daten der Raddrehzahlsensoren und dem Fahrpedalwert eine Bergauffahrt und verhindert (z. B. bei gleich bleibend hoher Motordrehzahl und Zurücknehmen des Fahrpedals) ungewolltes Hochschalten und störende Pendelschaltungen.
  • Bergabfahrt: Über die Signale vom Drosselklappenpotentiometer (Motorlastsignal), von den Raddrehzahlsensoren (Fahrgeschwindigkeit) und dem Bremslichtschalter (Bremsbetrieb) erkennt das SMG-Steuergerät eine Bergabfahrt. Zur Erhaltung und Erhöhung der Motorbremswirkung schaltet das SMG-Steuergerät bei einer Zunahme der Fahrgeschwindigkeit in den nächstniedrigeren Gang.
  • Bremsverzögerung und automatisches Zurückschalten: Das SMG-Steuergerät erkennt über den Bremslichtschalter, die Raddrehzahlsensoren und den Fahrpedalwert eine Bremsverzögerung. Das SMG-Steuergerät schaltet zur Erhaltung der Motorbremswirkung entsprechend der Fahrgeschwindigkeit herunter. Dabei können auch mehrere Gänge übersprungen werden. Zur Wiederbeschleunigung wird automatisch der richtige Gang geschaltet.
  • Manuelles Eingreifen des Fahrers im Automatikbetrieb: Betätigt der Fahrer den Schalthebel bzw. die Schaltwippen im Automatikbetrieb, wird automatisch in den manuellen Modus gewechselt. Der Automatikbetrieb muss durch den Fahrer wieder neu angewählt werden.

 

4) Beschleunigungsassistent (Rennstartfunktion)

Voraussetzungen für den Beschleunigungsassistenten:

  • Griffige Fahrbahn
  • Dynamische Stabilitäts-Control DSC abgeschaltet (DSC-Taste länger als 3 Sekunden betätigt)
  • Sport-Taste gedrückt

Der Beschleunigungsassistent ermöglicht eine optimale Fahrzeugbeschleunigung auf Rennsportniveau aus dem Fahrzeugstillstand. Normalerweise erfolgt das Einkuppeln bei ca. 1.300 U/min. Mit dem Beschleunigungsassistenten erhöht sich die Drehzahl auf ca. 4000 U/min, bevor das SMG­System die Kupplung schließt. Dazu muss der Fahrer lediglich das Fahrpedal schnell und vollständig durchtreten (Kickdown-Funktion). Die Zwangshochschaltung im manuellen Modus (nur bei Rennstartfunktion) stellt sicher, dass der Motor keine kritischen Drehzahlen erreichen kann. Die Rennstartfunktion wird deaktiviert durch Rücknahme der Kickdown­Funktion über die Stellung des Fahrpedals, durch eine manuelle Schaltungsanforderung, durch Ausschalten der Fahrdynamik-Control über die Sport-Taste oder durch Aktivierung der DSC.

 

5) Freischaukeln und Rangieren

Zum Freischaukeln, z. B. aus Schnee, kann der Schalthebel schnell von Position 1. Gang in Position "R" oder umgekehrt geschaltet werden. Der Schaltvorgang muss innerhalb von 0,8 Sekunden erfolgen, da sonst die Schalthebelsperre (Shiftlock) aktiv wird. Man kann diese 0,8 s auch beim Rangieren auf Parkplätzen o.ä. ausnutzen, dann kann man direkt von "R" nach "D" schalten und umgekehrt und muss nicht bremsen, um einen Gang einzulegen.

 

6) Fahrzeugstillstand

Erkennt das SMG-Steuergerät über den Pedalwertgeber des Fahrpedals die Raddrehzahlen und die Motordrehzahl einen Fahrzeugstillstand, wird unabhängig vom Fahrprogramm (manueller Modus oder Drive-Modus) die Kupplung geöffnet und in den 1. Gang geschaltet. Bei laufendem Motor wird bei geöffneter Fahrertür auf eine eingelegte Fahrstufe aufmerksam gemacht (Warnsignal 9-mal hintereinander). Das Symbol N blinkt (9-mal) in der Instrumentenkombination. Werden weder Pedale, Schaltwippen oder der Schalthebel betätigt, wird nach ca. 2 Sekunden automatisch der Gang herausgenommen.

 

7) Schalthebelposition Neutral und Zündung AUS

Befindet sich der Schalthebel in Position Neutral und die Zündung wird ausgeschaltet, blinkt das Symbol "N" in der Getriebeprogrammanzeige in der Instrumentenkombination. Über den serienmäßigen Akustikgeber in der Instrumentenkombination ertönt ca. 9 Sekunden lang ein Warnsignal. Der Akustikgeber wird über das SMG-Steuergerät angesteuert.

 

8) Fehleranzeige, Warnleuchte SMG und Notprogramm

  • Warnleuchte SMG leuchtet und Warnsignal ertönt. Ein Aufleuchten der Warnleuchte SMG und ein Warnsignal machen den Fahrer auf einen Fehler im SMG aufmerksam (z. B. Ausfall eines Sensors). Mithilfe von Ersatzwerten wird dieser Fehler in der SMG-Steuerelektronik korrigiert. Der Fehler kann sich auf die Schalt­ und Fahrqualität auswirken.
  • Fahrprogramm "D" wird angezeigt, Warnleuchte SMG leuchtet und Warnsignal ertönt. Das SMG befindet sich im Notprogramm, d. h. eingeschränkte Schalt- und Fahrqualität, Hochschaltungen sind bis max. 3. Gang möglich, die max. Fahrgeschwindigkeit ist begrenzt auf ca. 80 km/h.
  • Getriebefehler "F" wird angezeigt, Warnleuchte SMG leuchtet und Warnsignal ertönt. Der Fahrer wird auf schwere Schalthebel-/Getriebefehler hingewiesen. Das Fahrzeug ist nach einem Fahrzeugstillstand nicht mehr fahrbereit.
 
zurück

Übersicht

weiter