Leitfaden zum Gebrauchtwagenkauf 1(4)

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Reihenfolge

Themen zum Abarbeiten


Sinn und Zweck

 

 

 

 

 

 

ACHTUNG:

Dieser Leitfaden unterliegt dem Urheberrecht.


Dieser Leitfaden zum Kauf eines gebrauchten PKW ist aus vielen Jahren Praxis entstanden. Er richtet sich vor allem an den technischen Laien und an den weniger erfahrenen Autokäufer und kann helfen, beim Kauf des nächsten "Schätzchens" keine (groben) Fehler zu machen. Es steht auch kein bestimmtes Auto (z.B. der Z4) im Vordergrund, sondern diese Tipps sind universell anwendbar.

Auf jeden Fall liefert er eine Reihe von Ansatzpunkten, die man bei der Begutachtung eines Autos beachten sollte. Außerdem hilft er, dem Verkäufer die "richtigen" Fragen stellen zu können, die man hinterher am Fahrzeug kontrollieren kann. Die Überprüfung der Vertrauenswürdigkeit des Verkäufers ist schließlich ein sehr wichtiger Punkt beim Autokauf.

Denn eines sollte ganz klar sein: Ich kenne keine zweite Branche, in der so viel gelogen und betrogen wird wie beim Autokauf. Eine intensive Vorbereitung auf die anstehenden Verkaufsverhandlungen kann sehr viel Geld sparen, auch Folgekosten z.B. für teure Reparaturen!

Und selbst als Autoverkäufer kann man aus dieser Liste einen Nutzen ziehen, in dem man den Käufer auf den einen oder anderen Punkt konkret hinweist. Das schafft Vertrauen! Auf weitergehende rechtliche Dinge gehe ich hier nicht ein. Die Einschätzungen in dieser Checkliste sind auch meine Privatmeinung und müssen nicht zwingend richtig sein. Ich stelle aber immer wieder fest, dass die Regeln recht gut funktionieren!

Fragen beantworte ich jederzeit gern. Weitergehende Unterstützung beim Kauf ist ebenfalls möglich. Eine Mailadresse zum Anklicken steht auf der Startseite zur Verfügung.
   

Grundüberlegungen

Vorsicht Falle!

  • Große Vorsicht ist geboten, wenn viel Leistung zum kleinen Preis versprochen wird.
  • Hochgradige Skepsis sollte man an den Tag legen, wenn Autos viele Tausend € unter dem Marktpreis angeboten werden. Und dass man keine Vorauszahlungen tätigen sollte, versteht sich von selbst - schon gar nicht auf ausländische Konten!
  • Ignorieren sollte man in aller Regel Exoten, übermäßig getunte oder komplett verbastelte Exemplare. Es sei denn natürlich, man sucht genau so ein Exemplar.
  • Mit einem Volumenmodell macht man meistens einen guten Kauf.
     

Internet-Portale und Autohändler der jeweiligen Marke als Informationsbasis

  • Kann man sich ein paar Wochen Zeit nehmen beim Kauf, ist es ratsam, die verschiedenen Verkaufsportale im Internet regelmäßig zu besuchen. Nirgendwo sonst bekommt man so schnell und so bequem einen guten Überblick über den Markt und die Preise des begehrten Exemplars. Die geläufigsten Portale sind "Mobile.de" und "Autoscout24.de".
     

Zeit mitbringen

  • Auch, wenn es nicht immer geht: Sich Zeit zu nehmen ist eine der wichtigsten Regeln bei Autokauf.
  • Besonders beim Vorort-Besuch und bei der unabdingbaren (!) Probefahrt.
  • Macht der Käufer Druck im Sinne von "Habe jetzt nur 10 min Zeit, Sie müssen sich entscheiden!" - im Zweifel lieber die Finger weg!
  • Auch das Argument "...da kommen gleich noch 3 andere Interessenten" sollte nicht ohne weiteres zur Eile aufrufen.
     

Der Wertverlust determiniert die Kosten

  • Im Grunde trivial, aber der größte Kostenfaktor bei einem Auto ist der Wertverlust.
  • Ein günstiges ausländisches Fahrzeug wird meistens nach ein paar Jahren nicht mehr viel Geld wert sein.
  • Eines der wertstabilsten Fahrzeuge ist immer noch der Mini. Das liegt wohl auch an seinem "Kultstatus", den er genießt. Und ganz generell gilt, dass die "großen" Marken wie Mercedes, BMW, Audi oder auch VW langsamer an Wert verlieren wie Opel oder Ford oder viele Ausländer.
  • Keine Nischenfahrzeuge kaufen, sondern Modelle, die "Marktrenner" waren! Hier kann man einigermaßen sicher sein, auch nach ein paar Jahren noch einen Restwert veranschlagen zu können.
  • Auch Fixkosten (Steuer, Versicherung, Reparaturen usw.) und variable Kosten (Spritverbrauch, Reifen usw.) sollte man betrachten.
  • Selbst die Farbe kann ein pro- oder contra-Argument für ein Auto sein. Noch vor wenigen Jahren war z.B. "weiß" ein absolutes No-Go! Derzeit erlebt diese Farbe wieder eine Renaissance. In aller Regel sind aber dunkle Farben eher zu verkaufen als helle. Und "silber" geht fast immer.
     

Faustformel für den Wertverlust

  • Bis zum fünften Jahr bei einer Laufleistung von 100.000 bis 150.000 km halbiert sich etwa der Wert eines ansonsten "gängigen" Fahrzeugs. In wirtschaftlichen Krisenzeiten kann das auch schon mal viel schneller gehen!
  • Die andere Hälfte nimmt mehr oder weniger linear mit dem Alter und der km-Leistung bis nahezu Null ab bzw. nähert sich asymptotisch einem Schrottpreis.
  • Außerdem entwickelt sich der Wertverlust bei einem 5 Jahre alten Auto im wesentlichen aus Angebot und Nachfrage am Automobilmarkt und weniger vom Auto selbst, schon gar nicht aus den Ausstattungsmerkmalen!
  • Sonderfälle wie z.B. sehr gut erhaltene Youngtimer oder restaurierte Oldtimer, die sogar wieder an Wert gewinnen, muss man jeweils im Einzelfall betrachten.
     

Jahreswagen

  • Ein Jahreswagen garantiert nicht den "Himmel auf Erden". Diese Autos stammen nicht selten von Autovermietungen. Entsprechend (sorglos) wurden sie gefahren. Da muss man sehr genau hinschauen.
  • Auch bei den sogenannten "Dienstfahrzeugen" oder "Vorführern" ist leichte Vorsicht angesagt. Diese Autos werden von vielen Fahrern benutzt - entsprechend gering ist die Schonung, nach meiner Einschätzung aber ein wenig besser als Fahrzeuge von Agenturen. Darüber hinaus muss der Händler 1 Jahr Gewährleistung geben.
  • Am preisgünstigsten ist meist der Kauf von Privatpersonen, allerdings auch mit einem etwas größeren Risiko verbunden. Man muss etwas von Autos verstehen, und eine gewisse Vertrauenswürdigkeit des Verkäufers muss entweder da sein, oder man muss sie herausfinden. Dazu soll diese Checkliste eine Hilfe sein.
  • Ein Kauf von Werksangehörigen der einzelnen Firmen ist ebenfalls eine empfehlenswerte Vorgehensweise. Da kann ich aus eigener Erfahrung nur Gutes berichten.

Und damit kommen wir zum Kern dieser Beratungs-Checkliste!
 

 

  

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