Kanada 3(3)

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Calgary

Von Banff nach Calgary sind es nur 130 km, das geht schnell. Wir wollen neben Vancouver auch noch eine zweite Großstadt sehen und Willy hatte uns empfohlen, den Hwy 22 zu nehmen und uns nördlich der kanadisch-amerikanischen Grenze wieder nach Westen zu orientieren. Wir können diese Strecke allerdings nicht empfehlen. Im Nachhinein sind wir sicher, dass ein wie auch immer gearteter Rückweg durch die Berge landschaftlich wohl schöner gewesen wäre. Denn südlich Calgary ist eigentlich "nichts" außer plattem Land.

Calgary ist eine Millionenstadt, vergleichbar etwa mit Köln, und liegt bereits in der benachbarten Provinz Alberta, am Bow-River, den wir ja schon aus Banff kennen. Das Markenzeichen der Stadt ist der "Calgary Tower" mit einem Drehrestaurant. Die Stadt war die erste kanadische Metropole, die olympische Winterspiele ausrichtete, das war 1988. Heute ist sie immer noch von der Gas- und Ölindustrie dominiert, es gibt zwei Universitäten mit fast 50.000 Studenten und zahlreichen Einkaufszentren, von denen wir eines besucht haben.

Gibt es für uns etwas Besonderes in Calgary? Eigentlich nur die Organisation der Parkgebühren! Man benötigt an der Parkuhr das Autokennzeichen und seine Kreditkarte, gibt beides ein und erhält sein Parkticket.
 





Summerland

ist ein kleines Städtchen am westlichen Ufer des Okanagansees und hat uns sehr gut gefallen. Der Highway 97 führt über 100km am See entlang und verbindet etliche kleine Städtchen und Gemeinden. Der Ortskern ist im alt-englischen Stil erbaut, es gibt etliche kleine Restaurants, direkt am See gelegen, das alles ist sehr attraktiv.

Am Ortsrand ist uns eine Museumsbahn aufgefallen, die "Kettle Valley Steam Railway". Früher führte diese Strecke von Midway, BC nach Merritt, BC. Heute ist sie eine historische Eisenbahn und befördert nur noch Touristen.
 



Das Höllentor "Hells Gate"

Das Hells Gate ist eine Verengung des Fraser Rivers im südlichen Fraser Canyon. Die Landschaft ist spektakulär, das Wasser des Flusses zwängt sich durch die nur 35 Meter breite Schlucht von hoch aufragenden Felsen. Der Name "Hells Gate" wurde aus dem Tagebuch des Forschers Simon Fraser abgeleitet , der diese enge Passage 1808 als einen Ort beschrieb, "an den sich kein Mensch wagen sollte, denn dies sind sicherlich die Tore der Hölle".

Eine Seilbahn führt hinunter auf die 200m tiefer gelegene andere Seite des Flusses, wo sich auch eine Aussichtsplattform, ein Restaurant und mehrere Souvenirläden befinden. Die Station direkt über und an den tosenden Wassern des Fraser Rivers wurde 1970 gebaut und im Juli 1971 eröffnet.
 



Flug mit einer Cessna 172

Mein persönlicher Wunsch, selbst eine Runde über Vancouver und in die Randbereiche der vor der Stadt liegenden Rocky Mountains zu fliegen, nimmt dann 3 Tage vor Ende der Reise endlich Gestalt an. Einige Mails und ein Telefonat machen den Termin am Boundary Bay Airport fest. Der Chef der Flugschule "International Flight Center" erklärt sich bereit, mit mir eine gute Stunde zu fliegen. Siehe dazu das Video von meinem Flug über Vancouver.

 

Vancouver

ist die schönste Stadt der Welt. Oder? Nun ja, was ist "schön"? Wenn man unter Schönheit z.B. Lebensqualität, landschaftliche Attraktivität und Abwechslungsreichtum sowie Freizeitwerte wie Meer und Berge versteht, ja, dann kommt Vancouver einem Ideal schon sehr, sehr nahe. In vielen Statistiken und Umfragen steht Vancouver in Bezug auf die Lebensqualität auf den obersten Plätzen. Dabei fließen auch Daten wie Arbeitslosenquote, Gesundheitsdaten oder Kriminalität in diese Erhebungen ein. Und damit gilt Vancouver schon seit vielen Jahren als lebenswerteste Stadt Kanadas - deutlich vor Toronto, Montreal oder Calgary. In einem "Quality of Living Ranking" der Firma Mercer aus dem Jahre 2018 belegt Vancouver den 3. Platz nach Wien und Zürich und noch vor München.

Entstanden ist die Stadt - wie viele andere hier - ebenfalls in der Folge des Goldrausches der 1860er Jahre. Mit der Entwicklung der transkontinentalen Eisenbahn entwickelte sie sich innerhalb weniger Jahrzehnte von einer kleinen Siedlung zur Großstadt. Und benannt wurde sie nach dem britischen Kapitän George Vancouver, der die Region Ende des 18. Jahrhunderts erforschte.

Uns hat wirklich ausnahmslos alles gefallen an dieser Stadt. Vom Stanley Park, der grünen Lunge der Stadt, über viele kulturelle Angebote in der City bis zu den Hafen- und Kongressanlagen direkt am Wasser. Die beste Übersicht über die Stadt bekommt man vom "Grouse Mountain", einem über 1km hohen Berg, der exakt gegenüber der Stadt liegt. Fast einen ganzen Tag verbringen wir dort oben. Am späten Nachmittag leihen wir uns dann noch 2 Fahrräder, erforschen und umrunden die Stanley-Parkanlagen und erkunden auch die City bis zu den modern ausgebauten Hafen- und Kongressanlagen.

 

Unser Fazit

  • Ist British Columbia ein Urlaubsparadies? Unbedingt. Aber beim nächsten Mal würden wir gleich in die Nationalparks fahren. Die Nationalparks von Jasper und Banff sind überragend. Vor allem für Wanderer und Freunde des Treckings.
  • Ist BC ein Wohnmobil-Eldorado? Wenn man Campgrounds nutzen will, dann vielleicht. Wenn man - wie wir - eher dort nächtigen will, wo man gerade ist, dann eher nicht. Zu groß sind die Restriktionen des Parkens, zu selten kann man direkt an Seen oder Gebirgsflüssen stehen bzw. übernachten.
  • Die Natur: Unerreichte Landschaften, wenn auch nicht so spektakulär und einzigartig wie im Westen der USA. Viele dieser Berge und Seen könnten auch in Europa sein.
  • Die Stadt Vancouver nimmt es mit allen Städten dieser Welt auf! Nicht nur die oben genannten Wien und Zürich. Auch viele andere wie Barcelona, Singapur, San Francisco oder Auckland stehen dem in nichts nach. Uns hat sie jedenfalls herausragend gut gefallen.
  • Würden wir ein weiteres Mal hierher fliegen wollen? Ebenfalls eher nein, dafür ist es einfach zu europäisch.

 











 

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