Südafrika und Dubai 3(7)

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Mittwoch 10.02.2016: Tsitsikamma Nationalpark und Addo Elephant Park

Auf dem Weg zum Addo Elephant NP lernen wir, dass hier am Kap und die gesamte Ostküste hinauf neben Englisch vor allem 3 Sprachen gesprochen werden, die auch von vielen Menschen einigermaßen verstanden werden:

  • Zulu (weiter die Ostküste hinauf, siehe "Helele" auf Seite 2) und
  • Xhosa (gesprochen "Korsa") sowie
  • Afrikaans.
     

Letztere ist die Sprache der holländischen Siedler und Kaufleute, die seit 1652 an der Südspitze Afrikas siedeln. Wir haben diese Sprache oft gehört, z.B. in den kleinen Läden und Coffee-Shops. Es klingt wie Holländisch und Englisch gleichzeitig.

Hier am Tsitsikama NP ist es extrem grün. Tsitsikama heißt "helle Wasser", und so sieht es hier auch aus! Es gibt Felsen, Täler, kleine Flüsse und Bäche sowie Wälder, die aussehen wie der Thüringer- oder Pfälzer Wald. Laub- und Nadelbäume abwechselnd, kaum durcheinander. Alles hübsch nebeneinander aufgereiht, wie gepflanzt. Es gibt jede Menge wilde Tiere am Straßenrand, vor allem "Baboons" (Affen im allgemeinen und Paviane im speziellen). Sie zu füttern ist streng verboten. Auf jedem 2. Straßenschild sind entsprechende Hinweise angebracht.

Wir kommen an mehreren herausragend schönen Regionen vorbei. "Jeffrey's Bay" z.B. ist die Küste der Wellen- und auch Windsurfer. Regelmäßig gibt es hier Wettbewerbe. Im Straßenbild hier an der Südküste scheint es jedoch mit "Wettbewerb" nicht allzu weit her zu sein. Die Arbeit ist schon fast "unproduktiv" zu nennen. Rasenflächen an den großen Straßen etwa werden mit Trimmern gemäht. Böschungen werden von Hand geschnitten, ohne Motorunterstützung. An Baustellen sieht man immer viele Menschen herumstehen. Viele auch mit den Händen in den Taschen. Und für Tätigkeiten, für die es bei uns nicht einmal den niedrigstbezahlten Niedriglohnjob gäbe, z.B. Fahnen schwenken oder ein Ampelschild zu drehen. Auf der anderen Seite gibt es aber viele hochwertige Autos zu sehen: Daimler Benz, BMW, Audi. Viele Nobelmarken. Die teuersten waren ein X6M und ein Aston Martin.

Der (Links-) Verkehr läuft hier übrigens sehr gemächlich ab. Große Eile wie auf deutschen Straßen gibt es hier nicht zu beobachten. An vielen (aber nicht allen!) Kreuzungen sind die Ampeln wie in den USA aufgestellt, also auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Und was uns als "durchschnittliche Mitteleuropäer" besonders auffällt: Es gibt keine Fahrräder! Auch keine Mofas, Mopeds oder Roller. Seltsam! Diese Fahrzeuge müssten doch auch für die ärmeren unter der Bevölkerung erschwinglich sein. Und noch etwas fällt uns auf: Frauen sind hier überwiegend füllig - um nicht zu sagen (maßlos) übergewichtig. Unsere Reiseleiterin darauf angesprochen, erfahren wir, dass "Dicksein" in ZA (das "Z" stammt aus dem Niederländischen und steht für "Zuid-Afrika") ein besonderer Ausdruck von Wohlstand sei - besonders bei Frauen. Schließlich wohne man hier an der Südküste und in Kapstadt eher auf der Sonnenseite des Lebens - ganz anders als in den Slums von Johannesburg.
  

Unsere Elefantentour im Addo NP wird angekündigt mit den Worten, es sei Mittagszeit, die Tiere schliefen oder versteckten sich im Schatten. Wir würden leider nicht viele Tiere sehen. Wenn man das wolle, müsse man früh morgens oder spät abends kommen. Leider werden wir gar nicht auf diese Optionen hingewiesen, und so befürchten wir schon, unsere Safari würde weitgehend "tierlos" bleiben. Und das im größten Tier-Reservat Südafrikas. Aber wir haben Glück, an einem großen Wasserloch, zu dem sich heute Mittag eine ganz ansehnlich große Elefantenherde eingefunden hat und sich Abkühlung verschafft, beobachten wir die Tiere eine ganze Zeitlang.

Im 19. Jahrhundert wurde hier alles gejagt, was essbar war oder Elfenbein besaß. Die Zahl der Elefanten sank in 1931 auf ein gutes Dutzend. In dem Jahr wurde der Addo zum Nationalpark erklärt. Heute hat sich der Bestand wieder erholt: Etwa 400 Tiere wurden in 2013 gezählt. Im Addo leben heute wieder die "Big Five": Elefant, Nashorn, Büffel, Leopard und Löwe. Natürlich gibt es auch Hyänen, Schakale, Warzenschweine, Zebras und Giraffen. Es gibt auch Pläne, den Addo bis zum Meer zu vergrößern. Dann hieße er wohl "Big Seven", wenn Wale und Haie noch dazukämen.
 


 

Wir sehen:

  • Impala-Antilopen und Kudus
  • eine 2. Antilopenart, haben aber leider den Namen vergessen
  • Warzenschweine
  • Zebras
  • Elefanten
  • Strauße
  • Paviane
Video Addo-NP

Als wir in Port Elizabeth (P.E.) ankommen, merken wir sofort: Das hier ist wieder eine Großstadt. P.E. ist heute nach Johannesburg, Durban und Kapstadt die viertgrößte Stadt in Südafrika und hat den drittgrößten Hafen. Deshalb ist P.E. (neben Kapstadt) die einzige Stadt, die wir gesehen haben, die eine nennenswerte Industrie-Ansiedlung vorweisen kann. Wir sehen vor allem die großen deutschen und japanischen Automobilhersteller, die hier ihre Dependancen haben. Und mit der "Nelson Mandela Bay" begegnet uns der Nationalheld zum x-ten Male. Beim Aussteigen aus dem Bus werden wir wieder einmal überrascht: Wow, ist das windig, fast stürmisch ist es hier am Meer. 

Port Elizabeth wurde - man errät das ja schon aus dem Namen - von den Engländern im 18. und 19. Jahrhundert gegründet. Mit dem Fort Frederick ging es 1799 los, und dann breitete sich die englische Einflußsphäre immer weiter aus! Schließlich wollte man die rebellischen Buren schnell in den Griff bekommen. Und viele Briten, die in Europa ihrer Heimat den Rücken kehrten, landeten hier in P.E. Der Name "Elizabeth" kommt aber nicht - wie man vermuten könnte - von der Königin Elizabeth I (1533-1603), sondern von der Gattin des damaligen Gouverneurs Sir Rufane Donkin, der P.E. im Jahre 1820 gründete.

Leider bleibt in P.E. insgesamt sehr wenig Zeit für Unternehmungen, geschweige denn für individuelle Pläne. Es geht einfach zu viel Zeit verloren für die Fahrerei mitten am Tage. Man müsste die großen Strecken früh morgens fahren oder spät abends, damit am Tage Zeit für Unternehmungen bleibt. Aber bei einer Busreise dürfte das wohl kaum konsensfähig sein...

Das Hotel in PE ist dasselbe wie das in Kapstadt. Wir merken das auch sofort. Es geht hier genau so unorganisiert zu. Es haben mehrere Gäste dasselbe Zimmer bekommen. Das "reichhaltige" Abendessen ist alles andere als reichhaltig. Es gibt ein kleines Chicken ohne Beilage. Beim Fisch gibt's wenigstens Pommes dazu. Im übrigen ist es exakt dasselbe Abendessen wie gestern im gleichnamigen Hotel in Kapstadt. Außerdem ist es hier furchtbar laut, dazu noch eine Reiseleiterin, die Probleme hat, die Personen zu zählen. Der Tagesausklang ist deshalb nur wenig nach unserem Geschmack...
 

Donnerstag 11.02.2016: Wilderness und Outshoorn

In Südafrika machen die Menschen genau wie bei uns ihre Spielchen mit den Nummernschildern ihrer Autos. Als wir uns (nach dem mittäglichen Spaziergang in Wilderness) der Stadt George nähern, tragen alle Autos auf ihren Kennzeichen die Buchstaben "CAW". Amora klärt uns auf, dass es hier (vor allem im Winter) erstens viel regnet und zweitens auch schon mal recht kalt werden könne und daher die Autos diese Buchstaben völlig zurecht trügen, weil sie stünden für "cold and wet". Aber kaum, dass man über die Berge Richtung Outshoorn käme, würde es trocken und heiß.

So unterschiedlich ist Südafrika.
 

 
 
Nach rund 400 km Tagesstrecke kommen wir mit leichter Verspätung im Hotel an und müssen nahtlos weiter zur Straußenfarm, wo wir erst eine Besichtigung unternehmen und dann ein Abendessen mit "Strauß" einnehmen. Uns hat das Fleisch phantastisch geschmeckt, ein wenig wie Geflügel, aber durchaus mit einem eigenen flavour. Video Straußenfarm

 

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