Montag 06.04.2009: Highway to Haeven
Heute fahren wir die 1927 angelegte Küstenstraße im Osten der Insel, den
Hana Highway 360, auch "Hwy to Heaven" genannt. Sie gehört zu den schönsten Strecken, die wir auf Hawaii
gefahren sind. Schön ist auch wieder das
Wetter, es ist wirklich ein besonderes
Phänomen auf Hawaii. Heute hat die Regenseite besseres Wetter als die
Sonnenseite der Insel. Aber das ist uns nur recht.
Der Abzweig nach Keanae (links ab vom Hwy) lohnt sich
ebenfalls sehr. Die Halbinsel wurde einst von einem Lava-Flow gebildet. Am Meer
befinden sich
viele schöne Foto-Motive zwischen blauem Himmel, schwarzer Lava
und grünen Palmen. Hier wird sogar noch traditionell Taro angebaut, das
haben wir vorher nur auf Kauai gesehen. Es ist eine Art Knollengewächs, das
hier nur noch für den Eigenbedarf angepflanzt wird.
Zahllose Wege und Trails zu Wasserfällen und anderen Sehenswürdigkeiten
säumen unseren Weg. Man kann gar nicht überall anhalten, so viele Chancen
zum Wandern gibt es hier.
Bei dieser Kurvendichte liegt für uns der Vergleich mit
der Amalfi-Küste oder auch Korsika auf der Hand. Dort ist es genauso kurvig, vielleicht sogar noch
etwas enger, aber bei weitem nicht so grün wie dieses wunderbare Sträßchen
hier.
Die Panoramastraße endet in Hana. Aber wir fahren die Straße weiter und versuchen, die
Umrundung zu komplettieren. Mit unserem 4WD haben wir da ja ganz gute
Chancen.
Drei Stunden brauchen wir bis zum Haleakala National Park am Hana-Highway.
Allerdings nicht reine Fahrzeit, sondern immer wieder von ein paar
Fotoshootings unterbrochen.
Der Park ist ein absolutes Muss mit vielen schönen Fotomotiven.
Auf der Südseite unserer Inselumrundung fahren wir durch ein großes Areal
von Pferde- und Rinderzucht.
Wir sind sehr erstaunt, was es hier alles gibt.
|
|
Wir suchen auch noch nach der kleinen Kirche, in dessen Garten ein
ganz Großer beerdigt liegt: Charles Lindbergh, der große Flieger und erster
Atlantiküberquerer im Alleinflug, der in einer Linie zwischen
Christoph Kolumbus und Neil Armstrong angesiedelt sein dürfte.
Wenn es nicht im Reiseführer so exakt beschrieben wäre, hätten wir uns wohl
nicht getraut, in den "Privatweg" hinein zu fahren. Aber an dessen kurzem
Ende steht das Kirchlein inmitten eines tropischen Gartens und 100 m über der
Pazifik-Brandung. Ein schönes Fleckchen Erde für die letzte Ruhestätte.
Und zu unserer großen Freude stellen wir nach und nach
fest, dass sich der südliche Rundweg tatsächlich komplett fahren lässt. Heute (bei
sehr gutem Wetter) ist es sogar mit einem normalen PKW möglich. Sollte es
aber regnen oder gar heftig schütten, dürfte ein 4WD-Fahrzeug eine
Notwendigkeit sein, wenn man keine unnötigen Risiken eingehen will. Denn die
Steigungen dieser "Straße" und die Querrillen sind schon teils sehr heftig.
|
Dienstag 07.04.2009:
Luxushotels und Feast at Lele
Heute morgen schauen wir uns Mauis Luxushotels an. Das "Marriot"
war schon nicht schlecht, aber das "Grand
Wailea Resort Hotel and Spa" hat alles geschlagen, was wir
jemals gesehen haben. Dagegen sieht auch das Adlon in Berlin sehr alt aus.
Nicht nur die Parkanlage, auch der Strand ist sehr ansprechend und
luxuriös. Ganz zu schweigen von den 700 m Pool und Schwimmanlagen, die das
für 600 Mio. $ gebaute Hotel aufweisen kann.
Auf Hawaii sind übrigens alle Strände öffentlich und kostenlos zugänglich. Ebenso
frei sind die Spazierwege am Strand. Einige Hotels haben zwar ihren Hotelbereich
zugehängt,
andere sind - wie das Mariotts oder Spa - frei zugänglich.
Nach einem ausführlichen Gang durch die beeindruckenden Luxushotelanlagen geht’s
nun nochmals Richtung "Klein-Maui", also in den Westteil der
Insel, zunächst zum
Aquarium. Und für heute Abend ist ja das "Luau" gebucht. Heute nehmen wir uns sehr viel Zeit
zum Relaxen. Pausen am
Strand, der Brandung zusehen, in der Sonne ein wenig dösen. Ein
wunderschöner Regenbogen läuft uns noch über den Weg.
In der Front Street 505 von Lahaina genießen wir in "Angelina's
Café" einen echt italienischen Cappuccino und Espresso Latte.
Dieser Kaffee wird von einer auf Maui lebenden Italienerin
mit einer echten Kaffeemaschine aus Italien - darauf legte sie viel Wert - gemacht.
Und dazu noch in einer Porzellantasse! Köstlich!
|
|
Unser Luau
Gegen 18 Uhr finden wir uns am Meeting-Point in der Front
Street ein. Zum
Glück wurden die Plätze nach Reservierungsdatum vergeben.
Deshalb führen uns die
schicken hellbraunen Mädels und Jungs zum zweitbesten Platz des ganzen
Hotels. Wir sind tief beeindruckt über soviel Glück! Das Luau ist
vielleicht die einzige Alternative zu einem Essen in einer echten hawaiianischen
Familie.
Unser Luau besteht aus der Präsentation von Tänzen, Speisen und
Getränken aus 5 Regionen Polynesiens:
Hawaii, Tahiti, Samoa, Fidschi und Neuseeland und
dauerte ca. dreieinhalb Stunden. Ursprünglich handelt es sich dabei um die
Zubereitung eines Schweins in einem Erdofen, was früher tagelange
Vorbereitungen nötig machte. Heute wird das natürlich mit modernen Methoden
gemacht. Aber schön, anregend und exotisch war's trotzdem! Und bis auf eine
Soße aus Samoa hat uns alles ganz hervorragend geschmeckt.
|
Mittwoch 08.04.2009: Der Haleakala-Vulkan
Insgesamt sind es genau 7 Vulkane, die zu der Gruppe gehören, welche die Inseln Molokai, Molokini, Lanai und Maui gebildet haben,
während Oahu und Big Island aus anderen Vulkanen entstanden.
Der Haleakala ist auch der einzige Vulkan außerhalb von Big Island, der in
den letzten 600 Jahren aktiv war. Wir haben unterschiedliche Aussagen
darüber gefunden. Irgendwo stand, die letzte Eruption habe es vor 200 Jahren gegeben, also
ca. 1800. Neueste Untersuchungen weisen darauf hin, dass
das im 16. oder 17. Jahrhundert gewesen sein muss. Sein Name "Haus der Sonne"
hat aber wohl eher damit zu tun, dass für die meisten Bewohner Mauis die
Sonne über diesem Vulkan aufgeht.
|
|
Auch diese Insel wird kontinuierlich kleiner. Mindestens 700 m Höhe wurden in den letzten zig
Hunderttausenden von Jahren durch Erosion schon wieder abgetragen. Eine super Straße führt hinauf auf den Krater. Diese
Straße beschert Maui den schönen Weltrekord in der "durchschnittlich
höchsten Steigung von Meereshöhe auf 3.000 m innerhalb
von
nur 50 km".
Mit anderen Worten: An keinem anderen Ort der Welt kann man innerhalb von
nur 50 km und einer halben Stunde Fahrt vom Strand auf eine Höhe von über 3.000 m
fahren. Und unterhalb der Wasseroberfläche geht dieser Vulkan noch weitere
6.000 m steil nach unten bis auf den Meeresgrund.
Ein paar phantastische Ausblicke kann man hier oben genießen: Die
150 km entfernten Berge Mauna Kea/Loa ebenso wie die "Mondkrater", in denen
die NASA-Astronauten die Landung auf dem Mond übten.
Auf dem Heimweg kommen wir mit knurrenden Mägen an einer Pizzeria vorbei, da
können wir nicht widerstehen. Und
noch
dazu echte Steinofen-Pizza! Am späten Nachmittag statten wir dem Sandstrand am Pazifik
noch einen letzten Besuch ab und schreiben unser Aloha in Sand und Wellen.
Es war schön mit Dir, Hawaii.
|
Donnerstag
09.04.2009: Back to Honolulu
and San Francisco
Um von San Francisco nonstop nach Frankfurt fliegen zu
können, haben wir ja noch einen Tag drangehängt. Das gibt uns noch etwas
Zeit zum Ausruhen - und zum Einkaufen! Und wo macht man das am liebsten?
Natürlich in Waikiki. Ich spreche am Airport von Honolulu den "nächstbesten" Taxifahrer,
einen Koreaner, an und handle mit ihm einen Fahrpreis aus für die Hin- und
Rückfahrt (einmal 30$, am späten Abend kostet es dann nur 20$). Er holt uns
zu einer vereinbarten Zeit auf einen Telefonanruf hin in Waikiki ab. Das ist
es uns nun auch noch wert, auf das Heraussuchen von Buslinien haben wir nur wenig
Lust. Selbstverständlich unterhalten wir uns nett mit ihm. Und ein weiteres,
ein letztes Mal wird uns bewusst, wie weit wir von zuhause weg sind: Nach
meiner Antwort auf seine Frage, woher wir kämen, muss er erst überlegen,
bevor er sich dann unsicher vergewissert: "Deutschland?" meint er
nachdenklich, "Deutschland, das liegt doch in Europa, oder?" Da ist sie wieder,
die große Entfernung von daheim, wir hatten es schon fast vergessen!
Im International Marketplace Waikiki entfachen wir eine
wahre Shopping-Orgie, die Ihresgleichen sucht, ein wahres
Feuerwerk von kleinen Geschenken und Mitbringseln. Sogar ein zusätzliches
Handgepäckstück müssen wir kaufen, damit wir alles tragen können, das hat's
noch nie gegeben!
Am nächsten Morgen sitzen wir um 9 Uhr bereits im
Flieger nach SFO. Erst hier nehmen wir "so richtig Abschied" von Hawaii, das
loszulassen uns außergewöhnlich schwer fällt. Aber jeder Abschied ist
gleichzeitig auch der Beginn der Erinnerung! Und darüber hinaus steckt in jedem Abschied ja auch ein Stück Hoffnung - in unserem Fall ist es die Hoffnung, die
anderen beiden Ecken des polynesischen Dreiecks auch noch besuchen zu
dürfen - irgendwann!
Aloha Hawaii!
|