Florida 6(8)

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Samstag, 03.04.04: Cedar Key

Gestern Abend sind wir noch bis Pataka gefahren. Nun machen wir an einem See in der Nähe von Gainesville unser 2. Frühstück. Viele Wochenendgäste lassen hier ihre kleinen Boote zu Wasser und verbringen paddelnd oder tuckernd ein paar Stunden auf dem See.

Um 13:00 Uhr sind wir zum ersten Mal an der Westküste, in Cedar Key am Golf von Mexiko. Eine ganze Kolonie von Pelikanen begrüßt uns hier. So viele wie hier haben wir bisher nicht gleichzeitig gesehen. Erst haben wir Probleme, überhaupt einen Parkplatz zu finden, dann benutzen wir einen, der wohl eigentlich nur für Trucks mit Bootstrailer gedacht ist, aber die örtliche Polizei fährt an uns vorbei, ohne etwas zu sagen, also lassen wir das RV stehen.

Als erstes fällt uns die braune "Suppe" auf, die das Meer hier bildet. Wir können nicht herausbekommen, ob das von dem morastigen Untergrund herkommt und damit natürlich ist oder ob es verschmutzt ist, jedenfalls sieht es nicht sehr einladend aus. Sehr einladend allerdings sind die vielen alten Holzhäuschen, die hier stehen, teils kleine Lädchen, teils Restaurants mit Dachterrassen über dem Wasser - sehr romantisch. Auf dem großem Steg stehen jede Menge Angler und ziehen die Pelikane magisch an. Denn der eine oder andere Fisch verschwindet direkt in ihren Schnäbeln.

Am späten Nachmittag geht es weiter Richtung St. Petersburg. Je näher wir der Stadt kommen, um so voller wird es. Schließlich sind wir auf einem sechsspurigen Highway mit Geschäften, Autohändlern usw. Es nimmt kein Ende.

Schon der erste Eindruck von der Westküste ist herausragend. Anders als auf der Atlantikseite ragen hier natürliche Buchten und Einschnitte ins Landesinnere. Inseln und Lagunen zerfurchen die Küstenlinie und machen selbst eine Autofahrt zum visuellen Erlebnis. Es gibt auch kaum Hochhäuser und Wohnsilos, allenfalls zweistöckige Ferienkomplexe und Hotelanlagen. Hier hat man aus den Erfahrungen der Ostseite gelernt.
 

Wir registrieren viel mehr Bäume, fast Wälder, die wir auf der Ostseite gar nicht gesehen haben. Viele der Inseln sind bis heute nicht richtig erschlossen und selbst zur Hochsaison (Weihnachten) ist es hier (noch?) nicht überfüllt. Wir hätten diese Gegend sehr gerne noch weiter erforscht, wollen aber auch keine Abstriche an den Everglades und Keys hinnehmen - so bleiben unsere Erfahrungen an diesem Teil der Küste (Petersburg, Tampa, Charlotte, Fort Myers, Naples) eher oberflächlich, leider!
 

Sonntag, 04.04.04: Treasure Island

Aber auf keinen Fall wollen wir uns Treasure Island entgehen lassen: Eine sehr hübsche hölzerne Landungsbrücke mit Bootsvermietungen, Parasailing, Jetski und anderen Vergnügen. Außerdem gibt es hier jede Menge kleine Restaurants, die sich sehr ansprechend in den alten Steg integrieren. Das Wasser hier auf der Westseite ist etwas schmutziger als auf der Ostseite von FL, der bisher einzige Nachteil hier im Westen.

Wir überqueren die Tampa-Bucht und wollen einmal über die Pier fahren. Das soll aber 10$ kosten für 24 h. Als ich ihm sage, dass wir nur eine kurze Runde drehen und ein paar Bilder schießen wollen, lässt er uns für 3$ drauf. Es lohnt sich also, mit den Leuten zu reden. Bei uns hat es jedesmal funktioniert.

Heute stellen wir fest, dass letzte Nacht in USA die Uhren vorgestellt wurden, d.h. nach 3 Tagen mit 6 h Zeitverschiebung und einer Woche mit 7 Stunden Zeitverschiebung sind es nun wieder nur 6 Stunden - da soll sich noch einer auskennen...

Heute ist es wegen des Sonntags überall sehr voll. Bei der Auffahrt auf die Inseln "Anna Maria Keys" bei Bradenton gibt es einen längeren Stau, den einzigen, den wir ertragen müssen. Wir fahren sehr schöne Straßen mit viel Meer, Hotels, Golfplätzen und Sandstrand. Und wieder sehen wir Delphine: In Treasure Island und auch auf der "Skyway Fishing Pier".

Am späten Nachmittag fahren wir an Fort Myers vorbei - ja, leider nur vorbei. Hier wohnte das Genie Thomas Alva Edison, der (laut Reiseführer) ein fotografisches Gedächtnis hatte und ein mehrere hundert Seiten starkes Buch in nur einer Viertelstunde lesen konnte. Dass in dieser Gegend im Sommer häufig Hubschrauber der "Mosquito Control" unterwegs sind, habe ich ebenfalls nur dem Reiseführer entnommen. In dieser Gegend wird im Sommer jedes Barbecue und jedes Gartenfest zum "Blutbad", wenn man nicht vorher die Mosquito Control zur Hilfe ruft, die dann Wege, Büsche und Umgebung besprüht, damit man "überlebt".

Für alle, die es erwägen, im Sommer hierher nach Florida zu fahren: Sie seien gewarnt. Es soll die Hölle sein, und zwar je näher an den Everglades, um so schlimmer. Zum Glück für uns, dass es erst April ist. So schütteln wir uns nur einmal - und weiter geht's.

 

 

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