Florida 5(8)

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Donnerstag, 01.04.04: Seaworld in Orlando

Nicht um High-Tech, sondern um Natur geht es in diesem Themenpark. Diese 1973 gegründete Anlage ist das größte Ozeanarium Floridas und wohl auch das beste.

Der Eintrittspreis für 2 Erwachsene schockt uns nun nicht mehr: 114,92 $ (incl. Tax). Aber dafür gibt es auch viel Interessantes zu sehen. Wir sehen Seekühe, auch unter Wasser. Zudem gibt es einen 3D-Film über diese großen und völlig harmlosen Pflanzenfresser, die früher in großer Zahl in FL zu Hause waren und von denen es heute nur noch wenige gibt.

Eine kleine Alligator-Farm gibt es ebenfalls. Ich kann es nicht lassen: Einmal Achterbahnfahren muss auch sein. War ganz gut, aber das kann man in Deutschland auch haben. Ein Pinguin-Becken gibt es ebenfalls, sogar mit echtem Schnee und Eis. Sehr interessant ist das Unterwasser-Aquarium mit echten Haien und Rochen, die über einem schwimmen. Die Vorführung mit den großen Orcas ist besonders gut.

Die Parks scheinen mir besser und professioneller geführt zu sein als in Deutschland. Auch die Sauberkeit hat hier eine andere Qualität, incl. der Toiletten. Werfen die Amis nichts weg? Oder weniger als wir? Amerikaner lieben Schlangen. Ein paar Mal haben wir Leute gesehen, die über Absperrungen kletterten und wir schon beruhigt waren (das gibt es ja doch!) - aber dann stellte sich heraus: Das waren Deutsche!!!

Fazit: Guter Park, viele Elemente eines deutschen Zoos. Nur die Unterwasserwelten der Haie und Seekühe gibt es bei uns nicht. Dazu gibt es in EU keinen Vergleich.

Gegen 16:00 Uhr sind wir etwas geschafft und bewegen uns langsam zurück zum Auto. Heute beobachten wir auf dem Parkplatz, wie mehrere Autos plötzlich anfangen zu hupen. Alle 5 min bellt irgendwo auf dem Parkplatz eine Hupe. Gibt es hier eine in Autos eingebaute Suchfunktion? Eine andere Erklärung habe ich nicht dafür gefunden.

So, nun ist es genug mit den Kunst- und Plastikwelten von Orlando. Wenden wir uns nun der nächsten realen, wenn auch schon längst vergangenen Zeit zu, der ältesten Stadt der USA: St. Augustine. Dazu führt unser Weg zunächst allerdings nach Daytona Beach.

Achtung beim Befahren der Highways: In diesem Jahr haben wir festgestellt, dass an vielen Stellen hier in FL die Nummerierung der Exits erneuert wurde. Zwar wird auch an manchen Stellen noch die alte angegeben, aber es kann doch zu Verwirrungen führen. Meine USA-Karte ist inzwischen schon 5 Jahre alt - ich werde sie nun ersetzen.

Um  18:00 Uhr haben wir Daytona Beach erreicht. Zum ersten Mal sehe ich Motorräder in nennenswerter Anzahl! Hier gibt es enorm viele Motels, ein Cheerleader Convent und jede Menge junge Leute. Hier ist auch das NASCAR-Rennen beheimatet. Außerdem gibt es hier die Rennstrecke Daytona International Speedway. Kurz: Für Auto- und Motorradfans aus der ganzen Welt ist "Daytona" das Synonym für "Autos, Motorräder und Geschwindigkeit". Das größte aller Events ist die alljährlich Anfang März stattfindende "Daytona Bike Week", zu der sich jedes Jahr rund 500.000 Motorradfahrer aus ganz Nordamerika zusammenfinden.
 

Freitag, 02.04.04: Daytona Beach und St. Agustine

Die ganze Stadt strahlt dieses Auto- und Motorradfahrer-Flair aus. Das große NASCAR-Stadion ebenso wie die kleineren Sträßchen, die aus Cafes, Restaurants und Büdchen im Rennstil bestehen. Unser Frühstück nehmen wir heute am Strand von Daytona Beach ein. Bei der Zufahrt versuche ich den Parkwächter zu überreden, uns ohne den Tagespreis von 5$ auf den Strand zu lassen. Nach kurzer Diskussion lässt er uns tatsächlich fahren. Und während wir frühstücken, sehen wir einen Delphin vorbeischwimmen.

Der 2-spurige Highway A1A ist gut zu fahren. Viele sehr schöne Häuser stehen hier, manchmal auch große Parkanlagen. Um 13:45 Uhr erreichen wir St. Augustine. Ausgerechnet heute gibt es ein hier ein interessantes Jubiläum:

Am 2. April 1513, also genau heute vor 491 Jahren, betrat der spanische Konquistador Juan Ponce de León als erster Europäer dieses Fleckchen Erde.
Mehr dazu hier.

Schon der erste Eindruck ist klasse. Zwar ist es recht voll hier; wir finden nicht auf Anhieb einen Parkplatz. Die RV werden wieder weiter weg etwas außerhalb platziert. Aber dann machen wir eben einen längeren Spaziergang. Es ist ein niedliches Städtchen, viele alte und sehr alte Häuser noch aus spanischer Zeit. Besonders die George Street ist sehr sehenswert.

 

In St. Augustine, der ältesten ununterbrochen bewohnten, von Europäern gegründeten Stadt in ganz Amerika, lassen sich die Besucher in die Vergangenheit zurückversetzen. Per Pferdewagen oder Trolleybus geht es zur Führung in das historische Viertel hinein. Wir erkunden das Viertel, allerdings zu Fuß. Ein Besuch des Steinforts Castillo de San Marcos, des neu konstruierten Spanish Quarter des 18. Jahrhunderts, historischer Kirchen und die Teilnahme an einer von farbig-bunten und zeitgenössisch kostümierten "Bewohnern" geführte Tour, in denen die frühe Kolonialzeit heraufbeschworen wird, lohnen sich immer.

Interessant ist: Genau hier an dieser Stelle haben Europäer zum 1. Mal amerikanischen Boden betreten und trotzdem ist die Entwicklung Amerikas nicht von hier ausgegangen. Das Land wurde später von Spanien als nicht brauchbar (= ausbeutbar wie Südamerika) fallengelassen. Welch fundamentale Fehleinschätzung! Man stelle sich vor: Amerika wäre heute spanisch, wenn dieser Irrtum nicht begangen worden wäre. Und Amerika wäre heute aufgrund der völlig anderen mentalen Konstitution im Vergleich zu den Pilgervätern nicht Weltmacht. Die Weltgeschichte hätte einen komplett anderen Verlauf genommen, da bin ich absolut sicher. Zwar ist das natürlich nur Spekulation - aber eine interessante und bemerkenswerte! Vergleiche auch meine kurze Geschichte Floridas.
 

 

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