Mit der Sehusa durch die Dänische Südsee 1(3)
Nr. 2 (1995) | Ein norwegisches Qualitätsboot
mit guten Rauwassereigenschaften (wofür ich später noch sehr dankbar
war...) und folgenden Eckdaten:
Unser zweiwöchiger Törn durch die Dänische Südsee begann und endete in Schleswig an der Schlei. Im Gegensatz zur Sirius ging dieses Boot "gut ab". Es war ein Halbgleiter, der es schon auf knapp 20 Knoten brachte. Ich musste bis zur "großen Breite" (ein Teilstück der Schlei heißt so) warten, um zum ersten Mal "den Hebel auf den Tisch" zu legen, sprich Vollgas zu geben. Und es
hatte ein GPS-System, mit dem ich hier zum ersten Mal Bekanntschaft
machte. Das ist auf See eine echte Hilfe und nimmt dem Skipper das
"Koppeln" ab. Wir haben es später oft benötigt. |
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In der Heimatmarina in Schleswig (im Hintergrund der Wikingerturm) |
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Die Schlei ist ein faszinierendes Revier, sehr viel abwechslungsreicher als Friesland. Und hier habe ich die Kenntnisse aus dem Sportbootführerschein zum ersten Mal richtig benötigt. Als offener Seitenarm der Ostsee ist sie wie ein kleiner Fjord: Mal breit wie ein See, mal so eng wie ein Kanal, z.B. in der "Missunder Enge". Es gibt viele Sehenswürdigkeiten wie die
Seilfähren von Missunde und Arnis, die, wie der Name schon sagt, von
einem Seil von einem an das andere Ufer gezogen wird. Große Achtung ist
beim Überfahren angesagt: Das Seil muss nach dem Ankommen der Fähre
erst auf den Grund sinken! Sonst kann es passieren, dass man sich den Propeller
oder den Z-Antrieb abfährt.
Ein neues Seil und ggf. den Ausfall der Fähre kann man dann gleich auch
bezahlen. Und so sieht sie aus... |
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...die Seilfähre von Arnis | ||
Arnis ist übrigens die kleinste
Stadt in Deutschland und sehr niedlich. Ein Spaziergang lohnt immer.
Weitere Attraktionen sind etwa die "Schleiperle" (eine kleine
Gaststätte mit Anleger) oder auch die verschiedenen
Brückenkonstruktionen.
In Kappeln etwa öffnet jede Stunde eine
Drehbrücke für die größeren Boote und Schiffe. Dort passte selbst die
Sehusa nicht hindurch. Im Gegensatz zu Hubbrücke von Lindaunis, durch die
wir nach Abschrauben der UKW-Antenne ganz knapp hindurch passten und
nicht darauf warten mussten, dass gerade mal kein Zug kam und die Brücke
öffnete. Geöffnet wird nur der linke von den drei Teilen. Auf dem Bild
sieht man an dem grün-gelb-roten Signal, dass die Öffnung nun kurz bevor
steht. |
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Brücke von Lindaunis | ||
Wenn man gut aufpasst, ist das
Fahren in der betonnten
Fahrrinne zwar schwerer als in Friesland, aber ganz gut zu schaffen.
Manchmal allerdings ist große Sorgfalt vonnöten, denn
es gibt Stellen, wo sich zwei Boote kaum begegnen können und backbord und
steuerbord die "Möwen stehen können", sprich: Das Wasser hat
nur sehr geringe Tiefe.
Überall wimmelt es von Buchten, idyllischen Ankerplätzen und Badestellen. Man findet immer eine Stelle, wo man allein ist. Weiter Richtung Ostsee zwischen Maasholm und Schleimünde gibt es auch noch eine bekannte Attraktion: Die "Giftbude", ein ebenfalls sehr nettes Ausflugslokal mit Anleger. Danach kommt nur noch der Leuchtturm von Schleimünde und dann ist man in der Ostsee. Von außen, sprich als Landratte, stellt man sich die Ostsee oft als sehr klein und völlig harmlos vor. Aber das stimmt nicht! Es gehört ein fundiertes Wissen dazu, sich hier vor allem bei unsichtigem Wetter (!) sicher zu bewegen. Und das lernt man nicht in der Führerscheinprüfung. Insbesondere die Tatsache, das die Ostsee sehr flach ist (in dieser Gegend ist sie nicht tiefer als 10-40 m), führt bei Wind zu kurzen hohen Wellen, die schon so manchem gefährlich geworden sind. Wir sollten gegen Ende des Törns Bekanntschaft mit Ihnen machen! Zum Glück wussten wir das nicht, als wir
nach einem tollen Sonnentag auf See und natürlich nach dem Hissen der
Gastlandflagge von Dänemark an der Stb-Saling
in die sehr schöne Marina von Sonderborg einliefen. |
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