Sardinien 1(7)

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Sardinien, der letzte Schritt Gottes im Schöpfungsakt

Im Anschluss an die Erschaffung der Welt warf Gott die übrig gebliebenen Felsbrocken ins Mittelmeer und trat sie fest. So jedenfalls überliefert es die Legende, die sich um die Entstehung der Insel rankt. Die nach Sizilien zweitgrößte Insel im Mittelmeer hat ihren eigenen Reiz und hat uns ebenso begeistert wie Korsika. Nachdem wir in 2002 Korsika besucht hatten, haben meine Frau und ich im Jahr 2003 zwei Wochen lang diese Insel durchfahren und dabei festgestellt, dass Sardinien ganz ähnlich  - und gleichzeitig ganz anders ist als Korsika.

  • Zauberhaft schöne Küsten,
  • türkisfarbenes Meer,
  • bizarr geformte Gebirgszüge,
  • Weingärten, Zitronenhänge und Korkeichenwälder,
  • traumhafte Sandstrände und
  • Menschen, die einem manchmal schon nach Stunden als Freunde vorkommen,

sind die wesentlichsten Anziehungspunkte dieser am dünnsten besiedelten Region Italiens.

 

Fazit der Reise:

  • Die Jahreszeit: Sardinien eignet sich (wie Korsika) aus unserer Sicht ganz besonders im Frühjahr. Die Macchia (einem Gestrüpp von überwiegend immergrünen Pflanzen mit einem starken und würzigen Duft aus zahlreichen verschieden Pflanzen und Kräutern) und viele andere Gewächse blühen, versprühen ihren Duft, und es ist noch nicht so heiß, dass man sich gar nicht mehr bewegen mag. Die höchste von uns gemessene Temperatur war 33 Grad.
  • Die Menschen: Nach unserer Erfahrung sind die Bewohner Sardiniens typische Italiener: (Welt-) offen, immer freundlich, nicht distanziert, emotional, hilfsbereit, kinderfreundlich und das ist bestimmt noch nicht alles. Und damit unterscheiden sie sich nach unseren Erfahrungen ein wenig von den eher etwas verschlosseneren Korsen. Gastfreundschaft ist uns auf Sardinien sehr oft begegnet. Tourismus findet man vor allem an der Ostseite. Der "Rest" der Insel ist (jedenfalls im Mai/Juni) noch nicht touristisch durchgestylt. Ein paar Beispiele dafür liefert dieser Reisebericht.
  • Preise: Sardinien ist deutlich preiswerter als Korsika. Die Hotelzimmer, der Kaffee oder Cappuccino, Wasser/Cola oder was man auch immer bevorzugt, es ist alles ein wenig billiger als auf Korsika. Nur Benzin kostet genau so viel wie bei uns. Unser Durchschnittspreis bei den 3-Sterne-Hotels liegt bei ca. 55 €. Auf dem Festland war es mit 78 € deutlich teurer.
  • Die Natur und Landschaften: Neben den schon aufgezählten Landschaften haben wir riesige (auch blühende) Kakteen gesehen, Agaven, Oliven- und Eukalyptusbäume ebenso wie Weintrauben, Rosmarin und Wacholder. Viel Wald gibt es leider nicht mehr.
  • Straßen und Kurven: Aufgrund der Größe der Insel ist die Kurvendichte auf Sardinien deutlich geringer als auf Korsika. Es gibt auch schon mal weniger attraktive Gegenden mit Geraden "bis zum Horizont". Will man Kurven fahren, muss man ins Gebirge. Und da spielt Sardinien seinen Joker: Die Straßenqualität ist absolute Spitzenklasse! Man kann sie sich vorstellen wie in den Dolomiten: Super-Asphalt, keine Löcher, kein Schotter, kein Dreck (im Sinne von Sand oder Steinen) und deutlich weniger Tiere und deren Hinterlassenschaften auf der Straße.
  • Wetter: Viel Sonne und an der Küste sehr heiß, bereits im Mai. Regen haben wir zu unserer Überraschung auch erlebt: Einen ganzen Tag lang. Trotzdem: Wasser von oben gibt's hier eher selten. Im Hochsommer sind die Temperaturen nach Auskunft Einheimischer auch über 40 Grad.

Und wie das so ist, wenn man in zwei aufeinander folgenden Jahren auf zwei Mittelmeerinseln Motorrad-Urlaub macht, die so nah beieinander liegen und so gleich und doch so unterschiedlich sind, man vergleicht sie permanent miteinander. Und deshalb haben wir den Unterschieden der Inseln eine eigene Seite gewidmet. Unser Inselvergleich (Korsika, Sardinien, Sizilien) möge auch helfen zu entscheiden, welcher Insel man für welchen Urlaubszweck den Vorzug geben sollte. Seit 2007 ist nun auch noch Sizilien dazu gekommen.
 
 

Verlauf der Reise

Wir sind auf Sardinien insgesamt 2031 km in 11 Tagen und weitere 375 km in 2 Tagen an der Amalfiküste südlich von Neapel gefahren, das macht einen Schnitt von ca. 187 km pro Tag. Das sind mal 280 km am Tag, an anderen Tagen nur 90 km. Wir haben vor Antritt der Reise die Tickets für die Fähre von Civitavecchia nach Golfo Aranci gebucht. Da die Schiffspassage deutlich länger ist, haben wir uns für eine Schnellfähre entschieden. Ein paar Tipps für Motorräder auf Fähren haben wir ebenfalls.

Wir sind wie auf Korsika entgegen dem Uhrzeigersinn um die Insel gefahren und haben regelmäßig kleine Abstecher ins Landesinnere gemacht.

Unsere Route:

 

 Information und Planung:

Für die Planung benutzten wir drei unterschiedlich akzentuierte Reiseführer:

  • ADAC Tour-Set "Sardinien": Die ADAC-Unterlagen liefern sehr kompakt und informativ das wichtigste in Kürze.
  • Polyglott-Reiseführer "Sardinien": Dieses Büchlein ist sehr viel detaillierter und liefert auch Informationen zur Geschichte, Kultur, Touren, Stadtpläne u.v.a.
  • Sardinien · Motorrad-Reise von Alfred Müller: Er liefert die "Motorradfahrer-Perspektive". Ein Büchlein, dem wir viele interessante Einzelheiten und Tipps entnommen haben.
Viele Internet-Berichte und Homepages mit guten Insider-Tipps. Besonders hervorheben möchte ich:

www.klaus-schwenk.de/sardinien
www.sardinien.com

Aber auch:
www.sardinienreiter.de
www.sardinienurlaub.org
www.sardinien.at

 

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