Kallist´e,
die "Schönste" im Mittelmeer
Ob
man Korsika als die schönste Insel im Mittelmeer empfindet, hängt
sicherlich von einer Reihe individueller Faktoren ab. Napoleon will sie
sogar bei geschlossenen Augen an ihrem Duft erkannt haben. Aber eines
steht auch für uns fest:
- Die an vielen Stellen einzigartige
Landschaft,
- die Menschen, die tatsächlich manchmal
an die Geschichte von "Asterix auf Korsika" erinnern,
- den Geruch von Macchia, Oleander,
Meer,
- die unglaubliche Kurvendichte, die
Ihresgleichen sucht,
sind Faktoren, die uns, meine Frau und
mich, sehr begeistert haben.
Fazit der Reise:
- Die Jahreszeit: Korsika eignet sich aus
unserer Sicht ganz besonders im Frühjahr. Die
Macchia (einem Gestrüpp von überwiegend immergrünen Pflanzen mit einem starken
und würzigen Duft aus zahlreichen verschieden Pflanzen und Kräutern) und
viele andere Gewächse blühen, versprühen ihren Duft, und die Sonne
hat noch nicht alles verdorren lassen.
- Der Abwechslungsreichtum: Die
viertgrößte Insel im Mittelmeer (nach Sizilien, Sardinien und
Zypern) bietet Strände, Gebirge (über 2700 m Höhe!),
Flusslandschaften, Wälder, Pässe, Felsen und Steilküsten, Seen und
vor allem immer wieder traumhaft klares, manchmal grünes, manchmal
blaues oder türkisfarbenes Meerwasser. Und das alles ohne große
Entfernungen.
- Die Natur und Landschaften: Neben
den schon aufgezählten Landschaften haben wir Kakteen gesehen, Agaven
(teils blühende), Mandel-, Oliven- und Eukalyptusbäume ebenso wie
Weintrauben und Zitrusfrüchte. An anderen Stellen waren Kiefern,
Kastanienbäume oder Eichen vorherrschend.
- Menschen und Tourismus: Die ca.
256.000 Einwohner der Insel sind Franzosen, Italiener und Korsen
gleichzeitig. Eine richtig gute "Mischung" mit einem hohen
Maß an Individualität und mit einer sich von Frankreich deutlich abgrenzenden
Identität. Der Tourismus hat noch nicht überall Einzug gehalten. Man
findet noch Bergdörfer, wo die Zeit vor 200 Jahren stehen geblieben
zu sein scheint. Die Menschen sind sehr vertrauenswürdig; wir haben
nur ein einziges Mal im Hotel den Personalausweis benötigt. Manchmal
wurde nicht einmal der Name notiert. Regel: Alles ist etwa 20-30% teurer als in
D, nur Benzin kostet genau so viel wie bei uns.
- Kurven: Mir fallen etliche
Superlative dafür ein. Auch, wenn nicht alle Straßen "Top" sind,
es ist ein Eldorado zum Motorradfahren. Erst nach einer Woche hatten
wir die erste Straße, die "geradeaus" zu nennen berechtigt
ist.
- Wetter: Viel Sonne. Im Gebirge
oft frisch, an der Küste heiß. Regen gibt's selten, wir haben ihn
nur zweimal in Form einzelner Tropfen erlebt.
- Nur eines haben wir nicht wahrgenommen:
Die Vendetta. Das ist der Name für Gewalt- und Racheakte, die
auf Korsika eine lange Tradition haben. Ach ja, auch das Thema
"Diebstahl", insbesondere von Motorrädern, ist uns nicht
begegnet. Weder bei uns selbst, noch haben wir in diesen 2 Wochen
davon gehört. Allerdings habe ich auf meine RT auch immer ein
besonderes Auge gehabt, habe nachts Garagen benutzt, wenn es welche
gab, und natürlich immer neben dem Lenkerschloss auch noch ein
Bremsscheibenschloss benutzt.
Und falls sich jemand
(wie wir auch!) nicht entscheiden kann, ob man
Korsika, Sardinien
oder Sizilien (zuerst) den Vorzug gibt, der lese bitte auch diese
Zeilen, bei denen es um die Unterschiede dieser drei Inseln geht.
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