Korsika 1(7)

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Kallist´e, die "Schönste" im Mittelmeer

Ob man Korsika als die schönste Insel im Mittelmeer empfindet, hängt sicherlich von einer Reihe individueller Faktoren ab. Napoleon will sie sogar bei geschlossenen Augen an ihrem Duft erkannt haben. Aber eines steht auch für uns fest:

  • Die an vielen Stellen einzigartige Landschaft,
  • die Menschen, die tatsächlich manchmal an die Geschichte von "Asterix auf Korsika" erinnern,
  • den Geruch von Macchia, Oleander, Meer,
  • die unglaubliche Kurvendichte, die Ihresgleichen sucht,

sind Faktoren, die uns, meine Frau und mich, sehr begeistert haben.

 

Fazit der Reise:

  • Die Jahreszeit: Korsika eignet sich aus unserer Sicht ganz besonders im Frühjahr. Die Macchia (einem Gestrüpp von überwiegend immergrünen Pflanzen mit einem starken und würzigen Duft aus zahlreichen verschieden Pflanzen und Kräutern) und viele andere Gewächse blühen, versprühen ihren Duft, und die Sonne hat noch nicht alles verdorren lassen.
  • Der Abwechslungsreichtum: Die viertgrößte Insel im Mittelmeer (nach Sizilien, Sardinien und Zypern) bietet Strände, Gebirge (über 2700 m Höhe!), Flusslandschaften, Wälder, Pässe, Felsen und Steilküsten, Seen und vor allem immer wieder traumhaft klares, manchmal grünes, manchmal blaues oder türkisfarbenes Meerwasser. Und das alles ohne große Entfernungen.
  • Die Natur und Landschaften: Neben den schon aufgezählten Landschaften haben wir Kakteen gesehen, Agaven (teils blühende), Mandel-, Oliven- und Eukalyptusbäume ebenso wie Weintrauben und Zitrusfrüchte. An anderen Stellen waren Kiefern, Kastanienbäume oder Eichen vorherrschend.
  • Menschen und Tourismus: Die ca. 256.000 Einwohner der Insel sind Franzosen, Italiener und Korsen gleichzeitig. Eine richtig gute "Mischung" mit einem hohen Maß an Individualität und mit einer sich von Frankreich deutlich abgrenzenden Identität. Der Tourismus hat noch nicht überall Einzug gehalten. Man findet noch Bergdörfer, wo die Zeit vor 200 Jahren stehen geblieben zu sein scheint. Die Menschen sind sehr vertrauenswürdig; wir haben nur ein einziges Mal im Hotel den Personalausweis benötigt. Manchmal wurde nicht einmal der Name notiert. Regel: Alles ist etwa 20-30% teurer als in D, nur Benzin kostet genau so viel wie bei uns.
  • Kurven: Mir fallen etliche Superlative dafür ein. Auch, wenn nicht alle Straßen "Top" sind, es ist ein Eldorado zum Motorradfahren. Erst nach einer Woche hatten wir die erste Straße, die "geradeaus" zu nennen berechtigt ist.
  • Wetter: Viel Sonne. Im Gebirge oft frisch, an der Küste heiß. Regen gibt's selten, wir haben ihn nur zweimal in Form einzelner Tropfen erlebt.
  • Nur eines haben wir nicht wahrgenommen: Die Vendetta. Das ist der Name für Gewalt- und Racheakte, die auf Korsika eine lange Tradition haben. Ach ja, auch das Thema "Diebstahl", insbesondere von Motorrädern, ist uns nicht begegnet. Weder bei uns selbst, noch haben wir in diesen 2 Wochen davon gehört. Allerdings habe ich auf meine RT auch immer ein besonderes Auge gehabt, habe nachts Garagen benutzt, wenn es welche gab, und natürlich immer neben dem Lenkerschloss auch noch ein Bremsscheibenschloss benutzt.

Und falls sich jemand (wie wir auch!) nicht entscheiden kann, ob man Korsika, Sardinien oder Sizilien (zuerst) den Vorzug gibt, der lese bitte auch diese Zeilen, bei denen es um die Unterschiede dieser drei Inseln geht.
 

Verlauf der Reise

Wir sind auf Korsika insgesamt 1926 km in 12 Tagen gefahren, das macht einen Schnitt von ca. 160 km pro Tag. Das sind mal 300 km am Tag, an anderen Tagen nur 50 km. Wir haben vor Antritt der Reise Karten für die Fähre von Livorno nach Bastia gebucht, obwohl das in der Vorsaison nicht nötig ist. Für ein Motorrad ist zu dieser Zeit immer Platz. Bezahlt haben wir für Motorrad und 2 Personen: 140 € (Hin- und Rückfahrt). Ein paar Tipps für Motorräder auf Fähren haben wir ebenfalls.

Von Bastia aus sind wir dann entgegen dem Uhrzeigersinn um die Insel gefahren und haben regelmäßig kleine Abstecher ins Gebirge des Landesinneren gemacht.

Unsere Route:
 

 

Information und Planung:

Für die Planung benutzten wir drei unterschiedlich akzentuierte Reiseführer:

  • ADAC Tour-Set "Korsika": Die ADAC-Unterlagen liefern sehr kompakt und informativ das wichtigste in Kürze.
  • Polyglott-Reiseführer "Korsika": Dieses Büchlein ist sehr viel detaillierter und liefert auch Informationen zur Geschichte, Kultur, Touren, Stadtpläne u.v.a.
  • "Korsika · Motorrad-Reise" von Alfred Müller: Er liefert die "Motorradfahrer-Perspektive". Ein sehr empfehlenswertes Büchlein, dem wir viele interessante Einzelheiten und Tipps entnommen haben. Außerdem gibt es zu diesem Führer eine überraschende kleine Geschichte, die ich weiter unten erzähle...
  • Viele Internet-Berichte und Homepages mit guten Insider-Tipps. Besonders hervorheben möchte ich

    www.bike-and-smile.de

    www.paradisu.de

    www.allerencorse.com

 

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