Einbau eines zusätzlichen Fahrrad-Tachos


Nun brauche ich natürlich keinen zweiten Geschwindigkeitsmesser. Manchmal zeigt mir schon der eine zu viel an... Aber ich messe halt gern, wie lange ich unterwegs bin, die verschiedenen Distanzen usw.
 

BC 800 im Einsatz

 

 

Inspiriert durch viele Motorräder, an denen ich Fahrrad-Computer gesehen habe, habe ich mich für einen BC 800 von Sigma Sport entschieden. Folgende Modi sind bei diesem Modell einstellbar:
  • Geschwindigkeit als permanente Anzeige:
    Brauche ich eigentlich nicht, lässt sich halt nicht abstellen. Interessanterweise stimmen auch die Geschwindigkeitsanzeigen nicht ganz überein, obwohl die Entfernungen exakt aufeinander abgestimmt sind. Der Originaltacho zeigt immer ein wenig mehr an. Absicht des Herstellers?
  • Uhrzeit:
    Diese Anzeige stelle ich auf größeren Touren auf Null, die damit die Gesamtzeit misst
  • Tages-km:
    Wird mit einem Tastendruck jedes Mal auf Null gestellt, wenn ich losfahre
  • Durchschnittsgeschwindigkeit:
    Für die nächsten Touren-Planungen ist es immer interessant zu wissen, auf welchen Strecken man welchen Schnitt erreichen kann (ohne zu rechnen)
  • Reine Fahrzeit:
    Der Stoppuhr-Modus misst die Zeit, in der das Motorrad fährt (also keine Pausen, keine Kurzstops, keinen Ampel-Halt)
  • Maximale Geschwindigkeit:
    Nicht so wichtig, ist aber nun mal dabei
  • Distanz:
    Wird zu Beginn der Saison auf Null gestellt und misst die Jahres-km-Leistung

Anfangs glaubte ich, dass die Berechnungsformel für den Rad-Durchmesser bzw. -umfang aus irgendeinem Grunde nicht funktioniert. Ich habe auch selbst nicht herausgefunden, warum nicht, sondern den richtigen Wert nach dem "Versuch-und-Irrtum-Verfahren" so eingestellt, dass er mit der km-Anzeige exakt übereinstimmt.

Na ja, und dann hat mich irgendwann ein freundlicher RT-Biker darauf aufmerksam gemacht, dass auf seiner alten Maschine die Anzeigen sehr wohl übereinstimmen, auf seiner jetzigen RT aber nicht!!!  Er hat den Radumfang mittels Papier exakt ausgemessen und kam ebenfalls auf eine Differenz von 6-8 km/h, je nach Geschwindigkeit. Er hat sogar eine Radarmessung vorgenommen.

Ergebnis: Der BMW-Tacho eilt um diese 6-8 km/h vor.

Das Rätsel ist also aufgeklärt. Nun kann jeder selbst entscheiden, was er haben möchte: Eine genaue (Fahrradtacho) oder eine "sichere" (BMW-Tacho) Geschwindigkeitsanzeige.

Dem lieben Kurt sei Dank an dieser Stelle für die Aufklärung.

   
Der Einbau war problemlos. Am Lenker konnten die mitgelieferten Gummis verwendet werden, allerdings an jeder Seite des Gerätes zwei Stück (statt einem wie beim Fahrrad).

Am Rad habe ich den Impulsgeber mit einem sehr festen 2-Komponenten-Kleber auf den Bremssattel geklebt. Der Magnet wurde mit einem passenden Stück Hart-PVC mit 2-Komponenten-Kleber auf die Felge geklebt. Das Kunststoffstück ist nötig, um den maximalen Abstand zwischen Impulsgeber und Magneten nicht zu überschreiten.

Natürlich sind die beiden Kabeladern viel zu kurz. Die Verlängerung ist ein einfacher Klingel- oder Telefondraht. Solche Verbindungen löte ich immer, damit es keinen Ärger mit korrodierten Steckern o.ä. gibt. Mit normalem Isolierband fest umwickelt wird das Bündel an einer geeigneten Stelle mit Strapsen festgezurrt. Wenn man im obigen Foto genau hinschaut, kann man sie am Rohr der Gabel erkennen.

Der eine oder andere mag erwidern, diese Konstruktion beeinträchtige das Massenträgheitsmoment sowie die Wucht des Rades, aber das scheint mir doch nur theoretisch, denn

1) Wann fährt man schon so hohe Geschwindigkeiten, dass das relevant ist? Und
2) Beim nächsten Reifenwuchten wird dieses Gewicht gleich mit berücksichtigt.

Die Konstruktion funktioniert seit Anfang 2000 problemlos.

 

 

Befestigung auf der linken Seite der Vorderradfelge

 

 

 

 

Was mir noch fehlt, ist eine Anzeige für die verbleibende Strecke und Zeit sowie für die Ankunftszeit. Mal schauen, was das GPS-System der neuen RT kann...

 

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