Meine zweite RT


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Übersicht

   
  März 2002: Kauf März 2002: 200 km März 2002: 500 km April 2002: 1000 km  
  April 2002: Tankrucksack Mai 2002: Baehr-Anlage Oktober 2002: 7000 km August 2003: 13500 km  
  September 2005: CAD-Zeichnung September 2005: Weiße Blinker  

 

Datum

Erfahrungsbericht

Sommer 2001

bis

Frühjahr 2002

Entscheidungsprozeß:

Einen ganzen Sommer lang habe ich immer mal wieder darüber nachgedacht: Soll ich mir ein "Update" der RT in Form der 1150er zulegen? Schließlich war ich ja mit meiner 1100er mehr als nur gut zufrieden!

Langer Prozess, kurzer Sinn: Am 3. Dezember 2001 habe ich den Kaufvertrag unterschrieben.

Verkauf der R 1100 RT

Meine 1100er hatte ich den Winter über ab und zu im Internet angeboten - ohne Erfolg. Erst als die ersten Sonnenstrahlen des März die Wochenenden verschönten, habe ich in diversen regionalen Zeitungen und wiederum im Netz eine Offensive gestartet. Zunächst tat sich nichts! Dann bin ich zweimal mit dem Preis herunter gegangen - und innerhalb von einer Woche (am 8. März) war sie "weg"! Jetzt läuft sie in Wolfsburg.

Ausstattung der 1150 RT:

  • Farbe: darkblue
  • Heizgriffe
  • Doppelhorn
  • statt der serienmäßigen (großen) Sitzbank habe ich die normale geordert; das passt besser bei mir.
  • alles andere hat sie ja, und ein Radio brauche ich auf dem Motorrad nicht

 

15.03.02
Die ersten Bilder


halb fertig...


...auf der Montagebühne

 


Übergabe: Jürgen Schnürle und ich


Thermometer

16.03.02

Übergabe

Da mein Kundenbetreuer ein sehr netter Mensch ist, hat er mir die Gelegenheit gegeben, das Armaturenbrett vor dem Einbau mit nach Hause zu nehmen, um meine erste "persönliche Note" zu realisieren: Ein Thermometer, das ich hinter die Abdeckung gebaut habe. Schließlich habe ich kein Radio und die Blindabdeckung einer RT ohne Radio finde ich sehr hässlich. Ich habe ein Gerät der Firma "Pemas" verwendet, die es allerdings heute (2005) nicht mehr gibt. Die Firma "Alpina" bietet aber das gleiche Thermometer an, Artikel-Nr. ist 73429.
  

Erste Eindrücke
17.03.02

Km-Stand: 3

  • Anlassen auf dem Seitenständer ist ein komfortabler Fortschritt. Legt man beim heruntergeklappten Seitenständer den Gang ein, schaltet die Elektronik den Motor ab. Klasse Lösung!
  • Der Motor springt irgendwie flotter an, stärkerer Anlasser oder Batterie? Muss ich noch klären. Hält auch sofort die Leerlaufdrehzahl. Meine erste RT brauchte immer 20-30 sec Gasunterstützung nach dem Anlassen, um nicht abzusterben.
  • Der Stauraum unter der Sitzbank ist eindeutig kleiner geworden, ich bekomme nicht mehr alles, was ich bei der 1100er verstauen konnte, hier an dieselbe Stelle.
  • das Doppelhorn ist endlich eine richtige Hupe!!!
  • der Leuchtweitenregulierer ist sehr gut, man braucht aber eine Referenz, zum Beispiel an der Garagenwand. Die Bedienungsanleitung gibt da leider nichts her.
  • Ach ja, und da waren da noch die 3 auf den Tank aufgeklebten Hinweis-Schildchen mit der Konsistenz von TÜV-Plaketten. Entsprechend schwer war besonders eines von den dreien abzulösen. Selbst mit dem Fön warmgemacht, war es fast eine Stunde Arbeit, die Aufkleber rückstandslos zu entfernen.

Hier ein paar Bilder zum Anklicken:


22.03.02 Km-Stand: 200
  • Es ist wirklich ein neues Motorrad! Ich erlebe eine richtige Gewöhnungsphase, die deutlich länger ist als sonst im Frühjahr. Könnte zusätzlich auch an den Dunlop-Reifen liegen, die ich überhaupt nicht kenne: Sie fühlen sich noch sehr schwammig an.
  • Das Getriebe ist ein großer Fortschritt, nicht nur wegen des 6. Gangs. Es lässt sich auch viel weicher schalten, besonders beim Hinunterschalten ist die "Geräuschentwicklung" deutlich verhaltener. Der Schaltweg kommt mir auch ein wenig kürzer vor.
  • Bremskraftverstärkung ist immens. Beim Schieben ist es mir nicht so stark aufgefallen wie beim Fahren der letzten 50 m ohne Zündung leicht bergab bis auf meine Hofeinfahrt.
  • Das Geräusch der Bremse ist allerdings recht gewöhnungsbedürftig. Klingt ein wenig wie eine Kreissäge. Vor allen Dingen an der Ampel, wenn man die Bremse nicht loslassen kann, klingt es etwas merkwürdig.
  • Der Hauptständer schnappt ganz nach oben und bleibt nicht mehr auf der Hälfte hängen, das finde ich sehr praktisch!
  • Und vor allem: Der größte Kritikpunkt des Jahres 2001 an der 1150 RT, die brachiale Fußbremse, ist deutlich entschärft. Sie beißt zwar immer noch ordentlich zu, aber man muss dazu schon etwas mehr Kraft aufwenden als bei der ersten Serie.

 

29.03.02 Nach der ersten Tour bei km-Stand: 500
  • Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass es kein Kabelgewirr mehr am Lenker gibt. Der Blick ist etwas "freier" geworden. Angenehm.
  • Der Schalter Warnblinklicht ist nun vom Griff aus erreichbar. Ebenfalls der Griffheizungsschalter. Das ist prima.
  • Obwohl ich bisher kaum am Gas gedreht habe, kommt die Maschine schneller vom Fleck als die 1100 RT. Das liegt natürlich am neuen Motor, aber vor allem wohl an der anderen Getriebeübersetzung. Das gefällt mir natürlich auch sehr gut.
  • Hier noch mal ein Lob auf das Getriebe. Hinaufschalten geht "mit Druck unmittelbar vor dem Schalten" absolut geräuschlos. Das kannte von der 1100er nicht. So mancher Hügel, der vorher im 4. Gang genommen werden musste, geht nun im 5. Der sechste ist ein echter "Gleitgang": Tempo 130 bei 3500 upm.
  • Die Dunlop-Reifen waren sehr gewöhnungsbedürftig und haben erst nach 500 km einen akzeptablen Grip. Sind vermutlich härter als die Bridgestone, die ich vorher gefahren bin.
  • Leider ist aber der Stauraum vorn (Radiofach) etwas kleiner geworden, mindestens aber die Öffnung, und das ist nicht ganz so schön.
  • Ölverbrauch ist bisher nicht erkennbar.
  • Auch der Windschutz mit der Serienscheibe scheint mir ein wenig schlechter zu sein als bei der 1100er. Bei gleicher Sitzposition schaue ich höher über die Scheibe hinweg als bei der alten RT. Mal sehen, wie mir das weiterhin gefällt.
  • Die Integralbremse hat bei mir einen Effekt, von dem ich noch nicht weiß, ob ich das positiv oder negativ bewerten soll: Ich bemerke nämlich, dass ich zunehmend nur noch mit dem Fuß bremse. Nicht einmal der Zeigefinger der rechten Hand liegt mehr auf dem Handbremshebel. Ich denke, so lange man dieses Motorrad fährt, ist das kein Problem, nur wenn man mal wechselt...

Und wenn ich gerade dabei bin, "irrelevante Nichtigkeiten" aufzuzählen, dann fällt mir noch auf, dass

  • das Falz-Gummi der Koffer weicher ist als bei meiner 1100er, was bedeutet, dass man beim Schließen acht geben muss, dass man es nicht umbiegt.
  • die Schläuche, die bei der 1100er deutlich erkennbar "fast auf der Straße" hingen, nun dezent "verschwunden" sind.

Zwei Bilder von meiner ersten Tour:

 


Natürlich Nürburgring


An der Ahr

08.04.02 1000er Inspektion bei km-Stand: 1087

Von den ersten 1000 km gibt es nur es nur ein paar Kleinigkeiten zu berichten. Neben den standardmäßigen Inspektionsarbeiten gab es folgende kleine Kritikpunkte:

  • der Motor entwickelte inzwischen ein starkes Standgas-Ruckeln im warmen Zustand (Motor läuft nicht mehr synchron)
  • linker und rechter Handgriff waren unsymmetrisch montiert
  • beim rechten Kofferdeckel war die Falz, die in die Gummi-Nut greift, an einer Stelle 3 mm eingerissen (vermutlich Montagefehler, da ist jemandem beim Zuklappen irgendetwas dazwischengeraten)
  • die vordere Sitzbank hatte an der Unterseite 3 kleine Risse von ca. 1-3 cm (klarer Herstellungsfehler)
  • reichlich Spiel im Gaszug

Alle diese Dinge wurden komplett und anstandslos erledigt:

  • Das Ruckeln war nach der Zylinder-Synchronisation weg, nach Auskunft des Monteurs war die Einstellung komplett verstellt, aus welchen Gründen auch immer.
  • Der Handgriff wurde ein wenig gedreht, das Gaszug-Spiel herausgenommen.
  • Auch der Kofferdeckel wurde komplett erneuert, der Vordersitz gegen einen neuen getauscht, und beides selbstverständlich kostenlos!
  • Außerdem wurde die Leuchtweite der Scheinwerfer exakt eingestellt, nun habe ich in meiner Garage an der Wand eine Referenz.

Bliebe noch zu erwähnen, dass ich den Ölverbrauch  mit 0,17 Liter auf 1000 km errechnet habe, was meiner Erfahrung mit der 1100er exakt entspricht.
 

30.04.02

 

Kauf des BMW-Tankrucksacks bei km-Stand 1450

Auch wenn es keine unmittelbare Eigenschaft der RT ist, sei hier dieses kleine Problem erwähnt, auf das man beim Einbau stößt.

Vorne wird der Rucksack an zwei mitgelieferten und am Fahrzeug verschraubten Krallen festgesteckt, das ist in Ordnung. Hinten hat BMW eine zwar grundsätzlich akzeptable Lösung angewendet, aber leider nicht konsequent zu Ende gedacht. Und zwar werden am Fahrzeug zwei sehr stabile Klettverschlüsse im 90 Grad-Winkel zueinander unter die Sitzbank geklebt.

Siehe Bild 1:


Bild 1: Geklebte Klett-Verschlüsse


Bild 2: Rucksack-Befestigung

Das fatale daran ist, dass es an dieser Stelle eine kleine Sicke (Vertiefung, siehe Bild 1) gibt, die es unmöglich macht, den oberen Verschluss im richtigen Abstand anzukleben. Entweder der Klettstreifen hängt etwa zur Hälfte "in der Luft" oder der Klettverschluss ist nicht ganz deckungsgleich (siehe Bild 2: für diese Variante habe ich mich dann schließlich entschieden). Bei der 1100er gibt es dieses Problem übrigens nicht, da die Sicke nur halb so groß ist. Da passt es genau!

Bei BMW war dieses Problem nicht bekannt, der tiefere Sinn der Sicke ebenfalls nicht. Man hat mir zwar eine Lösung versprochen, aber keine gefunden. Die Befestigung bleibt daher, wie sie ist.

Im übrigen glaube ich, dass der Tankrucksack trotz dieses Versatzes sicher hält. Gleichwohl ist mir das für ein Motorrad dieser Klasse und eines Herstellers mit dieser Erfahrung ziemlich unverständlich.
 

20.05.02 Kauf einer Baehr Kommunikationsanlage bei km-Stand 2500

Anlässlich des zweiwöchigen Motorradurlaubes mit meiner Frau auf Korsika habe ich vorher eine Kommunikationsanlage gekauft und einbauen lassen. Im Urlaub würden wir doch auch öfter mal längere Strecken fahren und da stellen wir es uns als vorteilhaft vor, sich während der Fahrt ganz normal unterhalten zu können, wenn man es will. Nach einem praktischen 30-min-Test auf einer kleinen Runde mit 2 Testhelmen waren meine Frau und ich vollends überzeugt! Das ist es! So klar und verständlich hatte ich mir das nicht vorgestellt, auch wenn das bei einem Preis von 500 € eigentlich zu erwarten ist.

Nach einigem Nachdenken habe ich mich dann für die "Verso" entschieden. Sie hat neben dem reinen Sprachkanal noch einen weiteren Audioeingang, an dem man je nach Bedarf entweder ein Radio, ein Handy oder auch ein Navigationsgerät anschließen kann. Außerdem kann man Lautstärke und Einschaltschwelle vorn und hinten getrennt regeln. Der Einbau durch den Profi war nach einer Stunde erledigt.

Das Steuergerät ist 6x13 cm groß und ca. 2 cm dick. Es wird mit Industrie-Klettband (wie beim Tankrucksack) im Heckstaufach oberhalb des Bordwerkzeuges befestigt. Den Strom liefert der 12V-Anschluss des Rücklichtes, d.h. die Anlage funktioniert nur bei eingeschaltetem Licht (Standlicht reicht schon aus).
 


Bild 1: Baehr-Anlage


Bild 2: Einstellungen


Bild 3: Kabel

 

Auf der linken Motorradseite kann man die beiden Kabelenden unter der Sitzbank hervorschauen lassen, so dass man beim Losfahren sehr schnell die beiden Verbindungskabel zu den Helmen hineinstecken kann. Das Spiralkabel sitzt auch am Helm sehr fest, so dass die Kabelverbindung bei allen Bewegungen auf dem Motorrad immer bestehen bleibt. Nur beim Tanken etwa muss man das motorradseitige Ende der Kabelverbindung lösen, was aber kein Problem ist. Dann hängt das Kabel bis knapp unter die Gürtellinie am Körper herab (siehe drittes Bild). Das ist akzeptabel. Beim nicht klappbaren Helm meiner Frau wurde das Mikrofon im Bügel untergebracht; das ist völlig problemlos. Bei meinem Klapphelm kommt ein flexibles Mikro zum Einsatz (ebenfalls Bild 3), dass man wie an einem "Draht" an die richtige Stelle biegen kann. Die Lautsprecher sind unter dem Futter montiert, man merkt sie gar nicht.

Das Gerät hat dann im Einsatz unsere Erwartungen auch uneingeschränkt erfüllt. Die Sprachqualität ist klasse, wir sind begeistert. Das Gerät schaltet sich ab, wenn man ca. 15 sec schweigt. Dan hört man keine durch die Micros verstärkten Windgeräusche mehr.

Auch bei höheren Geschwindigkeiten von 160 oder 180 km/h ist die Verständigung sehr gut. Hier sind allerdings natürlich auch sehr starke Windgeräusche zu hören. Das lässt sich halt nicht abstellen.
 

01.10.02
Nach den ersten Reisen
km Stand: 7000

Nach zwei großen Touren (Korsika und französische Alpen) in zusammen 3 Wochen bin ich mit meiner 1150er fest "verwachsen". Die anfängliche Eingewöhnung ist inzwischen großer Routine gewichen. Der größte Unterschied zur 1100er, mit der ich ja auch zweimal in den Alpen war, ist nach dieser Erfahrung die Agilität der neuen RT. Bedingt durch den etwas stärkeren Motor und die andere Getriebeübersetzung bin ich mit der 1150er deutlich flotter unterwegs. Wir konnten das in Frankreich einige Male im direkten Vergleich mit Haralds 1100er testen. Wenn man es "drauf anlegt", kommt die 1100er nicht mit, insbesondere nicht bergauf.
 

Motor und Getriebe

Was ich bei meiner 1100er gar nicht kannte, ist bei der 1150er ab und an nicht zu übersehen: Das Konstantfahrruckeln (KFR). Auf Anraten eines anderen 1150 RT-Fahrers habe ich mir die "Denso Iridium" Zündkerzen von Wunderlich eingebaut. Ergebnis: Es hat sich auf ein kaum noch spürbares Maß verringert. Der Motor hat außerdem einen klar besseren Durchzug, und im Schiebebetrieb gibt es kein Puffen mehr im Auspuff. Die Kerzen kann ich also echt empfehlen, auch, wenn sie sehr teuer sind. Ob sie allerdings auch einen Einfluss auf den Benzinverbrauch haben (wie manche sagen), kann ich nicht betätigen.

Die Vibrationen des Boxers können zwar durch den 6. Gang bis Tempo 130 km/h im Rahmen gehalten werden. Aber dann spürt man sie doch deutlich. Und wenn mich mein Gefühl nicht trügt, ist es bei der 1150er etwas stärker als bei meiner 1100er.

Ich habe das Getriebe ja schon sehr gelobt, muss es aber an dieser Stelle noch einmal tun. Die ersten 5 Gänge lassen sich sehr weich hochschalten. Der sechste allerdings nicht. Ganz egal, wie man den sechsten Gang auch schaltet, er "knallt" immer.
 

Reifen und Bremsen

Die vom Werk eingebauten Dunlop-Reifen sind schon fast am Ende ihres Lebenszyklus angekommen. In der mittleren und auch in der Endphase war ich mit Ihnen nicht mehr ganz so unzufrieden wie zu Beginn. Aber dennoch: Ich werde in der Winterpause beide Pneus wieder gegen den Bridgestone tauschen. Übrigens hat sich der Ausbau des Hinterrades verschlechtert. Das habe ich auf Korsika mit meinem Reifen-Missgeschick gemerkt: Der Bremssattel muss nun mit einem Torx-Schlüssel abgeschraubt werden, da die Scheiben am Rad verbleiben; das ist bei der 1100er nicht nötig, da dort die Scheiben am Motorrad bleiben. Fand ich eigentlich besser!

Die Bremsen entfalten ihre Wirkung wirklich sehr gut. Bei allen Standardsituationen hat ein leichter Druck mit dem Fuß bereits ungeahnte Verzögerung zur Folge, so dass ich sehr zufrieden bin mit der Bremsanlage. Allerdings habe ich eine recht lange Eingewöhnungsphase gehabt, vor allem in "Extremsituationen" wie Wenden auf kleinstem Raum (am Lenkanschlag) oder Bremsen in der Kurve, wenn einem die Straße auszugehen droht.

In beiden Fällen bremse ich inzwischen nur noch mit der Hand (habe also mein Bremsverhalten noch einmal geändert!), da sie bei leichtem Druck auch nur leicht verzögert. Und an das "Standgeräusch" dieser Bremsanlage habe ich mich immer noch nicht gewöhnt. Ich finde es nach wie vor "ätzend", mit diesem gequälten Surren der elektrischen Hydraulikpumpen vor einer roten Ampel zu stehen.
 

Hauptständer

Im Vergleich zur 1100er ist der Ständer der 1150er nicht so stark nach vorn geneigt, so dass die Maschine nicht so sicher steht. Meine 1100er konnte ich auch in Gefällerichtung sehr sicher auf den Hauptständer stellen. Bei der 1150er geht das nicht! Ich drehe sie auch bei  leichtem Gefälle um und stelle sie nur noch in Richtung Steigung auf den Hauptständer. Der Seitenständer ist in Ordnung. Für den manchmal auftretenden Fall eines weichen Untergrundes habe ich eine 10x10 qcm große Aluminiumplatte dabei, die ich dann unter den Ständer lege.
 

Was sonst noch auffiel

  • Nach der Korsika-Tour hatte sich eine der zwei langen Schrauben zur Befestigung des Schutzbleches am Vorderrad komplett gelöst und war verschwunden. Ich nehme an, sie war nicht richtig festgezogen. Jedenfalls habe ich in der BMW-NL anstands- und kostenlos eine neue bekommen.
  • Die beiden Blinker-Schalter sind so leichtgängig, dass man oftmals ungewollt mit dem Handschuh den Blinker betätigt. Die Tasten müssten etwas schwerer zu betätigen sein.
  • Die kurzen Ablass-Schläuche (deren Kürze sicher ein optischer Vorteil ist) führen andererseits dazu, dass sich der Inhalt gleichmäßig an der Unterseite des Kardangehäuses und der Momentstrebe verteilt.
  • Mein Tankrucksackproblem (s.o.) wartet immer noch auf seine finale Lösung! Dazu kommt noch, dass die ausschließliche Befestigung in Fahrtrichtung bei voller Nutzung des Volumens nicht ideal ist; so gut kann man gar nicht packen, dass er nicht zu einer Seite kippt. Außerdem ist die Passform des Rucksacks nicht exakt der Tankbeugung angepasst. Und bei vollem Rechtseinschlag des Lenkers schaltet der Rucksack das Licht ein.

    Fazit: Der Original-RT-Tankrucksack (!) erfüllt seinen Zweck, ist aber alles andere als eine tolle Lösung. Auch in diesem Punkt erwarte ich von BMW "mehr".

  • Der Windschutz der Scheibe ist, wie am Anfang des Jahres vermutet, nicht ganz so gut wie bei der 1100er, da die Scheibe etwas kleiner ist. Vielleicht wollte BMW den "Abstand" zur großen Scheibe auch vergrößern. Aber es ist OK. Damit kann ich gut leben, 500€ für die große BMW-Scheibe ist es mir nicht wert. Die Scheibe ist aber nicht nur etwas kleiner geworden, sie ist auch deutlich flexibler aufgehängt; d.h. sie wackelt stärker. Vielleicht gab es da mal Probleme mit der Aufhängung. Störend ist das allerdings nicht.
  • Und dann habe ich auch noch meinen Temperaturfühler verlegt. Tief unter der Verkleidung war die Messung nicht ganz ideal. Neben der Hupe nimmt er die Außentemperatur sehr viel besser und auch schneller an als bisher.
     
10.08.03
Die zweite Saison
km Stand: 13.500

Bis heute ist meine 1150 RT tadellos gelaufen. Die bisherigen Erfahrungen (siehe weiter oben) haben sich uneingeschränkt bestätigt.

  • Auf die seitens BMW versprochene Lösung des (zugegebenermaßen geringen) Problems beim BMW-Tankrucksack (siehe oben) habe ich  allerdings vergeblich gewartet. Es gibt anscheinend keine Lösung. Die Frage nach dem Sinn der Sicke muss unbeantwortet bleiben. Ich habe also die unvollständige Befestigung des Klettverschlusses akzeptiert. Es stört auch nur meinen Perfektionsdrang, nicht aber die Funktionalität des Rucksacks. Die Sicherheit der Befestigung ist nur sehr gering beeinträchtigt.
  • Die Kommunikationsanlage hat sich voll bewährt. Zu zweit möchte ich nicht mehr darauf verzichten. Wenngleich die Einstellung der Anlage noch ein wenig zu wünschen übrig lässt: Bei einem der beiden Kanäle schaltet sich das Mikro nicht schnell genug ein.
  • Mit den Denso Iridium Zündkerzen von Wunderlich bin ich sehr gut zufrieden. Einen spürbaren Einfluss auf den Spritverbrauch habe ich allerdings nicht feststellen können.

Außerdem habe ich im letzten Winter 2 Schwachstellen der RT beseitigt. Die eine bezieht sich auf die für ein Motorrad dieser Kategorie doch etwas schwach dimensionierte Rückleuchte (Rücklicht und Bremslicht), die andere auf den etwas geringeren Windschutz (gegenüber der 1100er RT) der Scheibe. Für beides habe ich nun eine Lösung realisiert, siehe Individualisierung der RT.

 

10.000er Inspektion

  • Die Leistung der Werkstatt war OK, der Preis allerdings ein echter Hammer: 405,00 € (!) Also irgendwie ist das nicht mehr normal...   Die Inspektion meiner 5er BMW Limousine kostet gerade mal gut die Hälfte davon!
  • Auf der anderen Seite wurde eine der beiden Nebelscheinwerferbirnen ausgetauscht, die bereits nach 3 Monaten (also schon im letzten Jahr) kaputt war und deshalb auf Kulanz kostenlos getauscht wurde. Anfänglich habe ich allerdings auch dafür eine Rechnung bekommen: 46,80 € (auch nicht gerade billig), wurde dann aber storniert.
     

Reifen

  • Zur 2. Saison habe ich Anfang März dann beide Reifen ersetzt.
  • Die Dunlop-Reifen (Werksbereifung) haben Vorne=9.599 km und Hinten=6.250 km gehalten. Überrascht bin ich, dass die km-Leistung so unterschiedlich ist. Ich war mit diesen Reifen nicht besonders glücklich, hatte oftmals das Gefühl, wegzurutschen.
  • Deshalb bin ich wieder zurück zu Bridgestone gewechselt und habe den BT 20 (den BT 54 gibt es nicht mehr) montieren lassen. Er ist relativ weich, hat deshalb auf trockener Straße einen sehr guten Grip. Bei Regen gefällt er mir allerdings weniger gut.
     

Öl- und Benzinverbrauch

  • Ölverbrauch:           ca. 0,2 Liter auf 1000 km
  • Benzinverbrauch:   5-6 Liter (je nach Fahrweise)
     

Sonstiges

  • In Neapel ist mir die gepackte Kofferschale aus der Hand gerutscht, und dabei ist die Halteschnur gerissen. Die gute Nachricht ist: Man kann sie einzeln kaufen. Die schlechte: Sie kostet 8,54 €.

Individualisierung
der RT
1.) Zusätzliche Lampen in der Rückleuchte (Bremse und Rücklicht)

Das Design des Rückleuchte der RT finde ich ganz OK. Die Lichtausbeute, insbesondere die des Rücklichtes, empfinde ich allerdings als nicht zeitgemäß. Da war das Rücklicht meiner Honda vor über 20 Jahren schon größer und heller. Das hat mich bereits 1999 bei meiner ersten RT gestört. Im letzten Winter habe ich mich dann endlich daran gemacht, diesen Makel zu beseitigen.

Ich habe mir 2 Bilux-Birnen (also Zweifadenlampen mit einer Fassung wie die Originallampe) in die beiden ungenutzten Hohlräume der Lampenfassung gebaut, eine Birne rechts und eine links. Diese beiden Hohlräume haben außen eine ganz normale rote Rücklichtstreuscheibe, sind aber innen nicht mit Licht bestückt. Dieser Hohlraum dient "nur" als Fuß für die beiden Befestigungsrändelmuttern hinten unter der Rücksitzbank. Diesen Hohlraum habe ich vorsichtig aufgebohrt (geschlitzt) und mit viel Fummelei rechts und links eine Fassung angebracht. Anschließend wurden die beiden verbleibenden "Hohlraumfüße" an den Flanken und Ecken zur Stabilisierung mit Kunstharz vergossen (also nicht der Hohlraum selbst natürlich!). Entsprechend meines Schaltplanes verdrahtet, leuchten nun bei eingeschaltetem Licht insgesamt 3 Birnen statt vorher einer. Betätigt man nun zusätzlich die Bremse, so leuchtet das Original-Bremslicht und zusätzlich der zweite Faden der beiden Bilux-Birnen.

Ergebnis: Ich habe ein deutlich besser wahrnehmbares Rücklicht (statt einer "Funzel") und ein sehr helles Bremslicht. Zu Verdeutlichung habe ich hier zwei Bilder und den Schaltplan beigelegt. Ich finde, es sieht viel besser aus! Was der TÜV dazu sagt, werde ich dann im Frühjahr 2004 hören; eine Zulassung oder Betriebserlaubnis habe ich dafür natürlich nicht. Vermutlich werde ich für den TÜV-Besuch die beiden Kabel einfach losschrauben...


Vergleich Rücklichter


Vergleich Bremslichter


Schaltplan

2.) Verstellbare Scheibenhöhe (der Serienscheibe)

Der andere Punkt, der mich im Winter 02/03 beschäftigt hat, ist die Scheibe. Ich hatte bereits innerhalb der ersten 500 km festgestellt, dass der Windschutz der Standardscheibe nicht ganz so gut ist wie der der 1100er RT. Eine größere Scheibe von BMW kommt wegen des Preises nicht in Frage, und die sehr große Scheibe von Wunderlich erscheint mir etwas zu wuchtig.

Meine Lösung: Ich habe den vorhandenen Fuß der Scheibe durch ein selbst gebautes schwarz eloxiertes Aluminiumteil ersetzt. Dadurch lässt sich die Scheibe exakt: 6 cm verschieben. Die Scheibe wird über einen flexibel einstellbaren Druckknopfschlitten geführt. Dieser Schlitten ist in Schritten von 1 cm per Imbus-Madenschraube einstellbar. Dabei rasten die Druckknöpfe in die entsprechenden Vertiefungen ein. Wenn ich will, kann ich also jeweils vor der Fahrt die Scheibe mit einem Sechskant-Schraubenzieher entsprechend der geplanten Fahrweise einstellen.

Natürlich ist die elektrische Verstellung davon völlig unberührt. Auch die Scheibe habe ich natürlich nicht verändert (etwa durch neue Löcher o.ä.). Entsprechend komplex war es, das neue Fußteil (die Führung des Schlittens) so zu konstruieren, dass die Löcher exakt passen und die Scheibe nicht unter Druck steht. Denn die Wölbung der Scheibe ist nicht linear; insofern ändern sich die Winkel und damit die Fußpunkte für die 4 Schrauben.

Der einzige kleine Nachteil ist: Die Scheibe "trägt nun etwa 1,5 cm auf", d.h. sie liegt etwas höher über der Verkleidung als im Original. Man kann das auch auf den Bildern sehen. Fahrtechnisch ist es nun auf jeden Fall besser als vorher, weil ich die Scheibe dem jeweiligen Fahrvergnügen anpassen kann:

  • Einstellung ganz unten für flotte Fahrt allein (1 cm tiefer als Serie)
  • Einstellung ganz oben für die gemütliche Fahrt zu zweit (5 cm höher als bisher)

Folgende Bilder sollen die Konstruktion verdeutlichen:


Scheibe mit Verlängerung


Befestigung Außensicht


Befestigung Innensicht


Scheibenhub unten


Scheibenhub oben

10.09.05
Die dritte und
vierte Saison

 

km Stand: 19.000

Aus diesem Jahr 2005 sowie aus dem letzten gibt es keine Besonderheiten zu vermerken. Alles läuft bestens, keine Probleme und keine Änderungen zu meinen oben beschriebenen Fakten. In 2005 bin ich allerdings extrem wenig gefahren. Ein paar Tage in die Schweiz (siehe "Reise") und zweimal zum Ring - das war's.

Das lag vor allem daran, dass ich mir einen Kindheitstraum erfüllt habe und in eine neue Art des "Racings und Cruisings" eingetreten bin: Ich habe mir einen BMW Z4 3.0 zugelegt. Wenn es jemanden interessiert, kann er auf meiner Z4-Homepage weiterlesen.
 

Auf vielfachen Wunsch

kann ich heute endlich so etwas wie einen Plan oder eine Zeichnung für meine Scheibenverlängerung anbieten. Schon oft bin darauf angesprochen worden und musste leider immer "passen". Doch mit der großartigen Hilfe von Hans-Josef Moor, einem RT-Biker hier aus der Region, habe ich es endlich geschafft. Ihm gebührt der Dank für diese (CAD-) Zeichnungen. Einen Überblick über die Zeichnungen gibt es hier.

Die Dateien für die Detailzeichnungen sind größer und damit speicherintensiver als die anderen. Dort muss man mit etwas längeren Ladezeiten rechnen. Das ist aber notwendig, damit man auf den Zeichnungen noch etwas erkennt.
 


Details
 


CAD-Zeichnung
 


CAD-Zeichnung
 

Und noch eine Neuigkeit gibt es:

Seit Jahren halte ich Ausschau nach weißen Blinkern für die RT. Jetzt endlich gibt es sie für vorne - und da habe ich gleich zugeschlagen. Für 35€ bei Ebay. Im Preis enthalten sind die beiden Kunststoffgläser sowie 2 Birnen. Der Einbau ist recht einfach. Nachdem man die Spiegel durch sanften Schlag gelöst und die beiden Blinkerkabel entfernt hat, löst man mit einem Torx-Schlüssel erst die Schrauben der Spiegelhalterung, danach die des Blinkerglases. In umgekehrter Reihenfolge geht's wieder zusammen! Dauer: Etwa eine halbe Stunde (incl. säubern von Fliegenresten). Hier die ersten Bilder:
 


 


 


 


 


 


 

2006
Die fünfte Saison...

 

...verzeichnet einen km-Negativ-Rekord.

Außer ein paarmal am Wochenende zum Ring und der Vogesentour gibt es nichts zu berichten. Über den Winter 2006/2007 habe ich die Sonderpreise der BMW-NL für Werkstattarbeiten in Anspruch genommen und die 20.000er Inspektion durchführen lassen. Keinerlei Besonderheiten!

Für 2007 ist eine letzte große Reise geplant: Sizilien.

2007
Ende der
RT-Story
Ich habe das Motorrad am 21.05.2007 verkauft. Von 2002 bis 2007 habe ich nicht ein einziges Mal auch nur ein "Problemchen" gehabt. Insofern hat dieses Bike einfach nur Spaß gemacht. Und ein wenig leid tut es mir auch! Schließlich verbinde ich mit diesem Motorrad ein paar herrliche Urlaube: Korsika, Sardinien, Sizilien und die große Mehrzahl aller meiner gefahrenen Alpenpässe.

 

Die RT-Story ist damit beendet.
Doch die Motorrad-Story geht weiter!


Davon mehr an dieser Stelle.

 

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