Die Magie der Vogelperspektive - meine Story


Magie? Ja, Magie!

Denn die "Magie" besteht darin, dass dem Menschen von Natur aus die dritte Dimension versagt war. Und trotzdem hat er sie erobert. Erst seit gut 100 Jahren kann sich der Mensch mit Fluggeräten in der Luft bewegen. Zwar hatte schon Leonardo da Vinci um das Jahr 1580 herum ein paar gute Ideen, aber erst Otto Lilienthal und die Brüder Wright erkannten die physikalischen Prinzipien, bauten und flogen erste von Motoren angetriebene, frei steuerbare Luftfahrzeuge. Diese Pioniere begeistern mich noch heute! Die Welt der Vogelperspektive hat etwas außerordentlich spannendes, majestätisches, erhabenes - eben "magisches" - für mich, weil sie nicht zum normalen Erfahrungshintergrund von Menschen gehört. Und oft lässt uns ja erst ein neuer Blickwinkel das Großartige dieser Welt erkennen. Dieses Gefühl ist noch einmal deutlich stärker als beim Motorradfahren, Skifahren oder Roadstern. Und ja, es gibt sie tatsächlich, diese Freiheit, die "über den Wolken wohl grenzenlos sein muss".

 

Wie komme ich zum Fliegen?

Das grundsätzliche Interesse ist wohl genetisch bedingt, schon mein Vater interessierte sich für alles, was brummte, fuhr und flog. Und früher, also in den 60er bis Anfang der 70er Jahre, war das Fliegen purer Luxus. Wir flogen nicht in den Urlaub, sondern fuhren mit Zelt, Wohnwagen oder später mit dem Wohnmobil. Wir sind erst mit knapp 30 Jahren das erste Mal mit einem Airliner geflogen. Der erste Urlaubsflug war Mitte der 90er Jahre. Das höchste, was ich erlebt habe, war mal ein Flug im Cockpit eines A320 von FRA nach ATH, von dem ich hier berichtet habe. Ich muss auch immer einen Fensterplatz haben und kann stundenlang zusehen, wie die Landschaft unter mir vorbeizieht.
Als Student im 8. Semester war ich mal ganz kurz davor, mich zu einem Segelflugkurs anzumelden, habe es dann aber gelassen, weil es wichtigeres gab: Die letzten Klausuren schreiben, Studienarbeit, Diplomarbeit usw. Und so ergab es sich einfach nicht. Erst kein Geld, später keine Zeit, Beruf und Familie standen im Vordergrund, so ist die Entwicklung einer "UL-Szene" in den 90er Jahren komplett an mir vorbei gegangen. Ich habe es schlicht nicht mitbekommen, dass es inzwischen auch eine deutlich preiswertere Variante des Fliegens gibt.

 

14.10.2007
UL - die Erste
Zu meinem 50. schenkt mir meine Familie gleich zwei Flieger-Highlights. Ein "Flug" in einem echten "Full Motion Simulator" der Lufthansa und einen Flug in einem UL-Flieger. Dieser Flug über die Eifel ist mein erster UL-Flug. Und ich weiß noch, dass ich damals den Fluglehrer gefragt habe, ob es eigentlich eine Altersgrenze für die Erlangung einer Fluglizenz gebe...

 

15.04.2013
UL - die Zweite

Mein zweiter UL-Flug startete auf der "Dahlemer Binz". Mein Freund Mirko hatte zu dieser Zeit einen eigenen kleinen Flieger, und ich darf mal mitfliegen! Eine Runde über den Rursee, dann Südkurs am Radioteleskop Effelsberg und dem Kloster Maria Laach vorbei zum Flugplatz Koblenz-Winningen. Es war mein erster UL-Flug mit einer Zwischenlandung.

 

29.03.2014
UL - die Dritte
Dieser Flug war der "Durchbruch"! Mein lieber Zetti-Kollege Frank - ebenfalls im eigenen Flieger - holt mich in Bad Neuenahr zu einem Rundflug ab. Am Tage des ersten VLN-Rennens des Jahres fliegen wir eine gute Stunde über die Eifel hinweg. Und erstmals darf ich "richtig ran": Höhenruder, Querruder. OK, das kenne ich aus dem Simulator! Aber Seitenruder? Theoretisch klar! Aber praktisch keinerlei Erfahrungswerte. Ahhhh, ja, so reagiert der Flieger! Frank gibt mir kleine "Aufträge": Flieg' mal konstante Höhe, dann Kurve mit konstanter Höhe, erst links, dann rechts, fotografieren will ich auch noch, zum Schluss soll ich konstant sinken, um beim Eindrehen in die Platzrunde von Neuenahr exakt 1.600 ft auf dem Höhenmesser zu haben. Das klappt sogar! Und dann verpasst er mir den Arxxxtritt, den ich wohl brauchte: "So, und nun meld' Dich endlich mal an!" Und irgendwie hatte er Recht...

 

19.05.2014
Anmeldung als Flugschüler
Ich habe nicht lange überlegt, wohin ich mich wende! Es kommen ohnehin nur drei Lokationen in Frage: Weilerswist, Neuenahr oder die Mönchsheide. Und da ich auf der Heide wenigstens schon mal einen kenne, so ist es eben die "Mönchsheide" geworden! Es ist ein Verein, dem ich beitreten muss, aber klein, beschaulich und übersichtlich. So finde ich es in Ordnung.

 

27.05.2014
Fliegerarzt
Ein kleines Restrisiko glaubte ich noch beim "Medical" (dem Ausweis zur fliegerärztlichen Flugtauglichkeit) ausgemacht zu haben, weil ich insgesamt 4 (beruflich bedingte) Hörstürze hatte, aber die Sorge war im Ergebnis unbegründet. Die Frequenzen im Sprachband höre ich noch! So war es am Ende doch nur eine Formalität.

 

30.05.2014
Die 1. Flugstunde
In einem echten Flieger auf der linken Seite Platz nehmen - wow!!! Ich bin tief beeindruckt. Das durfte ich zwar seinerzeit in Daun auch schon, aber das hier sollte ja nun "mein" Platz sein - und das nicht nur für einen kurzen Flug. Das Rollen über unseren Grasplatz klappt schon ganz gut, das hatte ich schon mit Mirko geübt! Aber das, was dann kommt, ist alles andere als trivial. Nach 10 min bin ich schweißgebadet. Ich lerne gleich die wichtigsten Dinge, z.B. "Sinken heißt Gaswegnehmen!" und "Schneller werden heißt Höhenruder nach vorn" sowie "Die Geschwindigkeit ist das wichtigste in jedem Flugzeug". Und so weiter... Wobei es sehr nützlich war, sich seit Jahrzehnten schon mit dem Thema Fliegerei und dem Fliegen von Flugsimulatoren beschäftigt zu haben. Fast die gesamte Flugzeug-Theorie war mir schon bekannt.

 

Sommer 2014
Flugstunde 2 bis 22
Den ganzen Sommer über war ich - wenn es denn irgendwie ging - in der Luft. Mein Fluglehrer "Jürgen" mit mehr Jahren Flugerfahrung als ich Lebenserwartung, nimmt die Sache sehr ernst und bringt mir alles bei, was man können muss, um ein Flugzeug sicher zu bewegen! Das hat wirklich viel mit Körpergefühl und Erfahrung zu tun - insbesondere bei Start und Landung. Insgesamt dauert es noch bis zur dritten Flugstunde am 19. Juni, dass ich allein starte. Das ist schon mal ein wichtiger erster Schritt.
Jürgen bringt mir darüber hinaus auch Dinge bei, die man zum UL-Fliegen eigentlich gar nicht benötigt: Zum Beispiel das Fliegen in Kontrollzonen, das sind die Lufträume großer Airports, in die man nicht "einfach so" mal hineinfliegen darf. Wir waren in Köln/Bonn, in Dortmund, Düsseldorf, Nörvenich, Hahn, Mannheim und zuletzt auch in Kassel und Paderborn.

Was ist "Fliegen"?
Es sind drei Worte: Aviate, Navigate, Communicate. Generationen von Piloten haben diesen Spruch gelernt. Es ist die oberste Priorität beim Fliegen: Als erstes muss der Flieger sicher geflogen werden, also Fluglage, Geschwindigkeit, Höhe, Steig- oder Sinkrate usw. Das zweite ist die Navigation, die Frage also, wo ich bin und wohin es nun weitergeht. Ich kann ja schlecht anhalten und in Ruhe die Karte studieren, wo und wie ich nun weiterfliegen muss. Priorität 3 ist die Kommunikation. Dabei kommuniziere ich vor allem mit dem Fluginformationsdienst (FIS), den "Türmern" (Flugleiter an einem Flugplatz) und den anderen Piloten, die auf derselben Frequenz unterwegs sind. Je besser die Kommunikation, um so sicherer ist der Flug, insbesondere in der Platzrunde, in der oft mehrere Flugzeuge gleichzeitig unterwegs sind und die Flieger sich doch relativ nahe kommen.

Fliegen heißt "Landen"!
Ohhh Mann, eine Zeitlang denke ich: Das lerne ich nie! Dabei ist mein Körpergefühl gar nicht sooooo schlecht. Aber bis zur 5. Flugstunde will das einfach nicht klappen. Ich gehe viel zu unsensibel mit dem Höhenruder um! "Was wackelst Du denn ständig herum? Flieg ruhig!" - Wie oft musste ich mir das anhören?!!! Welche Mengen an Platzrunden haben wir gedreht? Bis zur Erschöpfung! Dann Kaffeepause und gleich nochmal 5 Platzrunden mit Landeversuchen. Um es kurz zu machen, das war für mich das schwierigste am Fliegenlernen: Das Abfangen des Flugzeugs in der richtigen Höhe mit einer sicheren Geschwindigkeit, um es dann in 20 cm Höhe über der Landebahn "verhungern" zu lassen, bis dass es von selbst aufsetzt. Erst beim 33. Versuch hat das erstmals geklappt. Und danach ist es noch etliche Male schief gegangen! Erst nach etwa 15 Flugstunden (Netto-Flugzeit) klappte es jedes Mal, nicht immer gut, aber immer besser.

 

03.09.2014
Der erste Alleinflug
Heute fahre ich zum 17. Mal auf die Mönchsheide. Nach zahllosen Übungen, 155 Landungen, davon vielleicht die letzten 100 allein und insgesamt exakt 22 Stunden und 15 min Netto-Flugzeit auf dem Konto, heute kommt der Tag, den kein Flieger je vergisst: Der Tag des ersten Alleinfluges! Man schickt dich los mit diesem Teil aus GFK, Motor und drei Rädern mit dem festen Auftrag, drei Platzrunden zu fliegen und dieses Flugzeug bitte genau so wieder hier zu parken, wie ich es nun mitnehme!

Ich denke, es ist eine gute didaktische Vorgehensweise, dem Flugschüler nicht vorher zu sagen "So, morgen ist dein erster Alleinflug!". In meinem Fall ist es so gewesen, dass mir Fluglehrer Nr. 2 (über die wichtigsten Schritte des Fliegenlernens entscheiden immer zwei Fluglehrer!) an einem beliebigen Tag was erzählt von "Jürgen muss noch telefonieren! Wir beiden fliegen jetzt drei Platzrunden!" Mir ist's egal, ich will endlich fliegen. Also drei Platzrunden mit drei guten Landungen gemacht und den Flieger wieder vor dem Hangar abgestellt.

Dann kommt Fluglehrer Nr. 1 (Jürgen) zu mir und erteilt mir den Auftrag, nun noch einmal drei Platzrunden zu fliegen, aber allein!!! Und bitteschön genau so gut und genau so sicher! Ich bin so überrascht, dass mir die Spucke wegbleibt. Verdammt, erster Alleinflug, was für ein Auftrag! Und ich habe keine Kamera dabei... Keine Dokumentation des ersten Alleinfluges? Das geht ja gar nicht. Wenigstens habe ich mein Handy in der Tasche, immerhin! Damit schaffe ich es, vor dem Start, im Gegenanflug und nach der Landung ein paar Sequenzen einzufangen. 

Ich erinnere mich an ein Lied von Reinhard Mey, der selbst Pilot ist und nicht nur "Über den Wolken" schrieb, sondern auch ein Lied gemacht hat über seinen eigenen ersten

Alleinflug:
Ich kam mir beim Abstellen vorm Hangartor
Wie Lindbergh nach seinem Atlantikflug vor.
...
Ich kenn‘ Himmelhunde zu Haus, in der Luft,
Sowas von abgebrüht, sowas von ausgebufft,
Aber keinen, selbst, wenn er die Umlaufbahn fliegt,
Der zurückdenkt und nicht doch glänzende Augen kriegt.

Exakt so ergeht es auch mir!

 

Die nächsten Schritte zur Fluglizenz
11.09.2014

Erste Platzrunde allein an einem fremden Flugplatz
Heute fliegen wir nach Marburg. Hier darf ich zum ersten Mal eine Platzrunde an einem fremden Flugplatz drehen. Das war auch eine sehr spannende Geschichte. Ich erinnere mich noch, dass ich - kaum im Gegenanflug angekommen - den Platz nicht mehr auf Anhieb wiederfinde und einen ordentlichen Schrecken bekomme! Ahhh, da ist er. Puuhhhh! Ein anderer Flieger, ebenfalls ein Schüler, ist noch in der Platzrunde unterwegs. Wenn jeder Pilot genau sagt, wo er ist und was er vorhat, ist es wirklich easy! Das habe ich heute gelernt.

 

14.09.2014
BZF-I Kurs
Ich will unbedingt auch auf größeren Flughäfen starten und landen. Außerdem will ich auch ins Ausland. Dafür reicht die Basis-Ausbildung für UL aber nicht aus. Ich will eine solide Flugfunkausbildung haben. Dafür habe ich mich bei der Flugschule Köln-Bonn angemeldet und zusammen mit 5 PPL-Schülern die sogenannte BZF I-Ausbildung gemacht.

"BZF" steht für "Beschränkt gültiges Sprechfunkzeugnis für den Flugfunkdienst". Es gibt zwei Stufen, wobei BZF I zur Durchführung des Sprechfunks auf Flügen nach Sichtflugregeln in deutscher und englischer Sprache berechtigt.

 

01.10.2014
Erste Platzrunde allein an einem Verkehrsflugplatz
Ein Verkehrsflugplatz hat eine Betriebspflicht mit konkreten Betriebszeiten, zu denen jeder Flieger, der dort zugelassen ist, auch starten und landen darf. Hier gibt es richtige Taxiways mit gelben Markierungen, meist auch mit blauen Leuchten für Nachtflugbetrieb und vielen anderen Eigenschaften, die auch Großflughäfen vorweisen können. Und natürlich ist hier richtig was los! Es sind immer mehrere Flieger in der Platzrunde unterwegs und zwei bis drei auf den Rollwegen. Hier ist also "Aufpassen" angesagt.

 

15.10.2014
Kontrollzonen durchfliegen und Low Approach
"Kontrollzonen" sind Lufträume, in denen sich alle (!) Flugzeuge nach den Regeln des Fluglotsen auf dem Tower verhalten müssen. Auch die Sichtflieger, auch die UL-Piloten! Hier herrschen strenge Regeln, sonst würden so viele Flieger nicht sicher gleichzeitig auf so engem Raum unterwegs sein können. Und ohne BZF darf kein Pilot in einen solchen Luftraum einfliegen. Also übe ich das mit meinen Fluglehrer: In Frankfurt-Hahn, in Dortmund, in Düsseldorf, in Köln und in Mannheim, Kassel, Paderborn, wie oben schon aufgezählt.

Zwar ist der Köln-Bonner Airport seit 2015 auch für UL zugelassen, aber die Landegebühren sind mit über 100€ dramatisch teuer. Aber drüberfliegen, das ist kostenlos. Ein Low-Approach ist nichts anderes als ein ganz normaler Landeanflug mit allen Anforderungen, die eine Landung so mit sich bringt. Nur das "Aufsetzen" auf der Piste, das fehlt. Man fliegt also mit gleichbleibender Geschwindigkeit in 1-2 Metern Höhe über die Piste hinweg und geht etwa zu Beginn des letzten Drittels wieder in den Steigflug über. Danach verlässt man die Kontrollzone wieder, in der Regel über einen der sogenannten Pflichtmeldepunkte.

 

03.11.2014
BZF-I Prüfung in der Bundesnetzagentur

Nach drei Wochen Pauken der Regeln, der Einflugverfahren, der Sprechgruppen in Englisch und Deutsch lege ich für das Funkzeugnis eine theoretische und praktische Prüfung ab. Diese Prüfung wird von der Bundesnetzagentur abgenommen, die in Deutschland die Hoheitsrechte für den Flugfunk ausübt. Der Bewerber muss 100 Theorie-Fragen beantworten und einen kompletten Anflug sowie einen kompletten Abflug von einem Airport mit einem echten Fluglotsen simulieren. Den einen Flug in deutscher, den anderen in englischer Sprache.

Für das BZF I (Englisch) muss darüber hinaus auch noch ein englischer Fachtext gelesen und übersetzt werden. Diese Prüfung hat's in sich! Man kann sehr viele Fehler machen, jedoch werden kleine Fehler verziehen. Wenn hingegen jemand - wie in meiner Prüfung - die Abschnitte einer Platzrunde nicht benennen kann und auch nicht weiß, was ein Pflichtmeldepunkt ist, der fällt eben durch. In meiner Prüfung ist einer von vieren durchgefallen.

 

17.11.2014
Prüfung "Language Proficiency"

Seit einigen Jahren müssen Privatpiloten, um das BZF-Zeugnis auch im Ausland nutzen zu können, ihre Sprachkompetenz in einer kleinen Prüfungskommission nachweisen. Zwar ist das für UL-Flieger nicht vorgeschrieben, aber ich habe keine Lust, mal im Ausland deswegen Probleme zu bekommen. Dann also diese Prüfung auch noch. So what...

 

22.12.2014
Theorie-Prüfung

Die nächste große Hürde ist die Theorieprüfung. Ähnlich wie beim Führerschein für das Auto. Aus einer Sammlung von ca. 2.000 Fragen aus sieben Fachgebieten müssen jeweils 40 Fragen in 30 min beantwortet werden, multiple choice. Es sind die Fächer

  • Technik
  • Luftrecht
  • Navigation
  • Meteorologie
  • Pyrotechnik (bei mir kam Einweisung und Prüfung dazu etwas später)
  • Menschliches Leistungsvermögen
  • Verhalten in besonderen Fällen
  • Flugfunk (diese Prüfung brauchte ich nicht abzulegen, weil ich die BZF-Prüfung schon bestanden hatte)

 

07.03.2015
Erster Solo-Überlandflug

Die bestandene Theorie-Prüfung ist Voraussetzung für einen Solo-Überlandflug, auch vor der praktischen Prüfung schon. Genau so spannend wie den ersten Alleinflug habe ich den ersten Solo-Überlandflug in Erinnerung! Ich fliege über bekannte Orte der Eifel hinweg zum Nürburgring und von dort nach Koblenz-Winningen. Es ist der erste aller Plätze, die ich allein angeflogen bin und auch derjenige, den ich am besten kenne. Im dortigen griechischen Restaurant treffe ich mich mit meiner Frau, die dort mit dem Auto hingefahren ist, und wir essen dort gemütlich zu Abend. Ein tolles Erlebnis! Und demnächst wollen wir "sowas" ja mit nur einem Transportmittel machen - dem Flugzeug!!!

 

09.03.2015
Erste Landung auf einem kontrollierten Flughafen

Wieder ein echtes Highlight. Mein Fluglehrer hat heute den "Mannheim City-Airport" als Ziel auserkoren. Hier kann ich zum ersten Mal in die Praxis umsetzen, was ich im BZF-Kurs an Theorie-Kenntnissen gelernt habe. Und tatsächlich, genau so läuft es ab! Cool. Die Landung auf der Piste 09 so tief über der Stadt und der unmittelbar vor der Schwelle vorbeiführenden Autobahn ist eine sehr coole Sache!

 

13.03.2015
Zweiter Solo-Überlandflug

Der zweite Solo-Flug, dieses Mal über eine etwas weitere Strecke, führt mich nach Mainz-Finthen. Hier hat mein Freund Frank seinen Flieger stehen. Von hier hat er mich letztes Jahr in Neuenahr besucht und mich final infiziert. Auf dem Hinweg fliege ich auf dem direkten Weg nach Mainz, der Rückweg führt mich über Idar-Oberstein und Hunsrück zur Mosel und dann zurück zur Mönchsheide.

 

26.03.2015
Pyrotechnik-Einweisung mit Abschlusstest

Da mein Termin für die Pyrotechnik-Einweisung nun schon zum zweiten Mal ausgefallen ist, besorge ich mir kurzfristig und auf eigene Faust einen Termin. In Arnsberg werde ich fündig. Die Adresse und den Namen des Fluglehrers, der das kurz und bündig nebst Prüfung mit mir macht, habe ich aus dem UL-Forum erfragt.

 

05.04.2015
Dritter Solo-Überlandflug

Das ist der letzte Flug als Voraussetzung für die Praxis-Prüfung. Man soll ein 3x50 km Dreieck fliegen. Aber das war mir zu wenig! Ich habe mir ein größeres Dreieck herausgesucht. Also Start auf der Mönchsheide, dann weiter nach

  • Trier, dann
  • Aachen und zurück zur
  • Mönchsheide

Eine weitere Steigerung zum zweiten Solo-Flug.

 

11.04.2015
Praktische Flugprüfung
Nach der Theorie-Prüfung ist das die wichtigste Hürde!!! Der Prüfungsflug dauert ca. 1 Stunde und führt von der Mönchsheide zur Dahlemer Binz und wieder zurück. Der Prüfungstag jedoch ist ausgesprochen ungünstig. Ein Tief fegt an diesem Samstag über den Westen Deutschlands hinweg. Fliegen ist für mich eine echte Herausforderung an diesem Tag. Und nun soll ich auch noch kreisrunde Achten fliegen und Ziellandeübungen bei Böen mit bis zu 15 kn durchführen. Ich brauche wohl nicht extra zu erwähnen, dass ich schweißgebadet aus meinem Flieger wieder ausgestiegen bin. Ein paar kleine Fehler sind mir auch unterlaufen, aber mein Prüfer hat sie wohl meiner Nervosität und dem Wetter angekreidet und nicht mir.

Prüfung bestanden!!! *Jubel* Nur vier Tage später lag die Fluglizenz auf dem Tisch.

 

24.04.2015
Praktische Prüfung zur Personenbeförderung

Nun schnell noch die Befähigung zur Personenbeförderung hinterher schieben! Dazu sind mehrere Flüge notwendig und 10 weitere Flugstunden. Meine drei ersten Flüge mit Lizenz sind:

  1. Ein Westerwald-Eifel-Rundflug ohne Zwischenlandung:
    - Start Mönchsheide
    - Ailertchen
    - Limburg
    - Koblenz
    - Landung Mönchsheide

  2. Ein längerer Überlandflug:
    - Start Mönchsheide
    - Detmold
    - Landung in Höxter
    - Landung Mönchsheide

  3. Ein dreistündiger Flug mit mehreren Etappen, die erste richtige "Tour":
    - Start Mönchsheide
    - Landung in Daun
    - Flug durch die Kontrollzone Frankfurt-Hahn
    - Landung in Idar-Oberstein
    - Landung in Saarlouis
    - Landung in Bitburg
    - Landung Mönchsheide
     

  4. Ein dreistündiger Flug mit Fluglehrer über 400 km:
    - Start Mönchsheide
    - Landung in Kassel-Calden
    - Weiterflug und Landung in Paderborn
    - Rückflug zur Mönchsheide
     

30.04.2015
Die Lizenz zur Personenbeförderung liegt im Briefkasten

Ich bin am Ziel meiner Reise, ja meiner Träume. Jetzt heißt es "Erfahrungen sammeln" und lernen, lernen, lernen, um allzeit sicher und zu unserem größten Vergnügen im Flugzeug im Himmel über Deutschland und Europa unterwegs zu sein.

 

Flugerfahrung 2015 bis 2023 (9 Jahre)

  • Pro Jahr fliege ich knapp 150 Stunden und
  • absolviere ca. 100 bis 130 Landungen.
  • Ich fliege auf kurzen Rasenpisten ebenso wie auf internationalen Airports.
  • Am Ende der Saison 2023 stehen knapp 1.200 Stunden Flugerfahrung zu Buche.

 

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