Unsere Autos 11(12)

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Nr. 11 (2012) BMW 530d

 
Für das letzte von insgesamt 7 Geschäftsfahrzeugen in 17 Jahren komme ich wider Erwarten doch noch in den Genuss des neuen BMW 5er der Baureihe "F10". Der alte hatte seine "Altersmarke" von 3 Jahren schon deutlich überschritten. Ich musste ihn leider abgeben.
Andererseits komme ich dadurch auch noch in den Genuss, die neue 5er Generation zu fahren, auch, wenn es nur für ein Jahr ist.
 

Die Hauptunterschiede zum Vorgängermodell E60:

  • Eine deutlich gefälliger aussehende Karosserie, das ist wieder ein "richtiger" Fünfer!
  • Etwas leistungsstärker: 258 statt 231 PS, dafür allerdings etwas schwerer.
  • Auch das Drehmoment ist mit 540 Nm (statt der 500) etwas höher.
     

Hier sind ein paar Bilder aus der herbstlichen Eifel:
 

Der F10 wirkt bei gleicher Größe deutlich eleganter als sein Vorgänger.
 

Ohne Sportfahrwerk ist er in Kurven allerdings eine wild schaukelnde Sänfte.
 

Die Rückleuchten sind riesig und sehr hell, eigentlich braucht es heutzutage
bei den modernen Fahrzeugen keine Nebelschlussleuchten mehr.
 

Die technischen Features sind denen des E60 weitgehend gleich geblieben.

  

 Ein paar Bemerkungen zu den technischen Eigenschaften dieser neuen 5er Generation:

  • Alles, was ich beim E60 über Navigation und iDrive geschrieben habe, gilt auch hier. Dieses System mit seinen 8 programmierbaren Tasten sucht an Klasse immer noch seinesgleichen!
  • Der Motor ist eine Wucht, hat brachiale Leistung und kann trotzdem sehr sparsam gefahren werden! Wenn ich will, fahre ich dieses Auto auf der Langstrecke mit weniger als 7 Litern auf 100 km.
  • Die Angel-Eyes haben nun LED-Leuchten. Das wirkt sehr edel.
  • Endlich kann der Tages-km bis 1.000 zählen!!! Mann, das hat ja gedauert. Aber liebe BMW-Ingenieure, so schwer war's doch gar nicht, oder?
  • Es gibt zahlreiche Zusatzinformationen im Cockpit hinter dem Lenkrad. Limits auf den Straßen etwa oder auch Navi-Informationen.
  • Was man sich bei BMW denkt, wenn man die Bedienung des Tempomaten beim E39 in die Lenkradtasten verlegt, beim E60 dann zum Stockhebel unterhalb des Blinkers und nun wieder zurück in die Lenkradtasten, das verstehe, wer will. Aber hier gehören sie hin!
  • Nachdem BMW den 12V-Anschluss zum Laden von Laptop und/oder Mobiltelefon bei E60 ganz ins Fond verlagert hatte und der Fahrer auf der Suche nach Strom in die Röhre schaute, geht man nun den Schritt wieder rückwärts und spendet auch den Insassen vorn wieder einen Stromanschluss. Geht doch!
  • Im Cockpit gibt es wieder eine Anzeige für den Wärmezustand des Motors, aber keine Wassertemperatur wie beim E39, sondern die Öltemperatur. Das ist sehr sinnvoll.
  • Automatische Abdunkelung aller Cockpitanzeigen, incl. der Navigationskarte.
  • Endlich kann man seinen USB-Stick mit Musik anschließen, ein echter Fortschritt, der Musik-CDs überflüssig macht.
  • Der Fahrspurassistent ist auch neu. Er funktioniert so: Befindet sich beim Spurwechsel, der durch Blinker angezeigt wird, ein anderes Auto im toten Winkel, dann vibriert das Lenkrad stark und ein kleines Dreieck im Außenspiegel leuchtet hell auf. Für "Träumer der Autobahn" ist das vielleicht wirklich hilfreich. Für mich ist es ein weiterer Schritt in Richtung "Verlagerung der Verantwortung vom Fahrer zum Auto". Dieses Feature befördert aus meiner Sicht stark die Mentalität "Die anderen sind schuld!" (wenn ich einen Fehler mache).
  • Die alten Felgen vom E60 passen auch auf dieses Auto - zum Glück - anders als beim letzten Generationswechsel.
     

Kritikpunkte:

  • Die größere Vertiefung der Navigationsanzeige beim alten E60 hat einer schräg von hinten einstreuenden Sonneneinstrahlung deutlich besser standgehalten. Außerdem konnte man schnell mal dieses Fach als Ablage nutzen. Damit ist es nun vorbei.
  • Keine Umlufttaste mehr am Lenkrad; das Abwenden von der Straße, um diese Taste im Cockpit erst zu finden, ist sehr lästig.
  • Der Tempomat lässt sich nur noch ab 230 km/h einschalten (statt 250), aber das ist wohl kein wirklicher Nachteil.
  • Die elektrische Feststellbremse (Handbremse), die ich anfangs wirklich gut fand, weil sie diesen "Riesenhebel" aus der Mittelkonsole verbannte, ist für mich inzwischen ein echter Nachteil geworden und kein Fortschritt. Ohne Motor ist die Bremse nicht zu lösen! Das ist ein echtes Ärgernis, wenn man z.B. an der Tankstelle oder bei Anhängerbetrieb das Auto schnell mal eben 20 cm ohne Motor rollen lassen will. Das geht nicht mehr. Außerdem dauert das Feststellen auch deutlich länger als die klassische Handbremse.
  • Eine "LIMIT"-Taste gibt es nun auf dem Lenkrad. Was bitteschön soll das denn? Der ursprüngliche Gedanke, nicht aus Versehen ein Tempolimit zu überschreiten, mag zwar ganz nett gemeint sein. Aber bei der Art und Weise, wie und wie schnell sich die Limits auf unseren Straßen ändern, habe ich dafür nur sehr wenig Verständnis. Und ist man mal versehentlich auf den Taster gekommen und merkt es nicht gleich, dann hupen schon die Autos hinter mir, bevor ich die Taste zum Ausschalten gefunden habe! Auch hier soll das Auto - so scheint es - die Verantwortung für das Einhalten vom Tempolimits übernehmen. Ein echter Schwachsinn, finde ich!
  • Und natürlich braucht man wieder ein anderes Dachträgersystem. Auch da sei die Frage nach dem "höheren Sinn" erlaubt.
  • Liebe BMW-Ingenieure: Wenn Ihr schon eine Sitzbelegungserkennung einbaut, warum schaltet sich dann nach 10 min das gesamte Cockpit mitsamt Radio oder DVD-Funktionalität komplett aus?

Trotz aller Kritikpunkte ist dieser BMW 5er ein wirklich tolles Auto! Hier noch einmal ein Blick ins Innere:
 

   

 
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