Honeymoon unterm Regenbogen 1(8)

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Aloha Hawaii: Vom 21.03. bis 11.04.2009

Anlässlich des 25. Jubiläums unserer Flitterwochen sollte es etwas ganz Besonderes sein, etwas Exotisches und weit weg, nicht nur vom Alltag, sondern auch geografisch! Eine Art "Shangri-La", das uns die Möglichkeit eröffnen sollte, den Alltag in ganz besonderer Weise für eine Zeitlang zu vergessen und wieder einmal etwas neues, jenseits unserer bisherigen Erfahrungen liegendes kennen zu lernen. Aber anders als jener mythische "Glücks-Ort" im Himalaya sollte es schon eine Region sein, die im Weltatlas auch tatsächlich vertreten ist.

Polynesien steht schon seit langem auf unserer internen "Urlaubs-Agenda", bisher hatte uns allerdings immer der Mut für die extrem lange An- und Abreise gefehlt. Aber als wir beim "Einlesen" feststellten, dass auch Hawaii zu Polynesien gehört, war der Schritt zur konkreten Planung nicht mehr weit. Und heute - ein paar Wochen danach - stellen wir fest, dass Hawaii ein Paradies ist, das auch unsere kühnsten Träume hat verblassen lassen.
 

Faszination Hawaii

"Kein fremdes Land auf der ganzen Welt hat den gleichen tiefen, starken Charme wie dieses, kein anderes Land könnte mich so sehnsuchtsvoll und flehentlich verfolgen", schwärmte einst Mark Twain über Hawaii. Nicht mit derselben literarischen Kompetenz, aber inhaltlich gar nicht so weit weg davon, haben wir zu beschreiben versucht, was den Zauber von Hawaii ausmacht:

  • Da ist natürlich zunächst die Ferne zu Europa, erst ein 11-Stunden-Flug nach Kalifornien und dann noch einmal 5 Stunden bis Hawaii. Weiter entfernt von Deutschland sind nur noch die anderen beiden Ecken des polynesischen Dreiecks im Pazifik.
  • Hawaii liegt mit seinen acht großen und einem Dutzend kleinen Inseln sowie ca. 100 unbewohnten Inselchen und Atollen, mitten im gigantisch großen Pazifik. Das ist unvergleichlich in seiner Einsamkeit: In jeder Himmelsrichtung teils deutlich mehr als rund 3.500 km von jeglichem Festland entfernt, eine Singularität, die Hawaii zum einsamsten Archipel der Welt macht, das gibt es kein zweites Mal auf diesem Planeten!
  • Und dann natürlich das Exotische: Fast zwangsläufig denkt man an polynesische Schönheiten in Baströckchen oder Kokosnuss-Bikinis, Hula-tanzend und - natürlich! - mit einer Blüte im Haar. Obwohl - wie man heute weiß - so manches von Europäern beeinflusst war.
  • Blumenkränze, die man auf Hawaii "Lei" nennt (was soviel heißt wie "Schmuck") und von denen man zu wissen glaubt, dass sie jedem Urlauber schon beim Aussteigen aus dem Flugzeug um den Hals gehängt werden.
  • Andererseits kennt man zahlreiche andere Verknüpfungen mit Hawaii. Angefangen mit der (falschen!) Annahme, dass es auf Hawaii kein Bier gibt (es ist sogar das beliebteste alkoholische Getränk und wird in 8 Brauereien hergestellt), über die Rolle Hawaiis im 2. Weltkrieg bis dahin, dass der 44. Präsident der USA, Barack Obama, dort geboren wurde und seine Kindheit verbracht hat. Nicht zu vergessen die Hawaii-Hemden, Hawaii-Gitarren und sogar der Hawaii-Toast mit Ananas hat sich im Sprachgebrauch eingebürgert.
  • Und wer der Faszination bis jetzt noch nicht erlegen ist, der schaue mal hier hinein:
    - "Inseln unter'm Regenbogen", ein Film von Eberhard Pilz (Ausstrahlung 2008)
    - Bradda Francis, the voice of Hawaii
    - Israel Kamakawiwo'Ole 'IZ' (der bekannteste Sänger Hawaiis, 1997 verstorben)
  • Selbst die Entstehungsgeschichte Hawaiis ist faszinierend, deshalb habe ich ein paar interessante Informationen zusammengetragen.
  • Und immer häufiger besinnen sich die Hawaiianer auf ihre Wurzeln, was früher nicht möglich war. Sogar Hula hat man ihnen verboten! Die hawaiianische Sprache der Ureinwohner ebenfalls. Sogar die Ukulele, die durch die Portugiesen nach Hawaii kam und hier dann zum Nationalinstrument wurde. Leider hatten wir keine Möglichkeit, etwas tiefer in "diese Welt" von Hawaii einzutauchen.

Unser Reisekonzept

  • Zur Minimierung der Gesamtreisezeit sollte die An- und Abreise möglichst kurz sein. Wir haben daher Flüge gebucht, die bis Honolulu nur einen Stop haben, in unserem Fall in SFO.
  • Der Aufenthalt am Zwischenstop sollte möglichst kurz sein, nicht mehr als 2-3 Stunden.
  • Eine von DERTOUR angebotene Reise, für die obiges Kriterium nicht galt, haben wir deshalb um einen Tag verlängert. Dadurch konnten wir von HNL nach SFO zurückfliegen und hatten in SFO wiederum nur einen 2-stündigen Stop.
  • Diesen Tag haben wir nach einem ebenfalls zusätzlich gebuchten Inselflug von Maui nach Honolulu zum Relaxen und zum Shopping benutzt.
  • Für den zusätzlichen Tag haben wir uns ohne vorherige Buchung gleich am ersten Tag in Honolulu ein Zimmer im Airport-Hotel gebucht.
  • In einem der Hotels (auf Big Island) war das Frühstück im Preis inbegriffen, ansonsten haben wir uns selbst versorgt.
  • Auf jeder Insel haben wir Mietfahrzeuge benutzt, die wir schon in Deutschland gebucht haben. Die Benzinpreise differieren teilweise erheblich. In Honolulu ist es mit 2,30 $ pro Gallone am billigsten. Auf Big Island und Maui muss man mit 2,80 $ rechnen. Das Procedere mit den Firmen war absolut problemlos.
Polynesisches Dreieck




Insel-Hopping

Mahalo Hawaii - Fazit dieser Reise:

Hawaii gehört zu Polynesien, ist aber keine Südseeinsel. Gleichwohl spürt man hier ganz und gar Südsee-Feeling - trotz seiner Lage im Nordpazifik. Und es gibt keinen Aspekt, der uns nicht fasziniert hat. Zu den wichtigsten Dingen gehören:

  • Aloha: Es gibt kein "Hello" oder "Bye" - schon gar kein "Good morning" oder ähnliches. Hier heißt alles "Aloha". Und das ist er, der Geist von Hawaii, der einen nicht mehr loslässt, nachdem man ihn einmal hautnah erfahren hat. Diese Botschaft ist mehr als nur Begrüßung oder Verabschiedung. Aloha steht vor allem für Leben, für Liebe und Gesundheit, aber irgendwie auch für alles, was diesen Traum von einer Insel ausmacht. Im Internet findet man viele weitergehende Ausführungen zu diesem Thema.
  • Die Menschen: Zwar sind nur noch 6,5 % der 1,4 Mio. Menschen "echte Polynesier". Aber die Eigenständigkeit, die Individualität und vor allem die Freundlichkeit seiner Bewohner war für uns extrem beeindruckend. Es gibt übrigens mannigfaltige Verknüpfungen mit Deutschen, sie sind im Iwanowski nachzulesen. Was uns auch fasziniert hat, ist die Tatsache, dass es sich bei den Hawaiianern um einen "eigenen Menschenschlag" und um eine eigene Kultur handelt. Es ist eine Art "Potpourri der Menschen und Kulturen". Denn "irgendwie" sind es keine "normalen Amerikaner". Aber es sind auch keine Japaner, obwohl es manchmal so aussehen könnte. Es ist "irgendwie etwas dazwischen" - und das ist in hohem Maße respektvoll gemeint. Mahalo (danke) Hawaii.
  • Polynesische Kultur einerseits, die feste Eingliederung in die westliche Welt als der 50. Bundesstaat der USA mit Pickups und Fastfood andererseits, hier bietet sich dem Besucher ein Inselreich der Vielfalt und der Kontraste.
  • Die Landschaften: Hier hat Hawaii zahlreiche Superlative zu bieten. Tropischer Regenwald und Lava-Wüsten fast nahtlos nebeneinander! Faszinierende, Dschungel-ähnliche Wälder und gleich mehrere aktive Vulkane. Eine Autofahrt auf eine Höhe von 4.200 m, wo einem schon nach 20 Schritten die Luft weg bleibt. Und eine Straße, die bei 25° C am türkisfarbenen Strand beginnt und auf 3.100 m Höhe im Schnee endet, und das innerhalb einer guten halben Stunde Autofahrt. Auch das ist einmalig auf dieser Welt.
  • Umwelt und Natur: Und nicht zuletzt sein Sonderplatz in der Erdgeschichte. Denn Hawaii ist viel jünger als der Rest der Welt. Und es wird ständig größer und kleiner. Je nachdem, ob gerade der Vulkanismus oder die Erosion durch Meer, Wind und Regen überwiegt. Und durch seine unglaublich isolierte Lage vom Rest der Welt sind 90% der Pflanzen endemisch, d.h. sie kommen nur auf Hawaii vor! Es war eben sehr schwierig, nach Hawaii zu gelangen - und sehr vieles hing vom Zufall ab. Und die, die es dann schafften, begründeten ein Paradies. Und hat man je einen solchen Sternenhimmel gesehen? Wir nicht!
  • Das Wetter: Dass es auch mal regnen würde, war uns schon klar! In aller Regel treibt der Nordost-Passat die feuchte Luft gegen die hohen Berge und lässt sie dort abregnen. Wie sonst sollte es tropischen Regenwald in Hülle und Fülle geben? Aber dass wir fast jeden Tag einen Regenbogen sehen, das war überraschend. Wer auf Hawaii nur blauen Himmel erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Andererseits haben wir nur zweimal unsere Regenjacken anziehen müssen: Einmal 10 min und ein anderes Mal 15 min - das war’s. Zwangsläufig sind die Ostseiten der Inseln deutlich stärker regengefährdet als die Westseiten. Auf Maui kann man das schon daran ablesen, dass sich nahezu sämtliche Hotels und Ferienanlagen auf der Westseite befinden und nicht im regenreichen Osten. Auf diesem Regenradar kann man hin und wieder nachschauen und sich informieren. Aber ein Wetterphänomen hat uns in seiner Stärke dann doch überrascht: Der Wind. Es ist kaum zu glauben, aber hier fegt überall ein starker Wind über die Inseln, der bei uns in Deutschland die Erwartung an ein unmittelbar bevorstehendes Unwetter mit Sturm wecken würde. Es ist kein unangenehmer Wind, er ist auch nicht kalt, aber in seiner Kraft war er für uns doch unerwartet.
  • Die Geschichte: Wie entstand eigentlich Hawaii? Warum ist es so viel jünger als alle anderen Landmassen auf dieser Welt? Und wie kam es, dass vor ca. 2.000 Jahren Menschen aus ihren 5.000 km entfernten Paradiesen der Südseeinseln hierher fuhren und ein weiteres Paradies errichteten? Die Antwort ist: Sie folgten den Sternen! Und sie nahmen ihre Götter gleich mit. Die Legenden der ersten Hawaiianer haben unzählige Generationen weitererzählt. Und einen Ausdruck erhielten sie durch "Hula", einer getanzten Erzählung. Man stelle sich vor, wie viele "Reiseunternehmen" dieser Art unternommen worden sein müssen, damit man nach 5.000 km Pazifiküberquerung durch Zufall diese Inseln "trifft"! Selbst wenn die Polynesier gute Navigatoren waren! Aber die Menschen konnten ja nicht wissen, dass es hier Land gibt, sie konnten es allenfalls aufgrund von Vogelzug und anderen Phänomenen vermuten.
  • Was uns nicht gefallen hat? Das einzige, was uns dazu einfällt, ist die nahezu vollständige Abwesenheit von Straßen- oder Strandcafés, in die man sich mal ein Stündchen setzen, das bunte Treiben um sich herum beobachten und und dabei einen Kaffee o.ä. genießen kann. Und "Starbucks-Coffee" (der zu unserer Lieblings-Lokalität wurde) gibt es zwar etliche, aber auch nicht an jeder Ecke! Aber natürlich lässt sich das relativ leicht verschmerzen angesichts der langen Liste an Highlights.

 

 

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