Florida 1(8)

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Zwei Wochen im Sunshine-State: Vom 29.03. bis 09.04.2004

Am 2. April 1513 (vor exakt 491 Jahren) betrat der erste Europäer, der spanische Konquistador Juan Ponce de León, die Halbinsel Florida. Dass meine Frau und ich es ihm am 2. April 2004 an eben derselben Stelle gleichtaten, war eher ein Zufall. Wir wollten ursprünglich in die Karibik und hatten schon u.a. Haiti  in die engere Wahl gezogen, als dort die Unruhen ausbrachen. Da wir sehr gerne auf eigene Faust unterwegs sind, ein reiner Strandurlaub auf einer kleinen Karibikinsel auch nicht in Frage kommt und der Dollarkurs sehr gut stand, sind wir eben auf Florida gekommen.

 

Südlichster Zipfel der "Neuen Welt" - und immer noch ein Hauch Spanien

Die meisten Vorurteile über Florida sind gar nicht so verkehrt:

  • Dass Florida das "Altersheim Amerikas" sei, ist zwar übertrieben - aber dass viele Amerikaner ihren Altersruhesitz wegen des milden Klimas vor allem im Winter dorthin verlegt haben und dass es das beliebteste Ferienziel der Amerikaner ist, da ist schon was dran.
  • Dass ganz Orlando eine einzige "Plastikwelt" ist - auch das geht nicht ganz an der Realität vorbei.
  • Dass hier das Motto "Life is a beach" gilt und viele das Leben hier leicht und unbeschwert nehmen - auch das haben wir beobachtet und erlebt.

Aber das ist bei weitem nicht alles. Wer nicht auch einen Blick in die Geschichte dieses Staates wirft, wer sich nicht aus seinem Liegestuhl aufmacht, um die kleinen Schönheiten z.B. in den Everglades zu entdecken, der wird die Vielfalt und Herrlichkeit dieser Halbinsel schlicht und ergreifend verpassen.

Wir sind in diesen 2 Wochen einmal um die Halbinsel gefahren und haben uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten angeschaut, die in jedem Reiseführer beschrieben sind. Besonders beeindruckend, schlicht die absoluten Highlights dieser Reise, waren für uns die Everglades und die Florida Keys.

 

Fazit dieser Reise:

Florida ist Südstaatenflair und Karibik-Feeling in einem - das eine mehr im Norden, das andere vor allem auf den Keys.

  • Die Menschen: Die Amerikaner in Florida sind nicht anders als die in Kalifornien oder New York. Wir haben Menschen getroffen, die Köln und Bonn kannten oder in Stuttgart studiert haben, Rentner aus Chicago und sehr viele unglaublich freundliche Leute getroffen. Die typisch "offene Art" der Amerikaner war hier genau wie anderswo in den USA. Mit einem Unterschied: Hier gibt es viele Menschen (Amerikaner!), die kein Wort Englisch sprechen - nur spanisch.
  • Die Landschaften: Während der Grand Canyon "im Großen" Bewunderung verlangt, tun das die Everglades "im Kleinen". Will sagen: Die Glades muss man erlaufen, erfahren; man muss ein Auge für die ungezählten kleinen Dinge entwickeln, um Ihrer Faszination zu erliegen. Das ist ganz anders als in Kalifornien. Hier ist alles ein wenig europäischer.
  • Die Natur: Am meisten haben uns die Everglades fasziniert. Diese weltweit einzigartige Naturlandschaft hat es uns wirklich angetan. Dieser "Fluss aus Gras", wie die Indianer diese Landschaft nennen, fasziniert aber nur zu Fuß, nicht aus dem Auto.
  • Der Verkehr: Vieles läuft wegen des Tempo-Limits oder eines anderen Beschilderungskonzeptes stressfreier, verhaltener oder komfortabler ab. Dem Verkehr habe ich daher eine eigene Seite gewidmet.
  • Die Geschichte: Kein anderer Staat in den USA kann auf 500 Jahre zurückblicken. Zur Erinnerung: Die Pilgerväter kamen erst 1620 nach Neuengland, also über 100 Jahre später. Diese Tatsache hat mich sehr fasziniert, deshalb habe ich mich auch ein wenig mit der Geschichte Floridas befasst.

Wir haben in diese 2 Wochen nicht so  viel "hineingepackt" wie in die 14 Tage Kalifornien in 2001. Wir wollten diesmal auch ein wenig relaxen und nicht permanent unterwegs sein. Daher gibt es auch eine Reihe von Regionen (z.B. den Panhandle) und Orten oder Sehenswürdigkeiten, die wir nicht gesehen haben. Und an fast jeden Ort hätte man auch doppelt so lange bleiben können, ohne sich zu langweilen.
 

Verlauf der Reise

Vom 26. März bis zum 9. April 2004 sind wir einmal um die Halbinsel gefahren, dazu bitte auch das Bild "Unsere Route" anklicken:

  • Miami
  • Key Biscayne
  • Miami Beach
  • Lake Okeechobee
  • Kennedy Space Center
  • Orlando
  • St. Augustine
  • Cedar Key
  • St. Petersburg
  • Sarasota
  • Everglades
  • Key Largo
  • Key West

Die Grobplanung im einzelnen.

  
Planungsunterlagen

Für die Planung benutzten wir wieder zwei Reiseführer:

Iwanoski und ADAC sind meine Standards - vermutlich sind andere Bücher ähnlich gut. Da Florida für amerikanische Verhältnisse klein ist, habe für diesen Urlaub (im Gegensatz zum Kalifornien-Urlaub 2001) keine exakte Planung gemacht. Wir haben nur die groben Ziele festgelegt und vieles dem Zufall und den jeweils aktuellen Interessen überlassen.

Wir sind denn auch nur 2.745 km gefahren, also etwa 190 km pro Tag. Darunter waren einige Tage mit weniger als 30 km und ein paar längere Strecken. Mit dem RV ist Florida (wenigstens ohne den Panhandle) in 2 Wochen sehr bequem zu schaffen.
 
Wohnmobil als Mietfahrzeug

Diesmal haben wir uns für Cruise America entschieden, weil es günstiger war als El Monte und die CA-Station in der Nähe des Airports gelegen ist. Wieder haben wir das "All inclusive Package" von Deutschland aus gebucht, aber diesmal ohne Frühaufsteher-Buchung. Wir haben auch nur ein 25er Modell geordert, da wir ja diesmal nicht zu viert, sondern zu zweit waren. Es stellte sich aber später heraus, dass die interne Aufteilung der separaten Nasszelle ohne Waschbecken (das war innerhalb des Wohnraumes) nicht so vorteilhaft war. Und auch der Service und die Qualität bei CA hat uns nicht gut gefallen. Andere Kunden aus Deutschland haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Wir würden uns beim nächsten Mal wieder für El Monte entscheiden...

Alle RV's dieser Größenordnung, ganz gleich welcher Firma, sind 10 Zylinder Benziner von Ford. Sie verbrauchen rund 25 Liter/100 km, sind aber sehr komfortabel und leise. Das Normalbenzin (Regular) kostet ca. 1,73 $ pro Gallone, dass sind ca. 40 Cent pro Liter.

 



 

 

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