San Marino
Kurzurlaub: Eine Woche Italien und San Marino San Marino? Schon oft gehört! Ich verbinde es mit Italien! Aber wo genau liegt das noch mal? Ach ja, jetzt weiß ich wieder, woher ich das kenne: Einmal im Jahr heißt es "Großer Preis der Formel 1 von San Marino" - in Imola. Irgendwie gingen mir beim Studium der italienischen Landkarte auf der Suche nach einem schönen Reiseziel für eine Woche Kurzurlaub diese Namen nicht mehr aus dem Kopf. Und in welcher Region Italiens liegt das? In der Toskana? Na ja: Fast! Es liegt östlich der Toskana, genau liegt es knapp 100 km östlich von Florenz, am äußersten östlichen Rand des Apennin-Gebirgsstrangs. Aber eben nicht mehr Toskana, sondern in einer Region, die sich "Marken" nennt, siehe Karte weiter unten.
Und was genau ist San Marino? Ich musste es nachlesen: Es ist eine Enklave in der italienischen Republik. San Marino ist eine der ältesten Republiken dieser Erde mit einer Geschichte, die bis auf das Jahr 301 n.Chr. zurückgeht, als der Überlieferung zufolge dieser Staat von Marinus gegründet wurde. Er besteht als Staat seit dem 12. Jahrhundert, bestätigt durch den Wiener Kongress 1815. Es ist jedoch kein Stadtstaat, sondern er besteht aus 9 Gemeinden, Castelli genannt. Das gesamte Staatsgebiet beläuft sich auf 61 qkm und ist damit nur geringfügig größer als die Innenstadt von Berlin. Ein Land mit mediterranem Klima, italienischer Amtssprache und einem atemberaubenden Felskamm mit Namen "Monte Titano", der von der Festung "La Guaita" gekrönt wird. Die Bevölkerung besteht aus ca. 29.000 Einwohnern, davon ca. 4.500 in der Hauptstadt San Marino. Und etwa 13.000 san-marinesische Staatsangehörige leben im Ausland (vor allem in Italien).
Wissenswertes von San Marino Je näher man kommt, desto häufiger sieht man PKW mit Landeskennzeichen "RSM". RSM? Wir fragen uns, was das Kürzel bedeutet. Erst viel später - auf einem Briefkasten in der Hauptstadt fiel bei mir der Groschen bzw. der Cent. "RSM" kommt nicht aus dem Ostblock (wie wir erst vermuteten), sondern bedeutet "Republik San Marino". Eigentlich logisch! Und dann sieht man bereits die steilen Abhänge des Monte Titano sowie die hügelige Landschaft rund um das Bergmassiv. Die Region ist relativ dicht bewaldet und trägt die typische Mittelmeerflora. Sie umfasst sowohl Laubwald mit Ahorn und Ulmen als auch immergrüne Gehölze mit Steineichen und Kiefern. Und natürlich sehen wir jede Menge Olivenbäume. Da hier fast alles vom Tourismus lebt, kommt man oft sogar mit Deutsch zurecht, mindestens aber mit Englisch, ähnlich wie in Italien. Und natürlich ist die san-marinesische Währung der Euro, sogar mit landesspezifischer Rückseite! Es gibt einige weltberühmte Denkmäler, wie z.B. der Regierungspalast (Palazzo Publico) und die drei Burgen. Auch vielfältige Museen und vor allem ein einzigartiges Panorama. Diese Eigenschaften machen aus dieser Stadt ein Touristenzentrum mit vielen Millionen Besuchern im Jahr. In den über 1.000 Geschäften der kleinen Stadt kann man fast alles kaufen. Am Fuße des Montecerreto, einem Berg, der mit einem Pinienwald bedeckt ist, befindet sich der Sage nach die Grotte, die dem heiligen Marino als erster Zufluchtsort diente. In diesem Bezirk befindet sich auch eine der weltweit besten Motocross-Bahnen. Die Kultur San Marinos ist sehr durch die Geschichte und den Hang zur Freiheit der San-Marinesen geprägt. So finden jedes Jahr Mittelaltertage statt und die Einführung der Capitani Reggenti ist jedes halbe Jahr eine große Zeremonie in der Stadt. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Guardia del Consiglio Grande e Generale (Wache des Großen und Allgemeinen Rates). Gegründet nach der Befreiung von Giulio Alberoni 1740 sind auch heute noch diese freiwillig dienenden San-Marinesen in historischen Uniformen für den Schutz der Staatsoberhäupter und des Parlaments zuständig und gestalten zusammen mit allen wichtigen weltlichen und geistlichen Bürgern San Marinos die Feierlichkeiten zur Einführung der neuen Regierungsoberhäupter. Dabei wird natürlich auch die Nationalhymne gespielt. Das besondere an ihr ist, dass sie keinen Text hat und daher auch einfach nur Inno Nazionale (ital. Nationalhymne) genannt wird.
Der Reiseverlauf im einzelnen: |
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Neuschwanstein
und Hohenschwangau |
Der Beginn unseres Urlaubstrips. Hier waren wir noch nicht und wollten
die Schlösser mal aus der Nähe sehen. Ist ganz interessant zu sehen,
landschaftlich sehr reizvoll, aber auch
kommerziell durchgestylt. |
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Monte Baldo |
Um die Fahrt etwas abwechslungsreicher zu gestalten, sind wir bei
Rovereto von der Brenner-Autobahn abgefahren und haben die kleinen und
ganz kleinen Sträßchen genommen. Ich habe den Monte Baldo schon mal mit
dem Motorrad umrundet und kannte viele Ecken schon - gleichwohl ist die
Gegend hier auch mit dem Auto ein echter Genuss und ist sehr gut geeignet, um auszuspannen,
was wir auch reichlich getan haben. |
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Imola und Rimini | Auf dem Weg nach
San Marino sind wir an Verona vorbei über Modena und Bologna weiter nach
Imola gefahren. Dieses süße Städtchen sollte man nicht nur mit Formel 1
verbinden. Es hat eine uralte und sehr sehenswerte Altstadt und versprüht
den italienischen Lebensstil auf jedem Quadratmeter.
Rimini hingegen ist purer Kommerz. Ein
(zugegebenermaßen) sagenhafter Sandstrand mit vielen Restaurants und
Cafés, aber schlicht und ergreifend auch sagenhaft teuer. So teuer, dass
in diesem Jahr 30% der Touristen einfach weggeblieben sind. Das konnten
wir sogar an der Anzahl der leerstehenden Sonnenschirme ablesen. |
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San Marino | Kernpunkt und Ziel unserer
Reise und hochinteressantes Fleckchen Erde. Ein Staat auf einem Felsen, so
kommt es uns vor. San Marino verbindet italienisches Flair mit der
Besonderheit einer eigenen Nation. Uns hat vor allem der Berg Titano
fasziniert, der als Tüpfelchen auf seiner höchsten Stelle auch noch ein
Castello beherbergt - landschaftlich allererste "Sahne". |
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Ancona | Die Hauptstadt der
Region Marken hat uns am wenigsten gefallen. Das hängt vermutlich vor
allem mit ihrer Eigenschaft als große Hafenstadt der Adria zusammen. Zu
allen Zeiten war dieser Hafen der Mittelpunkt der Stadt, weil er den
kürzesten Seeweg nach Dalmatien ermöglicht. |
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Madonna di Campiglio | Auf dem Heimweg
sind wir dann am Gardasee wieder von der Autostrada abgefahren. Brentonico,
Nago, Arco sind abseits der bekannten und oft überlaufenen Städte wie
Riva del Garda eine sehr gute Alternative, um die phantastische Landschaft
der italienischen Alpen zu genießen. |
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Stilfser Joch und Reschenpass | Meine Motorradreise
im Dreiländereck in diesem Jahr hat mich schließlich dazu verleitet, den Passo Stelvio
auch mit dem Auto noch einmal zu genießen. Sehr zu empfehlen. |
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Silvretta | Auf der gleichen
Dreiländereckreise sind wir seinerseits die Sylvrettastraße gefahren,
fast ohne die Landschaft zu genießen. Das haben wir dieses Mal
nachgeholt. Auch das eine landschaftliche Kostbarkeit. |
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Lindau am Bodensee | Unser letzter
Boxenstopp, bevor wir wieder die Autobahn für einen schnellen Heimweg
nutzen. |
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